Limburg stellt sich dem Klimawandel
Die Stadtgärtnerei pflanzt schon lange Bäume und Stauden, die der Veränderung des Klimas standhalten. Die Feuerwehr verbessert ihre Ausstattung, um gegen Starkregenereignisse besser gewappnet zu sein, die ebenfalls Folgen des Klimawandels sind. Zum 1. April hat eine Klimaanpassungsmanagerin ihren Dienst bei der Stadt aufgenommen, und nun hat der Magistrat noch den Auftrag an ein Fachbüro vergeben, um die Bevölkerung als Akteure einzubinden, den Prozess der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen und ein Konzept der Umsetzung zu erstellen.
„Wir sind gefordert, uns auf ganz unterschiedlichen Ebenen den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen. Das haben uns nicht zuletzt die Starkregenereignisse des vergangenen Jahres deutlich vor Augen geführt. Wir verbessern die Ausrüstung unserer Feuerwehren und stärken ihre Einsatzfähigkeit, zugleich müssen wir jedoch auch uns als Stadt selbst auf den Weg machen“, verdeutlicht der 1. Stadtrat Michael Stanke.
Auf den Weg machen bedeutet dabei, mit finanzieller Unterstützung des Bundes ein Konzept zur nachhaltigen Klimaanpassung und für natürlichen Klimaschutz für die Stadt Limburg zu erstellen. Dazu gehört, eine Klimaanpassungsmanagerin mindestens über einen Zeitraum von zwei Jahren zu beschäftigen und über diesen Zeitraum auch ein Fachbüro damit zu beauftragen, den Prozess der Anpassung professionell zu unterstützen, ein Konzept zu erstellen sowie die Bürgerinnen und Bürger als Akteure zu beteiligen und Öffentlichkeitsarbeit zu begleiten.
Diesen Auftrag hat der Magistrat nun an ein erfahrenes Fachbüro vergeben, das Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen bereits in zahlreichen Städten oder Landkreisen begleitet und betreut hat. Eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Klimaanpassungsmanagerin, die am 1. April ihren Dienst für die Stadt antrat, sowie der Stabsstelle Energie, Klima- und Umweltschutz in der Limburger Stadtverwaltung wird dabei erwartet.
Mit dem Projekt soll umgehend, also noch im Monat April, gestartet werden. Zunächst ist es bis März 2027 begrenzt. Die Stadtverordnetenversammlung hatte bereits im Jahr 2022 einen Klima-Aktionsplan mit Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen. Die Erstellung von Starkregengefahrenkarten wurde im Herbst des vergangenen Jahres vergeben. Die nun vorgenommene Einstellung der Klimaanpassungsmanagerin kann auf maximal fünf Jahre verlängert werden. Die Teilnahme an dem „Einstieg in das kommunale Anpassungsmanagement“ ist nach Angaben des 1. Stadtrats zudem Voraussetzung dafür, daraus später abgeleitete Maßnahmen zur Klimaanpassung gefördert zu bekommen.
Im Rahmen der Vergabe wurden sowohl die fachliche Eignung als auch der Preis berücksichtigt, um das wirtschaftlichste Angebot zu ermitteln.
Der 1. Stadtrat zeigt sich nach der Auftragsvergabe und der vorgelegten Referenzliste des beauftragten Büros überzeugt davon, dass das Büro die gestellten Aufgaben erfolgreich bearbeitet; davon sei aufgrund der vorgelegten Referenzprojekte auszugehen. Das begleitende Projektteam stuft der Magistrat als geeignet ein, da es thematisch alle wichtigen Bereiche abdeckt und zudem über Berufserfahrung im Bereich der Klimawandelanpassung verfügt.
Wie Mira Stockmann als Leiterin der Stabsstelle für Energie, Klima- und Umweltschutz erläutert, geht es darum, Möglichkeiten der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu bestimmen und umzusetzen. Damit soll die Stadt als Lebens- und Wirtschaftsraum nachhaltig gestärkt werden. Gleichzeitig gilt es, Ziele zur Verbesserung der Biodiversität zu verfolgen, denn im Zuge des Klimawandels gerät die biologische Vielfalt in Gefahr. Klimaanpassung soll dabei als ein Querschnittsthema umgesetzt werden, das nicht nur eine Aufgabe für die Verwaltung sei, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger sowie weitere Akteure. Deshalb hält es Mira Stockmann für geboten, alle Akteure in die Erstellung eines Aufgabenkatalogs miteinzubeziehen, zu sensibilisieren, zu informieren und für eine Umsetzung von Maßnahmen zu aktivieren.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.