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Archivalie der Woche 242

Viehhandelsprotokoll 1858-1862

In der vergangenen Woche ging es um die Schlachtstatistiken der Limburger Metzger. Bevor diese aber zur Tat schreiten konnten, musste überhaupt erst einmal Vieh herangezogen, gemästet und schließlich verkauft werden. Über den Verkauf in Lindenholzhausen in den Jahren 1858 bis 1862 informiert ein umfangreiches Protokollbuch (Signatur: StALM VI/749).
Der erste Eintrag betriff Heinrich Heun, der am 4. Januar 1858 beurkunden lässt, dass er dem Miterschienenen Hermann Saalberg aus Villmar ein Rind von der Farbe rot für 42 Gulden und 24 Kreuzer unter nachfolgenden Bedingungen verkauft: Die Zahlung und Ablieferung geschieht gleich, der Verkäufer haftet für enthaltene Fehler.
314 solcher Protokolle wurden in Lindenholzhausen 1859 verfasst. Den letzten Handel des Jahres schlossen am 28. Dezember 1859 Jakob Franken aus Flacht und Adam Heun aus Lindenholzhausen. Franken erwarb für 78 Gulden und 4 Kreuzer eine Kuh.
1860 war der Handel geringer: nur 168 solcher Protokolle wurden niedergeschrieben. 1861 waren es nur 139, 1862 ging das Handelsvolumen nochmals herunter, so dass es schließlich nur noch 93 protokollierte Verkäufe waren.
Jedes Protokoll wurde von den beiden Beteiligten unterschrieben und durch den Bürgermeister beglaubigt.
Eine stichprobenartige Prüfung ergibt, dass nur Rinder auf diese Weise gehandelt wurden. Das Protokollbuch ist eine interessante Quelle für die Wirtschaft auf dem Dorf und gibt zugleich Auskunft darüber, wer im Viehhandel tätig war.
10.03.2024 

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