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Datum: 12.03.2025

Kommunale Wärmeplanung für Limburg: große Potenziale für die Zukunft

Die Stadt Limburg treibt ihre Kommunale Wärmeplanung voran und informierte die Bürgerinnen und Bürger in einer hybriden Veranstaltung über den aktuellen Projektstand. Die Veranstaltung fand sowohl online als auch vor Ort in der Stadthalle statt, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Das beauftragte Unternehmen Tilia präsentierte die energetische Bestands- und Potentialanalyse der Stadt. Dabei wurde deutlich: Rund 79 Prozent der Gebäude wurden vor der ersten Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet, und ein Großteil des Energieverbrauchs für Wärme entfällt auf private Haushalte. 75,4 Prozent der Gebäude nutzen Gas, während 8,3 Prozent mit Öl und 6,2 Prozent mit Wärmepumpen oder Nachtspeicherheizungen heizen. Der CO₂-Verbrauch pro Kopf liegt bei ungefähr 2,6 Tonnen. Das entspricht dem was eine 35 Meter hohe, 100 Jahre alte Fichte speichern kann. Rund 67,2 Prozent der pro Kopf Verbrauchs werden durch Gas und 27,4 Prozent durch Öl verursacht.

Die Analyse zeigt auch große Potenziale für die Zukunft:

Ein Großteil der Dachflächen ist für Photovoltaik oder Solarthermie geeignet, Freiflächen könnten bis zu 44 Gigawattstunden Strom liefern, und Geothermie im Süden der Stadt könnte bis zu 110 Gigawattstunden pro Jahr erzeugen.

Ebenso könnten Abwärmequellen wie die Kläranlage oder Industriebetriebe zur nachhaltigen Energiegewinnung beitragen. Auch die Nutzung von Flusswasser der Lahn soll weiter untersucht werden.

„Wir wollen in Limburg bis 2045 unabhängig von fossilen Brennstoffen werden. Das ist das Ziel, der Kommunalen Wärmeplanung. Großes Potenzial liegt dabei in der energetischen Sanierung der Gebäude, da der Energiebedarf durch Sanierungsmaßnahmen abnimmt. Förderprogramme, etwa von der KfW oder der BAFA, unterstützen Hausbesitzer bei Sanierungen und dem Umstieg auf erneuerbare Energien. Wer sich frühzeitig informiert und plant, kann langfristig Energiekosten sparen und zur Klimaneutralität der Stadt beitragen“, betont 1. Stadtrat Michael Stanke.

Während der Veranstaltung ergaben sich auch spannende Fragen aus dem Publikum – sowohl vor Ort als auch online. Ein Teilnehmender erkundigte sich, ob die Stadt den Aufbau eines Fernwärmenetzes in bestimmten Wohngebieten plane. Markus Bolz, Projektmanager von Tilia, erklärte, dass dies in den nächsten Schritten geprüft werde und die Ergebnisse bei der kommenden Informationsveranstaltung vorgestellt würden. Er betonte, dass Limburg über ein hohes Potenzial an erneuerbaren Energiequellen verfüge, was nicht in allen Städten der Fall sei.

Anwohnende aus der Innenstadt äußerten zudem Fragen zum Emissionsschutz und zu alternativen Energiequellen für denkmalgeschützte Gebäude. Bolz erläuterte, dass diese Thematik gesondert betrachtet werde. Mittlerweile gebe es jedoch effiziente und emissionsarme Wärmepumpen sowie vielfältige Sanierungsmöglichkeiten, die auch für denkmalgeschützte Gebäude praktikabel seien.

Kostenfreie Beratung rund um Energieeffizienz und Fördermöglichkeiten bietet die LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) an.

Der Prozess geht weiter: In den nächsten Schritten werden Maßnahmen für verschiedene Bereiche der Stadt und in den Stadtteilen entwickelt und der Bevölkerung vorgestellt.

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