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Quartiersmanagement

Die Limburger Südstadt nimmt am Hessische Förderprogramm "Sozialer Zusammenhalt"(vormals„Soziale Stadt“) teil. Ziel ist es, in einem Zeitraum von zehn Jahren dort die Lebenssituation zu verbessern. Ansprechpartner vor Ort ist das sogenannte Quartiersmanagement, welches von Marcus Schenk geleitet wird. Der 53-Jährige Sozialpädagoge bezeichnet sich selbst als „Kümmerer“. Er arbeitet im Büro QURBAN und wurde von der Stadt Limburg als Quartiersmanager beauftragt.

Was bedeutet der Begriff „Soziale Stadt“?

Schenk: Soziale Stadt ist ein besonderes Städtebauförderprogramm. Es geht dabei einerseits um Stadtsanierung, andererseits um das Miteinander der Menschen - also beispielsweise, wenn ein baufälliges Gebäude zu einem Bildungshaus umgestaltet und damit für alle zugänglich gemacht wird.

Sie sind bereits seit einigen Wochen in der Südstadt unterwegs. Wie nehmen Sie das Viertel und die dort lebenden Menschen wahr?

Schenk: Die Südstadt ist ein sehr gemischtes Quartier. Zum einen, weil es sehr groß ist, zum anderen, weil dort Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten leben. Das reicht vom Wohlhabenden Hausbesitzer über den Hartz-IV-Empfänger bis hin zum Geflüchteten. Die Menschen leben aktuell nur nebeneinander her. Es gibt keine bis wenig Kontakte und keine Identifikation mit dem Viertel.

Welche Stärken hat die Südstadt?

Schenk: Als Stärke sehe ich deutlich die immensen Freiflächen mit viel Grün. Eine weitere Stärke sind private Initiativen, wie Vereine oder auch das Mütterzentrum Müze. Auch eine Gemeinwesenarbeit wurde von Seiten der Stadt angestoßen. Es sind also schon viele Ansatzpunkte da, um Menschen zu aktivieren und zusammenzubringen.

Viele Menschen denken bei dem Begriff „Soziale Stadt“ an sozialen Brennpunkt. Trifft das bei der Südstadt zu?

Schenk: Ein klares Nein. In Deutschland gibt es nur sehr wenige soziale Brennpunkte, etwa in Berlin, in Köln-Chorweiler oder auch im Dietzenbacher Spessartviertel. Anzeichen sind dort etwa die extreme Vermüllung, Schlägereien oder eine sehr hohe Kriminalität. So etwas haben wir hier nicht.

Was ist ein Quartiersmanager?

Schenk: Einfach gesagt bin ich ein Kümmerer. Meine Aufgabe ist es, Handelnde, Fordernde und Ideenbringer zusammenzubringen und Projekte anzustoßen. Das Anstoßen ist ganz wichtig. Die Motivation muss aus den Menschen selbst kommen, nur dann werden die Projekte erfolgreich und auch lange weiterleben.

Wie sieht Ihre tägliche Arbeit in dem Quartier aus?

Schenk: Zunächst muss ich sagen, dass ich nicht alleine bin, sondern ein ganzes Team hinter mir habe. Dazu gehört ein Soziologe, ein Geograph, ein Handwerkermeister und eine Hauswirtschafterin. Stützpunkt ist unser Büro, was aktuell noch eingerichtet wird. Dort ist eine Bürokraft Ansprechpartnerin für alle möglichen Anliegen. Ich selbst bin im Quartier unterwegs, begleite die Arbeiten der Planer, gehe auf Menschen zu und binde sie in Prozesse ein.

Was muss man als Quartiersmanager können? Welche persönlichen Eigenschaften muss man mitbringen?

Schenk: Er muss auf die Leute zu gehen können und kommunikativ sein. Er muss es beherrschen alle miteinzubeziehen, denn alle im Quartier sind gleich wichtig. Außerdem braucht man Fachkenntnisse in verschiedenen Bereichen, zum Beispiel über weitere Förderprogramme, Kenntnisse über Strukturen von Politik und Verwaltung. Es ist ein bisschen wie die eierlegende Wollmilchsau.

Sie waren bereits als Quartiersmanager in Offenbach, Frankfurt und Mörfelden eingesetzt. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?

Schenk: In Offenbach ist ein Haus für Existenzgründer entstanden und ein Mainuferpark. Auch ist es gelungen, einen Innenhof neu zu beleben. Ein Stadtteilfest konnten wir ins Leben rufen und sind stolz, dass es in diesem Jahr zum 16. Mal gefeiert wird und mehr als tausend Besucher kommen. Solch ein Fest ist auch denkbar für die Südstadt, schließlich gab es hier in der Vergangenheit mal eine Kirmes.

Klar muss dabei aber auch sein, dass manche Dinge nicht funktionieren oder sich anders entwickeln werden. Aus der Idee zum Mutter-Kind-Cafe ist zum Beispiel nach sechs Jahren ein mobiles Kunstprojekt geworden.

Stand: August 2019

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