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Datum: 25.05.2023

Bürgerweinberg: Stadt vergibt Auftrag

Es sah nicht gut aus für den geplanten Bürgerweinberg auf dem ehemaligen Schlossgarten, denn auf die Ausschreibung der notwendigen Landschaftsbauarbeiten gab es keine Angebote. Nun hat der Magistrat dennoch den Auftrag vergeben können.

Die Landschaftsbauarbeiten sind die Voraussetzung dafür, dass im kommenden Jahr der Verein „Schlosswingert“ die bereits bestellten Reben pflanzen kann. Kein Wunder daher, dass sich Bürgermeister Dr. Marius Hahn erleichtert zeigt, nun doch ein Unternehmen gefunden zu haben, was die Arbeiten ausführt. Die öffentliche Ausschreibung der Stadt war ohne Rückmeldungen geblieben, daraufhin wurden elf Unternehmen konkret angeschrieben und bekamen die Ausschreibungsunterlagen zugeschickt.

Eines der Unternehmen hat dann auch ein Angebot unterbreitet, welches sich auch im Rahmen der Kostenschätzung bewegt. Der Magistrat hat den Auftrag in seiner jüngsten Sitzung erteilt. Der Auftrag umfasst ein Finanzvolumen von rund 270.000 Euro, wobei die Arbeiten rund um den Schlossgarten aus dem „Förderprogramm Innenstadt“ des Landes bezuschusst werden.

Schwierige Rahmenbedingungen

Die Arbeiten im Steilhang des ehemaligen Schlossgartens zur Vorbereitung des Weinbergs sind umfangreich und aufgrund der Topografie keineswegs einfach. Zum Umfang des Auftrags gehört zunächst einmal die Beseitigung von zahlreichen Wurzelstöcken und durch Strauchwerk durchwurzeltes Erdreich. Die Arbeiten werden dabei vom Institut für Bauforschung archäologisch begleitet. Eine Kampfmittelsondierung ist mit den Arbeiten ebenfalls verbunden. All diese notwendigen Rahmenbedingungen, wie auch die Tatsache, dass alle Gerätschaften in den Hang gehoben werden müssen, da es keine Zufahrtmöglichkeit gibt, sorgen dafür, dass es sich bei dem ehemaligen Schlossgarten um keine gewöhnliche Baustelle handelt und er einige Herausforderungen aufweist.

Der steile Hang wird nach der Wurzelentfernung modelliert und trassiert, erhält ein System aus Wegen und Trockenmauern. Die Wege werden als Schotterrasenflächen angelegt, sind bei Bedarf mit kleinen Gerätschaften befahrbar. Allerdings handelt es sich um keine versiegelten klassischen Wege, sondern um begrünte und mit Gräsern und Kräutern angelegte Wegedecken.

Die alten vorhandenen Trockenmauern werden erhalten und zum Teil ergänzt, um den Hang nutzbar zu machen und stellen später im Weinberg wichtige Lebensräume für Kleinstlebewesen wie Insekten und Eidechsen her.

Obstbäume als Ergänzung

Versickerungsgruben werden angelegt, um das Oberflächenwasser abzufangen und damit es im Hang versickern kann und den tief wurzelnden Reben zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist eine Außenbewässerung vorgesehen sowie eine Versorgung mit Strom. Im Keller des Schlosses soll eine Zisterne, die vom Schlossdach gespeist wird, dafür sorgen, dass ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Das Wasser wird vor allem in der Anwachsphase der Reben benötigt.

Die Reben sollen im kommenden Jahr gepflanzt werden. Der neu gegründete Verein „Schlosswingert“ übernimmt dann die Pflege des Weinbergs, der öffentlich nicht zugänglich sein wird.

Im hinteren Teil des Weinberges wird es analog zum alten Vorbild einen kleinen Obstgarten mit Weinbergpfirsich, Feigen und Maronen geben. Die Obstbäume stehen in einer Blühwiese und sorgen somit auch für die Artenvielfalt.

Es wird jedoch auch einen öffentlich zugänglichen Bereich des ehemaligen Schlossgartens geben, der sich vom Schloss zur Straße „Am Mühlberg“ erstreckt. Der Bereich ist aktuell jedoch nicht Bestandteil der Planung und Ausführung.

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