Viele aktuelle Informationen für die Fahrgäste
Die rostrote Stele in der oberen Bahnhofstraße ist Vergangenheit, stattdessen befindet sich dort nun ein Anzeigeportal in einem kräftigen Blau. Eine Stele, die künftig über Abfahrtzeiten von Bussen und Zügen informiert.
Es ist eine von 24 DFI-Anzeigen (dynamische Fahrgastinformationen), die sich über das ganze Stadtgebiet verteilen und die die Fahrgäste von Bus und Bahn informieren sollen.
Der Aufbau der Anlagen ist in vollem Gang, an verschiedenen Stellen sind sie schon aufgebaut und an Masten der Bushaltestellen befestigt. Die Stele in der oberen Bahnhofstraße ist etwas Besonderes, denn sie ist mit einer doppelseitigen sogenannten TFT-Anzeige, vergleichbar mit einem großen Flachbildschirm, ausgestattet. Die abgebaute rostrote Stele befindet sich in der Obhut des Bauhofs, möglicherweise findet sie eine neue Verwendung im Rahmen des Projekts „Sozialer Zusammenhalt“ in Blumenrod.
Die übrigen Anzeigen, die mit LED-Technik arbeiten, sind an Masten befestigt und sind ebenfalls von zwei Seiten lesbar. An zahlreichen Haltestellen befinden sich zwei Masten mit Anzeigen, also für jede Fahrtrichtung. In wenigen Fällen befindet sich ein Mast an der Haltestelle, das ist zum Beispiel an der Kirche in Offheim oder auch an der Haltestelle „Im Finken“ der Fall.
Serviceverbesserung
„Wir versprechen uns davon eine deutliche Serviceverbesserung für die Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs“, sagt der 1. Stadtrat und Betriebsleiter der Stadtlinie, Michael Stanke. Nach Einschätzung von Bürgermeister Dr. Marius Hahn wird dabei aber auch wieder deutlich, dass die Umsetzung von Verbesserungen Zeit benötigt. Der entsprechende Förderbescheid liegt der Stadt seit 2018 vor und an der Umsetzung ist kontinuierlich gearbeitet worden.
Die Stele in der oberen Bahnhofstraße mit doppelseitiger Anzeige in einer Größe von 46 Zoll ist 1,75 Meter hoch und 70 Zentimeter breit. Dort gibt es wie bei allen anderen Anzeigen Hinweise auf die nächsten Fahrten mit den jeweiligen Zielorten. Natürlich gibt es an der oberen Bahnhofstraße in direkter Nähe zum Stadtbahnhof und den Abfahrtstellen der Busse mehr anzuzeigen als zum Beispiel in der Ziegelstraße in Ahlbach.
Ankunft des Busses wird angezeigt
Die Anzeigen geben Auskunft über die verbleibende Zeit bis zum Eintreffen des nächsten Busses, die Liniennummer und das Ziel. Die Stele in der oberen Bahnhofstraße zeigt dabei die Verbindungen für den ZOB WEST, Nord und Süd sowie die Abfahrtszeiten der Regionalzüge an. Die Soll- und Echtzeitdaten werden über die Datendrehscheibe des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) bezogen und auf die Anzeigetafeln übertragen. Derzeit werden dort noch keine Daten zu den Verbindungen angezeigt, das soll sich bis Mitte Dezember ändern.
Die Stadt erhält für den Aufbau der DFI-Anzeigen eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 50 Prozent. Der Zuschuss kommt aus dem Förderprogramm zur „Digitalisierung von Verkehrssystemen“ im Rahmen des Sofortprogramms „Saubere Luft 2020“. Bewilligt sind der Stadt Fördergelder in Höhe von 381.000 Euro.
Vorlesefunktion
Um Blinden oder Sehbehinderten eine Orientierung zu ermöglichen, befindet sich an den Masten der Anzeigetafeln eine Ausrüstung mit Vorlesefunktion. Durch die Bedienung eines Tasters lässt sich die Sprachausgabe aktivieren und die aktuellen Informationen werden vorgelesen.
Die Stadt hat sich bei den Anzeigen für Produkte der Firma Dantronik aus Flensburg entschieden. Nach Angaben von Geschäftsführer Mathias Hartmann ist das elektronische Fahrgastinformationssystem mit LED-Technik ausgestattet. „Gegenüber anderen Anzeigen liegt der Energieverbrauch nur etwa bei 15 Prozent. Und die Haltbarkeit der LED-Technik ist auch noch besonders hoch“, verdeutlicht Hartmann. Damit tragen nach seiner Einschätzung die Stadtlinie und die Stadt zu einer nachhaltigen Modernisierung des öffentlichen Verkehrs in der Stadt bei. Wie Hartmann betont, arbeiten die Anzeigen recht störungsfrei und stabil.
In einem zweiten Bauabschnitt sollen weitere Anlagen an 17 Standorten in der Innenstadt folgen, unter anderem am Marktplatz, Friedhof, Lahneinkaufszentrum sowie im Foyer des Landkreises, auch in Staffel, Offheim, Dietkirchen, Lindenholzhausen und Linter werden weitere Anlagen installiert. Die Kosten für Bau und Planung werden auf etwa 710.000 Euro geschätzt. Im kommenden Jahr sollen die konkreten Planungen folgen, 2022 sollen die Anlagen errichtet werden.