Friedensbaum auf dem Domplateau
Weitere dieser Friedensbäume gibt es in Limburgs englischer Partnerstadt Lichfield. Dort hat der Künstler Peter Walker, der in Limburg durch das Lichtfestival bekannt geworden ist, das Kunstprojekt „Peace Woodland“ (zu Deutsch: Friedenswald) ins Leben gerufen. „Nie war es wichtiger als heute, über Freundschaft und Hoffnung für die Zukunft nachzudenken“, sagt Künstler Peter Walker.
Um das Projekt auf die Partnerstädte auszuweiten, hatte Peter Walker eine Anfrage in Limburg gestellt. Mit der Pflanzung in Limburg will er die Verbundenheit zwischen Städten, Menschen und Ländern und den gemeinsamen Wunsch nach Frieden symbolisieren. „Dieser Friedensbaum ist ein lebendiges Kunstwerk, von der Natur geformt, das leben, wachsen und für viele Jahre ein Symbol des Friedens sein wird", erklärt Peter Walker und betont, dass ihm die Stadt Limburg sehr am Herzen liege und er dort viele Freunde gefunden habe, nachdem er dort Kunst gezeigt, mit Schulen gearbeitet und den Dom zum Lichtfestival illuminiert hat.
Im Winter bleiben Blätter grün
Bürgermeister Dr. Marius Hahn hat der Pflanzung eines Friedensbaumes direkt zugestimmt. „Man kann gar nicht oft genug daran erinnern, wie wichtig und wertvoll der Frieden ist“, sagt Hahn. Das 2019 neu gestaltete Domplateau hält er für einen geeigneten Ort für den Friedensbaum, denn der kleine Park lädt zur Erholung aber auch zum Nachdenken ein.
Als Baum hat die Stadtgärtnerei eine Immergrüne Eiche ausgewählt, deren Blätter auch im Winter grün bleiben und so nicht nur einen Blickfang darstellen, sondern auch symbolisch für Hoffnung stehen. Auch kommt die Immergrüne Eiche gut mit den Temperaturen im Winter und warmen Sommern zurecht und ist somit als klimafester Baum für die Stadt geeignet. Werden die Winter sehr kalt, wirft auch diese Eiche ihre Blätter ab, treibt aber im Frühjahr wieder ganz normal neue Blätter aus.
Erinnerung an 1. Weltkrieg
Die Immergrüne Eiche, so erläutert Matthias Beul als Leiter der Stadtgärtnerei, ist auch unter der Bezeichnung „Turners Eiche“ bekannt. Diese Namensgebung geht auf die Baumschule Turner im englischen Essex zurück, die mit einer Kreuzung aus Steineiche und Stieleiche im Jahr 1785 die damals neue Baumart schuf. Wie Beul weiter erläuterte, sind im Zusammenhang mit der Immergrünen Eiche noch zwei weitere Bäume auf dem Domplateau gesetzt worden, ein Ginkobaum und ein Apfeldorn.
Entstanden ist das Kunstprojekt „Peace Woodland“ im Jahr 2018, um 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges an die Opfer des Krieges zu erinnern und zu zeigen, wie wichtig Frieden ist.
„Peace Woodland“ war 2018 Teil einer 11-tägigen Kunstinstallation an der Lichfielder Kathedrale. Neben interaktiven Ton- und Lichtinstallationen wurden dort 1918 Bäume in Töpfen aufgestellt, um den Begriff Frieden zu visualisieren. Später wurden die Bäume dann in einem Park gepflanzt und wirken als lebendiges Zeichen für Frieden und Freundschaft weiter. „Der Friedenswald, der in Lichfield gepflanzt wurde, wurde im Namen der Freundlichkeit und der Freundschaft initiiert, um uns daran zu erinnern, dass die Suche nach Frieden von zentraler Bedeutung für das ist, was wir erreichen wollen“, sagt Künstler Peter Walker.
Feierstunde wird nachgeholt
Die Pflanzung des Friedensbaumes war in Limburg bereits im Frühjahr dieses Jahres geplant. In einer kleinen Feierstunde sollte der Baum eingeweiht und gesegnet werden. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Termin nicht stattfinden. Nun wurde der Baum im Herbst gepflanzt. Die Feierstunde soll im kommenden Jahr, wenn es die Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt, nachgeholt werden.