Limburg feiert 150. Geburtstag von Enrico Caruso
Eine stimmungsvolle Abendveranstaltung fand am Freitag, 30. Juni, auf dem Platz vor dem Limburger Dom statt. Das passende Ambiente, um einen der ersten Weltstars der Musik zu würdigen: Enrico Caruso.
In diesem Jahr wurde die Veranstaltung „Galanacht der Tenöre“ das erste Mal ohne den bisherigen Partner Nassausische Sparkasse von der Stadt Limburg und der Opera Classica Europa durchgeführt.
„Mit Blick auf die Besucherzahl sind wir sehr zufrieden“, sagte Hilmar von Schenck, Leiter des Amtes für Stadtmarketing und Touristik.
Das Wetter versprach zu Beginn des Tages ähnlich aufwühlend zu werden wie der Spannungsbogen einer Arie in der Oper, doch außer einer frischen Brise war davon am Abend wenig zu spüren. Im Gegenteil, die untergehende Sonne tauchte so manche Szene auf der Bühne in das richtige Licht. Etwa 270 Gäste waren gekommen, um einem furiosen Opernspektakel beizuwohnen. Schließlich ging es um keinen geringeren als Enrico Caruso, dessen Leben und Wirken anlässlich seines 150. Geburtstages gewürdigt wurde.
Abwechslungsreiche musikalische Darbietungen
Um 19.30 Uhr betrat Claudia Grundmann die Bühne, die es sehr gut verstand, mit ihrer charmanten Art als Moderatorin nicht nur das fachkundige Publikum mit Anekdoten und Fachwissen rund um die gesungenen Arien, Operetten und natürlich Enrico Caruso durch den Abend zu führen.
Selbst Opernneulinge, die keinerlei Berührungspunkte mit der klassischen Musik hatten, fühlten sich abgeholt und kannten das ein oder andere Lied vom Hören.
So auch die Arie „La donna è mobile“, aus Giuseppe Verdis Oper Rigoletto, was so viel heißt wie „die Frau ist launisch“. Schon die Melodie zu hören, verleitet zum Mitsummen und lässt Erinnerungen an italienisches Essen aufkommen. Und genau aus dem ersten Grund, so erzählt es Gundermann, durfte der Tenor die Arie damals vor der Uraufführung, am 11. März 1851 im Opernhaus la Fenice in Venedig erst einen Tag vorher proben. Und wie vermutet, wurde es am Tag nach der Uraufführung auf sämtlichen Kanälen der Stadt gepfiffen.
Insgesamt wurde den Liebhabern der Oper ein großartiges Programm geboten, das sich quer durch die Schaffenszeit des berühmten Enrico Caruso zog. Weibliche Sopranistinnen trugen hierzu ebenso bei, wie die Tenöre. Aus Puccinis Oper „La Bohème“ gaben Antonio Rivera mit der Tenor-Arie „Che gelida manina“ und Diana Naatz mit „Si mi chiamano mimi“ gemeinsam auf der Bühne ein eindrucksvolles Beispiel ihres Könnens.
Für amüsierte Gesichter sorgten Marius Turtoi aus Rumänien und Antonio Rivera aus Mexiko die im Duett „La donna è mobile“ zum Besten gaben und hierbei auch komödiantisches schauspielerisches Talent zeigten.
Publikumsnahe Veranstaltung mit Potenzial
„Für uns war dieser Abend ein voller Erfolg. Im kommenden Jahr werden wir das Begleitprogramm sicher noch etwas attraktiver gestalten, um so noch mehr Menschen für dieses Format zu begeistern“, so von Schenck zu Ausblick auf das Fortbestehen der Veranstaltung.
Das Schöne an einer kleineren Veranstaltung: Auch abseits der Gala in der Pause war das Publikum den Protagonisten nah. So war es möglich, dass eine Unterhaltung mit den Musikern aus dem Orchester zustande kam, anders als bei größeren Konzerten dieser Art, bei denen es sehr formell zu gehen kann.