Archivalie der Woche 220 - Tagebuch des Ortsgerichtsvorstehers Dietkirchen ab 1902
Verfassungsrechtlich hat sich in den vergangenen 120 Jahren vieles geändert, auf Ebene des Staates, des Landes und der Kommunen. Es gibt aber auch Kontinuitäten. Eine solche ist das Ortsgericht.
Das Tagebuch des Ortsgerichtsvorstehers in Dietkirchen ab 1902 gibt darüber Einblicke. Beglaubigungen und Taxationen von Grundstücken gehörten auch zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum täglichen Geschäft. Auch die öffentliche Versteigerung von Mobilien und Immobilien, so etwa im November 1902 die der Grundstücke von Heinrich Kremer aus Frankfurt. Diese Versteigerung erfolgte auf Anweisung des Königlichen Amtsgerichtes Limburg, der Geländewert wurde auf 960 Mark festgesetzt. Auch die Nachlasssicherung durch Versiegelung und Verwahrung zählte zu den Aufgaben, so etwa im Januar 1912 für den Nachlass der Witwe Johann Pöhler.
Eine Lücke klafft in der Zeit 1946 bis Juni 1949. In dieser Zeit gab es keine Einträge im Tagebuch, es bestand also kein Ortsgericht, Im Juni 1949 wurde die Arbeit wieder aufgenommen, die Aufgaben blieben gleich. Geschlossen wurde das Tagebuch am 6. Februar 1950 nach Prüfung durch den aufsichtsführenden Richter am Amtsgericht Limburg Walter Dannhausen.
17.09.2023