Limburger Schloss und Walderdorffer Hof
Der vierte Band der Reihe Forschung zur Limburger Altstadt beschäftigt sich mit dem Schloss und dem Walderdorffer Hof.
Mit dem Limburger Schloss und dem Walderdorffer Hof beschäftigt sich der vierte Band der Limburger „Forschungen zur Altstadt“. Die Reihe wird vom Magistrat der Stadt herausgegeben. Das Schloss und der barocke Walderdorffer Hof sind die wichtigsten profanen, nicht kirchlichen Steinbauten der alten Stadt.
Zum Limburger Schloss werden durch das Team des IBD (Institut für Bauforschung und Dokumentation e.V., Marburg) die langjährigen bauhistorischen und archäologischen Untersuchungen an den Fassaden und in den Innenräumen vorgestellt. Der Beginn der Untersuchungen liegt im Jahr 2001, kurz zuvor hatte die Stadt das Schloss vom Land erworben. Die Untersuchungen hatten einen zeitlichen Schwerpunkt in der Zeit von April 2012 bis Mai 2013. Auch die in jüngster Zeit vorgenommen Arbeiten zur Innensanierung des Schlosses wurden durch das IBD intensiv begleitet.
Erstmalige Auswertung der Archivalien zum Schloss
Die vielen neuen Erkenntnisse werden durch die erstmalige Auswertung der Archivalien zum Schloss ergänzt, wozu beispielsweise frühe Inventare gehören. Die textlichen Ausführungen werden durch Lagepläne, Schnitt- und Grundrisszeichnungen, alten Plänen und erstmalig mit 3D-Darstellungen sowie einigen Dokumenten (Inventarlisten aus verschiedenen Jahren) ergänzt.
Die erst im Herbst 2020 im Hof des Limburger Schlosses durchgeführten neuen Grabungsarbeiten mit wichtigen ergänzenden Befunden werden in einem späteren Band vorgestellt werden.
Unveröffentlichte bauhistorischen Befunde zum Walderdorffer Hof
Das zweite behandelte Objekt ist der barocke Walderdorffer Hof mit seinem noch mittelalterlichen Turm in der Altstadt. Grundlage für die Veröffentlichung bilden dabei die bislang unveröffentlichten bauhistorischen Befunde des IBD, die im Rahmen der Sanierungsarbeiten in den 1990er Jahren aufgenommen wurden. Gleichzeitig widmet sich der Mitautor Jürgen Bomert in umfangreichen Kapiteln der Auswertung der in reichem Maße überlieferten Schriftquellen und der Analyse der Ikonographie dieser wichtigen Barockanlage. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Zeit zwischen 1665 und 1688, der Zeit des Um- und Neubaus des Hofes der Reichsgrafen von Walderdorff zu Limburg. Hierbei wird deutlich, wie für jüngere Zeiten die Ergebnisse der Bauforschung und die Quellenauswertung als Grundlage einer Rekonstruktion der Anlage kombiniert werden können, um darauf aufbauend schließlich die vielschichtigen Bedeutungsebenen eines solchen barocken Bauwerks zu entschlüsseln.
Fotos der jüngeren Vergangenheit
Der Beitrag über den Hof wartet neben zahlreichen Akten und Dokumenten aus dem Walderdorff-Archiv in Molsberg auch mit verschiedenen Fotos der jüngeren Vergangenheit auf, die unter anderen die Situation in den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zeigen oder die Nutzung des Hofes als Lazarett im 1. Weltkrieg.
Der neue Band (ISBN 978-3-936162-12-7) mit 182 Seiten kostet 19,50 Euro und ist über die Limburger Buchhandlungen zu beziehen. Die bereits vorliegenden drei Bände in der Reihe befassen sich alle mit den Fachwerkbauten in der Limburger Altstadt, wobei der erste Band von 1992 allein dem Gebäude Römer 2-4-6 vorbehalten ist.