Limburg: Stickstoffdioxid-Belastung sichtbar machen
Heute Morgen, Dienstag, 3. Dezember, ist der zulässige Jahresmittelwert an Stickstoffdioxid von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m³) Luft an der Messstation an der Schiede zwischen 5.30 und 6 Uhr überschritten worden, um 7.30 Uhr waren es 50 µg/m³. Die Belastung ist weder zu sehen, zu riechen, zu schmecken, zu hören – nun wird sie in der Limburger Innenstadt zumindest einmal visuell sichtbar mit zwei beleuchteten Anzeigetafeln an der Fassade des Karstadt-Hauses.
„Wir wollen mit der Anzeige auf die Belastung in der Innenstadt aufmerksam machen und die Verkehrsteilnehmer sensibilisieren“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich. Auch wenn das Stickstoffdioxid in der Luft nicht sofort bemerkbar ist, können erhöhte Stickstoffdioxid-Konzentrationen beim Menschen langfristig die Atemwege schädigen und Entzündungen bei allergischen Atemwegserkrankungen verstärken. Zu den Risikogruppen gehören nach Angaben des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie insbesondere Asthmatiker, Bronchitiker, aber auch Herzkranke und Kinder.
Limburg gehört zu den Kommunen in Deutschland, in denen regelmäßig die seit 2010 europaweit geltenden Grenzwert für Stickstoffdioxide (NO2) überschritten werden. Im Jahr 2016 zählte Limburg mit einem Jahresmittelwert von über 51 µg/m³ an der Luftmessstation Schiede zu den am zehn stärksten belasteten Städten in Deutschland. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Stadt einen Jahresmittelwert von 49 µg/m³. Damit haben sich die NO2-Durchschnittswerte gegenüber 2016 leicht verbessert.
Hessische Verwaltungsgerichtshof wird über die Klage der Deutschen Umwelthilfe zum Dieselfahrverbot entscheiden
Am Dienstagmorgen um 8.30 Uhr verzeichneten zwölf Messstellen in Hessen einen Wert, der höher war als der an der Limburger Schiede. Aufgrund der hohen Belastung droht Limburg ein Dieselfahrverbot. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof wird im kommenden Jahr über die Klage der Deutschen Umwelthilfe entscheiden. Beklagt wird dabei das Land wegen eines unzureichenden Luftreinhalteplans für die Stadt.
Gerade in der Vorweihnachtszeit und einem damit verbundenen erhöhten Verkehrsaufkommen soll auf die Belastung hingewiesen werden. „Wir wollen das Auto nicht verdammen, sondern für einen bewussten Einsatz des Fahrzeugs werben“, verdeutlicht Hahn. Der Hinweis auf die Stickstoffdioxidbelastung wird begleitet von der Kampagne „Frischer Wind für Limburg“, die nun speziell dafür wirbt, mit dem Auto möglichst gezielt und zügig die Parkhäuser anzufahren, damit ein belastender Suchverkehr vermieden wird.
In den Limburger Parkbauten der Innenstadt stehen insgesamt über 2200 Parkplätze zur Verfügung, so der Hinweis des Bürgermeisters. Aktuelle Informationen zur Auslastung der Parkflächen, die an das Parkleitsystem angeschlossen sind, finden sich unter limburg.de/verkehr/parken. „Alle, die im Auto unterwegs sind, können einen Beitrag dazu leisten, dass die Luft in Limburg ein bisschen besser wird“, ist der Bürgermeister überzeugt.