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Archivalie der Woche 251

Liste der Vermissten

Vor wenigen Tagen jährte sich das Kriegsende zum 79. Mal. Für Limburg war der Krieg allerdings bereits einige Wochen vorher zu Ende, mit der Eroberung durch US-Truppen am 26./27. März 1945. Bei den Kämpfen in der Stadt aufgrund sinnlosen Widerstandes kamen noch zahlreiche Menschen - Soldaten und Zivilisten - zu Tode.
Mit der deutschen Kapitulation war der Krieg aber noch lange nicht überwunden. Darüber gibt eine Akte Auskunft, die heute unsere Archivalie der Woche ist: die Liste der Vermissten, Stand 1.11. 1947 (Signatur: StALM II/2908). Die Namen von 70 Männern werden aufgelistet, die als Soldaten dienen mussten und über deren Schicksal ihren Familien zu diesem Zeitpunkt nichts bekannt war. Die jüngsten waren die 1926 geborenen Paul Bertzbach, Hermann Gansen, Wilfried Müller und Wolf Uerpmann, der älteste der 1897 geborene Otto Obenaus. In den folgenden Jahren klärten sich einige Schicksale, z.B.:
Wilhelm Ackermann, gefallen im September 1944 an der Ostfront, Feststellung 1960;
Helmut Braun, gefallen am 24. November 1942 an der Ostfront, Feststellung 1948;
Wilhelm Schmidt, gefallen am 10. Oktober 1944 im Baltikum, Feststellung 1947
Karl-Heinz Staudt, gestorben am 17. April 1945 in einem russischen Kriegsgefangenenlazarett, Feststellung 1949;
Karl Waldsachs, gestorben Mitte Oktober 1944 in einem russischen Kriegsgefangenenlager, Feststellung 1951;
Hans Ziegler, gefallen Ende April 1945 im Havelland bei Kämpfen um Berlin, Feststellung 1949.
Ihre Familien hatten endlich Gewissheit, andere mögen noch viele Jahre lang vergeblich auf die Rückkehr des vermissten Angehörigen gewartet haben.
12.05.2024 

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