Vortrag über die Mährisch Neustädter
Am 14. November, 18 Uhr findet im großen Saal des Gemeindezentrums in Blumenrod (Bodelschwinghstraße 12) ein Vortrag von Dr. Christoph Waldecker, Archivar der Stadt Limburg, über die Mährisch Neustädter statt. In dem Vortrag wird besonders die Flucht und die daraus entstehende Patenschaft für die Mährisch-Neustädter mit der Stadt erörtert.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden fast alle Deutschen aus Osteuropa vertrieben. Viele siedelten sich in Mittelhessen an, darunter zahlreiche Personen aus dem tschechischen Mährisch Neustadt, heute Uničov, das etwa 20 Kilometer von Olmütz (Olomouc) entfernt liegt. Von 1949 bis 2018 feierten sie in der Limburger Pallottinerkirche ihr aus dem Spätmittelalter überliefertes Wachsstockfest. Dies war Anlass für die Stadt Limburg, die Patenschaft für diese Menschen zu übernehmen.
Im Vortrag schildert Dr. Waldecker kurz die Anfänge Mährisch Neustadts ab 1213 und des Wachsstockfestes ab 1424, geht auf die Vertreibung ab 1945 ein und beschreibt die Wiederbelebung des Festes in Limburg 1949. Der Wachstock ist eine sehr dünne Sonderform der Kerze, die sich zusammengewickelt auf einem Wachsstockhalter befand. Mit dem Wachsstockfest war immer auch ein Heimattreffen verbunden, sodass die Vertriebenen untereinander leichter den Kontakt pflegen konnten.
"Freuen Sie sich auf einen interessanten und informativen Vortrag – im Anschluss laden wir Sie zu einem regen Austausch ein", sagt Kristina Schneider, Koordinatorin für die Gemeinwesenarbeit Blumenrod.
Der Vortrag wird von der Gemeinwesenarbeit Blumenrod in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten Carmen von Fischke (Stadt Limburg) und dem Stadtarchiv angeboten und ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Gemeinwesenarbeit wird gefördert vom hessischen Sozialministerium.