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Queeres Bücherregal in der Dombibliothek

Die Dombibliothek – Stadtbibliothek im Kulturzentrum der Stadt Limburg erweitert ihr Literaturangebot um ein besonderes Regal: Werke queerer Autorinnen und Autoren stehen ab sofort für alle Leserinnen und Leser bereit. Die Initiative wurde vom Verein LimBUNT in Kooperation mit regionalen Schriftstellerinnen realisiert und durch zahlreiche Buchspenden ermöglicht.

Tanja Schnatz, Mitarbeitende des Kulturamts der Stadt Limburg, zu dem auch das Kulturzentrum mit der Dombibliothek gehört, begrüßt die Initiative des Vereins: „Eine Bibliothek ist mehr als ein Ort für Bücher – sie ist ein Raum für Austausch, Entdeckung und Vielfalt. Deshalb freuen wir uns sehr über diese literarische Bereicherung, die Menschen einlädt, sich inspirieren zu lassen und neue Sichtweisen kennenzulernen.“

„Dieses Regal ist mehr als ein Ort für Bücher – es ist ein Raum für Sichtbarkeit, Identifikation und Bildung“, sagt Maria Sievers, Vorsitzende von LimBUNT. Gemeinsam mit Robert Kleinmichel und engagierten Mitgliedern des Vereins wurde das Projekt in enger Abstimmung mit der Dombibliothek verwirklicht. Ziel ist es, queeren Stimmen Gehör zu verschaffen und deren Perspektiven im öffentlichen Raum stärker zu verankern.

Drei Autorinnen für queere Literatur aus dem Limburger Umkreis haben ihre Werke für das Regal gespendet.

Eine der Autorinnen, ist die queere, neurodivergente Talia May. Sie schreibt unter einem Pseudonym. Seit einigen Jahren veröffentlicht sie unterschiedliche Romane zum Thema Selbstliebe, Selbstfindung und Liebesgeschichten. Ihr Roman „Der grüne Fleck im Schwarz“ beschreibt das Leben der jungen Dani, die nicht nur Narben auf ihrer Seele, sondern auch auf ihrer Haut hat. Bis sie im Tierheim einer Frau mit grünen Augen begegnet, die ihrem Leben einen neuen Sinn gibt.

Bianca Nias schreibt ebenfalls unter einem Pseudonym. Sie hat zwei Söhne und kommt aus Elbtal. 2014 hat sie ihr erstes Buch veröffentlicht. Viele weitere, hauptsächlich schreibt sie über Gestaltwandler, folgen. Bis heute hat sie rund 100.000 Bücher verkauft, ist auf der BuchBerlin anzutreffen und ihr queeres Jugendbuch „Das Geheimnis des siebten Hundes“ kann nun in der Dombibliothek ausgeliehen werden. Der Protagonist ihrer Geschichte ist der neunjährige Sebastian. Dieser lernt auf dem Schloss Westerburg den Grafen Peter kennen. Der ist nur leider ein 800 Jahre alter Geist. Es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen beiden. Einen guten Freund braucht Sebastian auch, als er sich das erste Mal verliebt. In Felix, den Konditorlehrling.

Die dritte Autorin hat gleich mehrere ihrer Bücher gespendet. Petra Jung schreibt unter dem Pseudonym P.R. Jung Literatur im Genre Romance, Mystery und Erotik. Begonnen hat sie ihre Schriftstellerkarriere mit dem Erstlingswerk „Chatbekanntschaften, im Schatten der Vergangenheit“, das aus einem Schriftverkehr hervorging, der ausschließlich auf Facebook mit der Co-Autorin Tenshi stattfand. Daraus entwickelte sich eine erfolgreiche Reihe von drei Büchern, deren Cover im Manga-Stil gestaltet sind. Das besondere an der Romanreihe: Sie spielt in Limburg.

Der Begriff „queer“ ist eine positive Selbstbezeichnung für Personen, die nicht heterosexuell oder cisgeschlechtlich sind. Nicht heterosexuell heißt in dem Zusammenhang entweder nur Menschen des eigenen Geschlechts anziehend zu finden (homosexuell), oder mindestens zwei verschiedene Geschlechter zu begehren (bi-, pan-, und polysexuell). „Nicht cisgeschlechtlich sein“ als mögliches Element von Queer sein, bezieht sich auf die eigene Geschlechtsidentität. Das besagt, dass sich eine Person nicht oder nur zum Teil zu dem Geschlecht zugehörig fühlt, welches ihr bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesen wurde.

20.05.2025 

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