Archivalie der Woche 253
Protokollbuch der Gemeindevertretung Staffel
Am 1. Juli ist es 50 Jahre her, dass die kommunale Neuordnung im Raum Limburg ihren Abschluss fand. Mit diesem Datum vereinigten sich die Stadt Limburg und die Gemeinden Eschhofen, Linter, Offheim und Staffel. Dietkirchen, Lindenholzhausen und Ahlbach waren bereits 1971 der Stadt Limburg beigetreten.
Vor dem 1. Juli 1974 gab es in den bis dahin noch selbständigen Ortschaften eigene Gemeindevertretungen. In Staffel kam sie im letzten halben Jahr ihres Bestehens zu neun Sitzungen zusammen, zuletzt am 24. Juni. Die 15 Mitglieder unter ihrem Vorsitzenden Ernst Eschhofen hatten sich dabei mit den üblichen Angelegenheiten wie in den Jahren zuvor, aber auch mit speziellen Fragen in Bezug auf die kommunale Neuordnung zu befassen. So teilte etwa am 28. März 1974 Bürgermeister Bernhard Masannek mit, ein Vertreter der Stadtverwaltung Limburg habe angefragt, ob nach dem 1. Juli 1974 der kommunale Kindergarten in die Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde überführt werden könne. Am 19. April wurde über die Bestellung von Staatsbeauftragten abgestimmt, die bis zu einer Neuwahl der Limburger Stadtverordnetenversammlung die Bürgerschaft Staffels zu vertreten hatten.
Die letzte Sitzung fand am 24. Juni 1974 statt. Letzter Punkt der Tagesordnung war die Verabschiedung der Mitglieder der Vertretungskörperschaften. Vorsitzender Eschhofen lobte die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden Jahren und betonte, die nun anstehenden Veränderungen beruhten auf einer gesetzlichen Grundlage, nicht auf einer freiwilligen. Dem schloss sich Bürgermeister Masannek an. Er ging „kurz auf die vielen kommunalpolitischen Leistungen, die die Gemeinde vorzuweisen hat, ein, ohne auf Einzelheiten zu sprechen zu kommen, und es sei angebracht am Ende einer noch selbständigen Gemeinde sich auf die bisher geleistete Arbeit zu besinnen.“ Für sich selbst hatte der Bürgermeister entschieden, seine kommunalpolitische Laufbahn zu beenden. Auch die Fraktionsvorsitzenden der Demokratischen Bürgergruppe (DBS) und der SPD würdigten die zurückliegende Arbeit.
Das Protokollbuch schließt mit dem Eintrag, dass der Vorsitzende die Gemeindevertreter und den Gemeindevorstand zu einem Imbiss ins Gasthaus „Zum Frühling“ einlud und die Sitzung um 22:25 Uhr schloss.