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Stadtreinigung fährt elektrisch

In ihrer leuchtend orangen Lackierung sind die beiden neuen Fahrzeuge der Limburger Stadtreinigung kaum zu übersehen, es besteht eher die Gefahr, sie nicht zu hören, denn der Antrieb ist elektrisch.

Seit dieser Woche sind die beiden Streetscooter im Einsatz. „Ein weiterer Baustein, um die Luft in der Stadt etwas sauberer zu machen“, sagt der 1. Stadtrat Michael Stanke. Die beiden Stromer ersetzen in der Stadtreinigung Verbrennungsfahrzeuge. Noch nicht ganz, denn eines der beiden bisher genutzten Fahrzeuge, ein Benziner, bleibt als Ersatzfahrzeug weiter im Dienst.

Walter Becker und Viktor Lehs sind mit ihrem Fahrzeug nahezu geräuschlos unterwegs, das soll sich in Zukunft allerdings noch ändern, der Wagen soll auch zu hören sein. Ausgestattet sind die beiden neuen E-Fahrzeuge unter anderem mit Blinklichtern und Kippvorrichtung.

Ausreichende Reichweite

Der Akku für das Fahrzeug sitzt unter der Fahrerkabine, hinter der sich eine Alukiste befindet. Sie dient zur Aufbewahrung für die benötigten Schaufeln und Besen und zugleich als Diebstahlsschutz. Der Akku in dem Fahrzeug leistet 40 kWh und reicht für eine Laufleistung von rund 200 Kilometer nach NEFZ. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings, die Post hat das Ende der Streetscooter-Produktion für das Ende des Jahres verkündet.

„Die Reichweite ist für unseren Betrieb ausreichend“, sagt Michael Menier, Abteilungsleiter des Bauhofs. Täglich sind die Fahrzeuge zwischen 70 und 100 Kilometer unterwegs. Die Straßenreinigung ist in zwei Schichten zwischen 5.30 und 20.30 Uhr im Einsatz. Nachts werden die Fahrzeuge geladen, dafür sind in die technische Infrastruktur des Bauhofs 25.000 Euro investiert worden. Insgesamt verfügt der Bauhof nun über drei E-Fahrzeuge.

Bund fördert Anschaffung

Der Magistrat hatte dem Kauf von zwei Streetscootern im Mai vergangenen Jahres zugestimmt, zuvor war der Fahrzeugtyp vom Bauhof getestet worden. Die Anschaffung ist durch Zuschüsse aus dem „Sofortprogramm Saubere Luft 2017 -2020“ des Bundes gefördert worden. Mit Hilfe der Förderung werden 75 Prozent der Mehrkosten durch den Bundeszuschuss gedeckt. Die Stadt muss rund 65.000 Euro an Eigenmitteln für die Anschaffung beider Fahrzeuge aufbringen, die mit rund 52.000 Euro aus dem Sofortprogramm unterstützt wird. Der Strom zum Laden der beiden E-Fahrzeuge wird durch Solaranlagen gewonnen, die auf den Dächern des Bauhofs installiert sind.

Weitere Verbesserungen für die Luft wird es in Kürze geben, wenn die Busse der Stadtlinie nach der neuesten Euro-6-Norm unterwegs sein werden, auch laufen Vorbereitungen für ein City-Logistik-Konzept in der Innenstadt, für ein neues Parkraumkonzept sowie die Überarbeitung des Parkleitsystems; daneben stehen unter anderem auch Verbesserungen im Radwegenetz an.

04.03.2020 

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