Vier neue Fahrzeuge und ein Abrollbehälter für die Freiwillige Feuerwehr Limburg
Hoher Besuch hatte sich aus der Landeshauptstadt angekündigt. Bei der Menge an Fahrzeugen und der dafür ausgegebenen Summe nicht verwunderlich. Schließlich bezuschusste das Land Hessen die neuen Fahrzeuge für den Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Limburg mit mehr als 324.000 Euro. Zur feierlichen Übergabe hatten sich zudem die Wehrführer aus den verschiedenen Stadtteilen und den benachbarten Kommunen gesellt. Statt der Fahrzeuge standen Sitzgelegenheiten in Form von Bierzeltgarnituren und Blumenschmuck sowie Bretzeln und kühlen Getränken für die Gäste in der Fahrzeughalle der Feuerwehr in der Ste.-Foy-Straße bereit.
Der erste Stadtrat und verantwortliche Dezernent für die Feuerwehr, Michael Stanke, zollte in seiner Rede jedoch auch dem hohen ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrfrauen und -männer Tribut: „Die Investition in neue Fahrzeuge dient vorrangig der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, aber ebenso der Kameradinnen und Kameraden, die diesen ehrenamtlich bei ihren Einsätzen in der Not helfen.“
Stanke stellte die einzelnen Fahrzeuge und Geräte sowie deren Investitionsvolumen kurz vor. Der Abrollbehälter, der wie ein überdimensionierter Container für Bauschutt anmutet, hat ein Fassungsvermögen von ca.16.000 Kubikmetern. In ihm werden zukünftig Elektrofahrzeuge nach einem Schaden oder Unfall mit Wasser bedeckt verwahrt. Die E-Fahrzeuge müssen aufgrund der Möglichkeit eines Wiederaufflammens des Akkus über längere Zeit gekühlt werden. Außerdem kann er als Zwischenspeicher für Löschwasser dienen. Die Kosten beliefen sich auf rund 80.000 Euro.
Der neue Kommandowagen, den der Stadtbrandinspektor René Jung fährt, ist das erste vollelektrische Fahrzeug im Fuhrpark der Feuerwehren der Stadt. Er schlägt mit 75.000 Euro zu Buche.
Für den Gerätewagen-Logistik 1 geht ein Altfahrzeug in den Ruhestand. Mit dem rund 315.000 Euro teuren Fahrzeug kann die Feuerwehr mehrere Einsatzszenarien abdecken. Er kann bis zu sechs Rollcontainer per Hebebühne am Fahrzeugheck aufnehmen und verfügt über eine maschinelle Zugeinrichtung, die eine Zugkraft von 50 Kilonewton aufbringen kann. Insgesamt sechs Einsatzkräfte können damit befördert werden.
Zwei Drehleitern mit einem elektrisch gesteuerten Wasserwerfer sowie einem Gelenk, das insbesondere bei einer engen rückwärtigen Bebauung Vorteile mit sich bringt, zeichnen das Drehleiterfahrzeug 23/12 aus. Zusammen mit dem Drehleiterfahrzeug 18/12 kamen Gesamtkosten von 1,8 Millionen Euro zusammen. Wobei das Drehleiterfahrzeug 18/12 speziell für die engen Gassen in der Altstadt konzipiert sind. Die Rettungskörbe haben eine Traglast von 500 Kilogramm. Bis zu 300 Kilogramm Lebendgewicht können über die Drehleitern liegend gerettet werden. Für mobilitätseingeschränkte Personen kann auf beiden Fahrzeugen ein spezielles Zusatzmodul installiert werden.
Wie Wehrführer Stephan Meurer berichtete, hatten einige Kameraden für die Schulung an den Drehleiterfahrzeugen extra zwei Tage Urlaub genommen und waren nach Karlsruhe gereist.
Die insgesamt mehr als 300 ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männer leisten bei 420 Einsätzen ca. 9000 Arbeitsstunden pro Jahr. Dazu kommen die regelmäßigen Übungen und Lehrgänge, die während der Freizeit abgeleistet werden. Da ist das richtige Equipment für die eigene Sicherheit und die der Limburger Bevölkerung unabdingbar.
Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Lahn, informierte außerdem, dass weitere Wehren in den Stadtteilen mit neuen Fahrzeugen ausgestattet werden, um so die schon länger überfällige Modernisierung der Feuerwehr voranzutreiben. „Ich bedanke mich für ihren Einsatz und wünsche ihnen, dass sie immer gesund wieder zu ihren Familien zurückkehren“, so Hahn an die anwesenden Kameradinnen und Kameraden gewandt.
Auch Roman Poseck, Hessischer Minister für Inneres, Sicherheit und Heimatschutz, stimmte seinen Vorrednern zu und ließ die Kameradinnen und Kameraden wissen, dass ihr Engagement vom hessischen Landtag unterstützt und gewürdigt wird.
„Sie rennen da hinein, wo andere hinausrennen. Sie vereinen Gemeinsinn, Verantwortung, Pflichtgefühl für die Gesellschaft und haben eine Vorbildfunktion inne. Danke für Ihr großartiges Engagement bei ihrer wichtigen und wertvollen Aufgabe, die Sie für unsere Sicherheit ausüben. Es ist für uns Limburger Bürger wie eine Lebensversicherung, dass es hier eine so gut ausgestattete und ausgebildete Feuerwehr gibt,“ so Poseck.
Er betonte auch, dass es nicht selbstverständlich sei, in einer Zeit, die von Einsparungen geprägt ist, eine moderne, leistungsfähige, gut aufgestellte Feuerwehr zu haben. Dafür bedankte er sich bei der Stadt und den Stadtverordneten für diese Prioritätensetzung.
Auch Gottes Segen durfte an diesem Ereignis nicht fehlen. Die evangelische Pfarrerin Susanne Stock und Pastoralreferentin Katharina Kunkel erbaten darum, dass die Männer und Frauen gesund wieder zu ihren Familien von den Einsätzen zurückkehren mögen und ihnen die Fahrzeuge dabei einen guten Dienst leisten. Mit Weihrauch wurden die vier Fahrzeuge und der Abrollbehälter schließlich gesegnet.