Der LahnStar fährt in Limburg und Umgebung weiter
Am Jahresende läuft das deutschlandweit größte Pilotprojekt mit On-Demand-Verkehr -in Limburg der LahnStar- aus.
Der LahnStar soll jedoch in Limburg sowie Teilen von Elz und in drei Hadamarer Stadtteilen weiterhin unterwegs sein. Die Betriebskommission der Stadtlinie und der Magistrat der Stadt schlugen der Stadtverordnetenversammlung daher vor, den LahnStar ab dem 1. Januar kommenden Jahres als Regelbetrieb einzuführen und die entsprechende Ausschreibung durchzuführen. Dem stimmte die Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Montag auch einstimmig zu.
Mehr als 5000 Nutzende im Monat
Im vergangenen August hat die Zahl, der durch den LahnStar beförderten Fahrgäste zum ersten Mal die 6000er-Grenze überschritten. 6015 Fahrgäste nutzten das Angebot. Begünstigt wurde das Überschreiten der 6000er-Grenze durch den tageweisen Ausfall von Linien der Stadtlinie. „Auch wenn die Stadtlinie jetzt wieder auf allen Linien regelmäßig unterwegs ist, werden wir weiterhin steigende Fahrgastzahlen haben“, davon ist der 1. Stadtrat Michael Stanke als Betriebsleiter der Stadtlinie überzeugt.
Seit März dieses Jahres liegen die Zahlen des LahnStars, alle Fahrzeuge verfügen über einen E-Antrieb, bei über 5000 Fahrgästen pro Monat. Erstmalig war sie im Dezember zuvor geknackt worden. Im Januar und Februar gingen die Fahrgastzahlen dann noch einmal zurück, um sich ab März jenseits der 5000er-Marke weiter nach oben zu entwickeln. „Mit der Entwicklung können wir mehr als zufrieden sein. Das Angebot der Stadtlinie, auf Abruf ein Angebot des öffentlichen Nahverkehrs zur Verfügung zu stellen, wird sehr gut angenommen“, macht Stanke deutlich.
Über zwei Millionen Fahrgäste haben bisher das On-Demand-Angebot im Rahmen des Pilotprojekts unter dem Dach des RMV angenommen. Zehn verschiedene Shuttle-Angebote gibt es. Der LahnStar steuert mit über 160.000 Fahrgäste seit dem 13. November 2021 zu dieser Erfolgsgeschichte bei. Eine Erfolgsgeschichte, in die seit 1. März 2023 auch Teile von Elz und drei Stadtteile von Hadamar eingebunden sind.
LahnStar günstiger als klassischer Linienverkehr
Nach einem Kostenvergleich der Fachabteilung ÖPNV und Mobilität ist der LahnStar deutlich günstiger als der klassische Linienverkehr. Wie Hicham Azzou als Abteilungsleiter verdeutlicht, liegen die Kosten pro Kilometer bei einem Vergleich für die Stadtteilverbindungen beim Linienverkehr mehr als dreimal so hoch wie beim LahnStar. „Unsere verschiedenen Ziele haben wir mit dem LahnStar seit dessen Einführung stets erreicht“, betont er. Zunächst galt es, die Zahlen des AnrufSammeltaxis (AST) mit 1600 Fahrten zu reichen, das nächste Ziel mit 4000 Fahrgästen allein in Limburg wurde bereits Ende 2022 erreicht. Anvisiert wurden dann 5000 Fahrgäste mit der Einbindung von Elz und Hadamar. Dies Marke wurde erstmalig im Dezember 2023 übertroffen. Seit März dieses Jahres liegen die Zahlen stabil über 5000 Fahrgästen.
Der LahnStar, mit denen Fahrten im öffentlichen Personenverkehr auch direkt zwischen den Stadtteilen möglich ist, erhält bisher Zuschüsse des Landes und des Bundes, da er Bestandteil eines Pilotprojekts ist. Der Bund wird in der Förderung aussteigen, unklar ist, inwieweit das Land weiter fördert. Während der Pilotphase wurde und wird die Hälfte der Kosten über Zuschüsse des Landes und des Bundes getragen.
„Überaus positiv haben sich neben den Fahrgastzahlen die Kundenzufriedenheit und der Bekanntheitsgrad des LahnStar entwickelt“, so der Hinweis von Azzou. Der Bekanntheitsgrad liegt nach der jüngsten Bevölkerungsbefragung bei über 90 Prozent. In den zurückliegenden Monaten ist das Angebot durch eine enge Zusammenarbeit zwischen RMV, der Hochschule RheinMain, sämtlichen Dienstleistern und der Fachabteilung in der Limburger Stadtverwaltung einer ständigen sachlichen und fachlichen Bewertung unterzogen worden, was zu einer kurzfristigen Lösung auftretender Probleme und einer ständigen Verbesserung führte. „Das macht sich auch in der Kundenzufriedenheit bemerkbar.
Egal ob es um die Bewertung der Fahrten, der Pünktlichkeit, der Sauberkeit oder mehr geht, wir erreichen 4,9 oder 5,0 Punkte im Durchschnitt. Fünf Punkte sind dabei das Maximum“, so der Abteilungsleiter für ÖPNV und Mobilität.
27% nutzten LahnStar statt eigenem PKW
„Es macht Sinn, den LahnStar, der deutliche Lücken bei den Verbindungen zwischen den Stadtteilen schließt und das Angebot zu und in den Randzeiten der Stadtline erheblich verbessert, auch in Zukunft über die Limburger Straßen rollen zu lassen, denn er führt auch zu einer spürbaren Entlastung des Verkehrs in der Stadt“, verdeutlicht Stanke mit Hinweis auf eine Fahrgasterhebung. 27 Prozent der befragten Fahrgäste gaben an, ohne den LahnStar den eigenen Wagen für die Fahrten benutzt zu haben. Weitere 18 Prozent führten an, ohne LahnStar ein Taxi genutzt zu haben und zehn Prozent hätten auf die Fahrt und damit auf ihre Aktivität ohne LahnStar ganz verzichtet.
Ab dem 1. Juli kommenden Jahres wird die Stadtlinie ihr Angebot auf die Stadtteile ausweiten. Auch das könnte, durch ein dynamisches Preismodell und damit variierenden Preisen, die Wirtschaftlichkeit des LahnStar erhöhen. Die Bedienzeiten des On-Demand-Angebots und der Sperrzonen werden nach Erweiterung der Stadtlinie noch angepasst.