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Archivalie der Woche 277 - Abbruch der Synagoge

„Eine Zierde des Straßenbildes“ wurde die Limburger Synagoge an der Schiede genannt. Das jüdische Gotteshaus wurde 1902/1903 errichtet und diente der Gemeinde 35 Jahre lang. Dann wurde es am 9./10. November 1938 durch die Limburger SS zerstört. Der Übergriff war Teil der reichsweit organisierten Pogrome, die unter dem Namen „Reichskristallnacht“ traurige Berühmtheit erlangten.
Ein Zeitzeuge berichtete viele Jahre später, dass am Morgen des 10. November die Plünderung des Gotteshauses einsetzte. Was den Brand überstanden hatte, wurde entwendet oder zerstört. Teile der Synagoge wurden unter Wasser gesetzt, so dass das Gebäude am Ende des Tages abbruchreif war.
Am 8. Mai 1939 kaufte die Stadt der jüdischen Kultusgemeinde das Synagogengrundstück ab zu einem geringen Preis, bei dem die Abbruchkosten der Ruine mit eingerechnet wurden.
Im Laufe des Sommers wurde die zerstörte Synagoge abgerissen. Davon gibt es nur sehr wenige Aufnahmen. Das heutige Foto zeigt den Abriss in Farbe. Es ist Teil der in diesem Jahr vom Stadtarchiv erworbenen umfangreichen Fotosammlung Ilo Butzbach. 

19.11.2024 

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