Ein Dank an die Ehrenamtlichen in Limburg
Bürgermeister Dr. Marius Hahn hat zum Tag des Ehrenamtes die Aktiven in der Flüchtlingshilfe geehrt.
Viele freiwillige Leistungen, aber auch einige Pflichtaufgaben auf kommunaler Ebene, sind ohne ehrenamtlichen Einsatz nicht denkbar. Viele Ehrenamtliche engagieren sich im Stillen und mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, ohne dafür die notwendige Anerkennung zu erhalten. Daher zeichnet der Limburger Bürgermeister seit 2005 jedes Jahr am Internationalen Tag des Ehrenamtes, am 5. Dezember, Personen oder Gruppen aus, die sich für die Allgemeinheit engagieren. Diesmal wurden die Aktiven in der Flüchtlingshilfe in einer Gaststätte in Eschhofen geehrt.
„In Zeiten, wo Hass, Missgunst und Intoleranz immer lauter und trauriger Weise salonfähiger werden, halten Sie dagegen“, sagte Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Er dankte den Ehrenamtlichen, dass sie dafür gesorgt haben, dass für viele Geflüchtete in Limburg aus einem Willkommen ein Ankommen werden konnte. „Und Sie setzen sich ein für ein Zusammenleben in Vielfalt. Das ist nicht selbstverständlich, aber Gold wert.“
„Ich helfe, solange ich helfen kann“
Seit rund fünf Jahren engagieren sich die Flüchtlingshilfen in Limburg und den sieben Stadtteilen. Die Form des Engagements hat sich verändert. Aus anfänglich wöchentlichen Aktionen und Angeboten wie Sprachkursen und Begegnungscafés wurden individuelle Hilfen, beispielsweise bei der Job- und Wohnungssuche, beim Familiennachzug oder bei Behördengängen. Die Arbeit ist geprägt von Geduld, einer hohen Frustrationstoleranz und schwierigen Rahmenbedingungen. Zeitliche und emotionale Belastungen und Anfeindungen sind keine Seltenheiten, unterstrich der Bürgermeister. Beachtlich ist jedoch, dass es nach fünf Jahren immer noch ein Netzwerk aus rund 90 Engagierten gibt, die zwar nicht alle in Helferkreisen organisiert sind, sondern sich häufig als Paten von einzelnen Personen, Familien oder Angeboten engagieren, so Hahn.
„Ich helfe, solange ich helfen kann“, sagte eine Ehrenamtliche aus Lindenholzhausen. Sie begleitet verschiedene Familien, vermittelt Kleiderspenden, motiviert oder übersetzt aus dem Arabischen ins Deutsche. Ein anderer Helfer hat sich auf die Reparatur von Fahrrädern spezialisiert. „Das macht Spaß, aber oft ist man Einzelkämpfer. Es wäre gut, wenn man einfach noch jemanden dabei hätte, der einem Gesellschaft leistet“, sagt der Rentner.
Aktionen der Flüchtlingshilfen: Sprachkurse, Ausflüge, Fahrradwerkstatt
In seinem Dank fasste Bürgermeister Hahn kurz die Aktionen der Helferkreise zusammen. Der Helferkreis Blumenrod bietet immer noch Sprachkurse an, teilweise auch mit Kinderbetreuung, und betreibt die Fahrradwerkstatt an der Friedrich-Dessauer-Schule. Besonders sind die Angebote speziell für Frauen, bei denen im Gemeindezentrum Blumenrod gekocht, genäht oder getanzt wird.
Die Ehrenamtliche in Dietkirchen betreiben ebenfalls eine Fahrradwerkstatt und haben seit 2015 über 200 gespendete Fahrräder fit gemacht und an Geflüchtete verteilt. Regelmäßige Basare oder Nachmittagsaktionen gehören ebenso zum Angebot.
Kochabende und Ausflüge gibt es in Lindenholzhausen für Geflüchtete. In Linter organisieren die Ehrenamtlichen gemeinsam Konzerte mit geflüchteten Musikern und engagieren sich im Rahmen der Interkulturellen Woche.
Viele Ehrenamtliche 2015
In Offheim war der Helferkreis bei der 800-Jahrfeier beteiligt und bietet kreative Aktionen zu Fasching oder Weihnachten. In Staffel werden Sprachkurse und monatliche Begegnungscafés geboten und im gesamten Stadtgebiet gibt es Sport-Coaches, die Brücken zwischen Sportvereinen und Geflüchteten bauen.
Hahn blickte auch auf die Flüchtlingskrise zurück. Die Errichtung der Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung in Staffel löste 2015 ein großes ehrenamtliches Engagement aus. Über 400 Personen meldeten sich damals bei der Stadt Limburg und viele davon engagierten sich auch. „Ohne dieses Engagement hätten wir bis zu 1.000 Flüchtlinge in der Zeltstadt nicht betreuen, keine Sachspenden verteilen, Sprachkurse, Kinderbetreuung in der OASE anbieten können“, sagte Hahn.