B 8 Ortsumgehung Limburg-Lindenholzhausen
Anlass / Ausgangslage
Die Ortsumgehung (OU) B 8 Lindenholzhausen ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als „Vordringlicher Bedarf“ ausgewiesen. Derzeit führt die B 8 noch durch den Ortskern von Lindenholzhausen. Daraus resultierend entstehen für die Bürgerinnen und Bürger Lindenholzhausens höhere Lärmbelastungen, Luftverschmutzung und ein hohes Verkehrsaufkommen durch den Ortskern, um nur einige negative Auswirkungen zu nennen.
Zwischen der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und Hessen Mobil, als Endvertreter der Bundesrepublik Deutschland, wurde mit Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung am 06.05.2021 eine Planungsvereinbarung geschlossen.
Auf dieser Grundlage nahm die Stadtverwaltung Limburg die Planungen zur B 8 Ortsumgehung Limburg-Lindenholzhausen auf. Die Planung wird von Hessen Mobil fachlich begleitet.
Abbildung 1 - Übersichtslageplan (Bundesverkehrswegeplan 2030)
Untersuchungsraum
Abbildung 2 - Untersuchungsraum (Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation)
(Planungsraumanalyse Hessen Mobil)
Ziele
Mit der Ortsumgehung werden zwei Oberziele verfolgt. Zum einen die Aufwertung der Lebensqualität der betroffenen Bevölkerung und zum anderen die Verbesserung der Verkehrsqualität der Bundesfernstraße.
Planungsziele der B8 Ortsumgehung Limburg-Lindenholzhausen
Abbildung 3 - Planungsziele (Stadt Limburg)
Projektablauf
Termine
Anstehende Termine
Bisherige Termine
16.09.2024 Sachstandbericht – Ortsbeirat Lindenholzhausen / Ausschuss Umwelt, Klima und Verkehr
03.04.2025 Bürgerinformationsveranstaltung im Bürgerhaus von Lindenholzhausen
Planungen / Gutachten
Verkehrsanlagenplanung
Abbildung 5 - Linienführung Variante 1 (Durth Roos Consulting GmbH)
Abbildung 6 - Linienführung Variante 2-a (Durth Roos Consulting GmbH)
Abbildung 7 - Linienführung Variante 2-b (Durth Roos Consulting Gmbh)
Die Linienführung der B8 OU Limburg-Lindenholzhausen sowie deren Anschlusspunkte an das bestehende Netz werden erst im Laufe des Planungsprozesses mittels Variantenvergleich festgelegt. Bei der Auswahl der Vorzugsvariante sind alle relevanten raumordnerische, verkehrliche, ökologische und wirtschaftliche Aspekte gegeneinander abzuwägen. Das Projektteam hat alle Unterlagen, die zur Bewertung der Varianten erforderlich sind, erarbeitet. Dazu gehören unter anderem die Ergebnisse der Kartierungen, der Verkehrstechnischen Untersuchung sowie der Schalltechnischen Untersuchung. Im Rahmen einer fachlichen, gesamtplanerischen Abwägung ist die Vorzugsvariante ermittelt worden.
Die Vorzugsvariante soll in diesem Jahr dem Bundesministerium für Verkehr zur Bestätigung der Linie vorgelegt werden.
Umweltverträglichkeit
Die Auswirkungen der geplanten Ortsumgehung auf die Umwelt wurde mittels einer Umweltverträglichkeitsstudie ermittelt. Vorab wurde hierfür ein Untersuchungsraum, um den Zustand und die Eigenschaften der Umwelt im Untersuchungsraum systematisch zu erfassen, darzustellen und zu bewerten, erfolgte eine faunistisch-floristische Kartierung sowie eine Datenrecherche zu den Schutzgütern nach §2 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG). Ziel der Studie war, die Auswirkungen des Vorhabens auf die Schutzgüter wie z.B. Menschen, Tiere und Pflanzen, Klima und Boden sowie kulturelles Erbe zu erfassen, zu beschreiben und zu beurteilen.
Die Ergebnisse der Schutzgüter flossen in eine Raumwiderstandskarte ein. Die Raumwiderstandskarte diente als Grundlage für eine Linienführung, um potenzielle Konflikte zu erkennen und frühzeitig zu berücksichtigen.
Abbildung 8 - Raumwiderstandskarte (Ökobüro Gelnhausen GbR)
Verkehrstechnische Untersuchung
Für die Verkehrstechnische Untersuchung wurde ein Verkehrsmodell erstellt, um das Verkehrsverhalten in Lindenholzhausen realistisch abzubilden und zukünftige Entwicklungen zu prognostizieren. In dieser Untersuchung wurden die derzeitigen Verkehrsverhältnisse analysiert (Analyse-Nullfall) und mit dem Prognose-Nullfall 2035 (zukünftige Verkehrssituation ohne Ortsumgehung) sowie mit den Planfallvarianten der Ortsumgehung Lindenholzhausen verglichen. Hierfür wurden insgesamt vier Planfälle erarbeitet und untersucht. Die Verkehrsuntersuchung zielte darauf ab, die benötigten Anschlussstellen an die neue Trasse zu ermitteln.
Schalltechnische Untersuchung
Im Rahmen dieser Untersuchung lag der Fokus auf der Ermittlung der Lärmwirkung der einzelnen Planungsvarianten sowie der Darstellung der möglichen Entlastungswirkung durch die Verkehrsverlagerung infolge der geplanten Ortsumgehung. Die ermittelten Ergebnisse bildeten die Grundlage für die weitergehende Beurteilung im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie für die relevanten Schutzgüter Mensch und Avifauna.
Beteiligung
Der erste Scoping-Termin (31.01.2023) diente zur Festlegung des Untersuchungsrahmens für die vorzulegenden Unterlage, nach § 15 UVPG unter Beteiligung der Umwelt- und Naturschutzbehörden, der Naturschutzverbände und weiterer sachkundiger Dritter.
Im zweiten Scoping-Termin (24.04.2024) wurde den beteiligten Behörden, Verbänden und weiteren Träger öffentlicher Belange die Ergebnisse der Kartierungen sowie erste Ergebnisse aus der Umweltverträglichkeitsstudie (Grundlagenermittlung / Raumanalyse) vorgestellt.
Beim dritten und abschließenden Scoping-Termin am 19.03.2025 wurden den Beteiligten die Abwägungsgrundlagen der Umweltverträglichkeitsstudie sowie der verkehrsplanerischen Untersuchung präsentiert. Auf Grundlage der Prognosen zu den Umweltauswirkungen wurde aus Sicht der Umweltgutachter eine Gesamtbewertung vorgenommen und die daraus abgeleitete Vorzugsvariante dargestellt.
Bürgerinformationsveranstaltung:
Am 03.04.2025 fand im Bürgerhaus Lindenholzhausen eine Informationsveranstaltung zum derzeitigen Projektstand der Ortsumgehung Lindenholzhausen statt.
Den Bürgerinnen und Bürgern wurden die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen sowie Gutachten vorgestellt und die daraus, aus fachplanerischer Sicht, resultierende Vorzugsvariante.
Pressemitteilungen
Beginn ab Zeitungsartikel „Beschluss zur Planungsvereinbarung zwischen HM und Stadt“