»Stolpertage« von Josefine Sonneson erhält Hans-im-Glück-Preis
Der mit 3.500 Euro dotierte „Hans-im-Glück-Preis“ der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn für Jugendliteratur geht an die Autorin Josefine Sonneson. Der Preis wurde ihr nun in der Dombibliothek – Stadtbibliothek für die Stadt Limburg im Kulturzentrum durch Bürgermeister Dr. Marius Hahn überreicht.
Jede und jeder kennt diese Tage, an denen einfach alles schief zu gehen scheint und als probates Mittel gegen weitere Pleiten, Pech und Pannen es vermeintlich hilft, sich die Decke über den Kopf zu ziehen. Für Kinder und Jugendliche kann ihre Welt dabei noch viel schneller aus den Fugen geraten als für die Erwachsenen ...
Genau darum geht es in dem Debütroman der diesjährigen Hans-im-Glück-Preisträgerin Josefine Sonneson. „Stolpertage“ ist der Titel des Romans, in dem die Schriftstellerin ebensolche Tage aus dem Leben der 13-jährigen Protagonisten Jette aus der Ich-Perspektive erzählt.
Von einem beeindruckenden Buch sprach Bürgermeister Hahn vor der Preisverleihung: „Ihre kraftvolle Sprache und ihre lebendigen Charaktere begeistern, nehmen die Leserschaft mit und laden zum Nachdenken ein“, zollte Hahn der Autorin seine Anerkennung, bevor er den Preis, dargestellt durch eine Glasskulptur mit Tintenfass und Feder, sowie das Preisgeld überreichte.
„Es ist ein leiser Roman, der das Thema Loslassen in wenigen Wochen durchmisst“, zitierte Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamts der Stadt, die Würdigung der Jury. Für die gaben dann Dr. Stefan Hauck und Ralf Schweikert in ihrer Laudatio Einblick in die Entscheidung der Jury, die aus 84 Einsendungen auszuwählen hatte.
In dem Buch beschreibt die Autorin, wie Jettes beste Freundin wegzieht und sich von der Ich-Erzählerin entfremdet. Jettes Eltern haben sich getrennt, die ältere Schwester wird im Sommer ausziehen und das Haus, in dem jede Ecke samt Garten so vertraut ist, muss aufgegeben werden. Ganz schön viel auf einmal für die 13-jährige Jette. Und als wäre das nicht genug, wird auch noch der geliebte Großvater dement und muss ins Pflegeheim.
Im Rahmen der Preisverleihung verabschiedete der Bürgermeister die Bibliothekarin Gabriele Fachinger aus der Jury, die zum letzten Mal dem Gremium angehörte. Hahn würdigte sie als wichtige und wertvolle Ratgeberin, die mit viel Freude, Energie und fachlicher Kompetenz die Juryarbeit 30 Jahre begleitet habe.
Nach der Preisverleihung las Josefine Sonneson aus ihrem Roman vor. 27 Schülerinnen und Schüler der Stufe 9 der Tilemannschule waren dabei aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer, die anschließend die Gelegenheit zum regen Austausch mit der Autorin nutzten. Zudem nahmen sie die Möglichkeit wahr, die vom Verlag zur Verfügung gestellten Exemplare des Romans von Josefine Sonneson signieren zu lassen.
Der Hans-im-Glück-Preis wurde im Jahr 1977 von dem Schriftsteller Hans-Christian Kirsch und seiner Frau gestiftet. 1987 wurde er von der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn als Förderpreis für Jugendbuchautoren und -autorinnen übernommen. Er wird im Turnus von zwei Jahren vergeben und ist mit 3.500 Euro und einem Symbolpreis in Form einer Feder und einem Tintenfass aus Glas, entworfen und gestaltet von der Glasfachschule Hadamar, dotiert.