Ein lebendiges Zeugnis der Partnerschaft
Persönliche Begegnungen und der Austausch der Bürgerinnen und Bürger untereinander über nationale Grenzen hinweg machen eine Städtepartnerschaft lebendig, sind zugleich eine wichtige Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben. Städtepartnerschaften öffnen den Blick für die anderen, schaffen durch Begegnungen die Möglichkeit, Fremdes kennenzulernen und eigene Schranken zu überwinden.
Die Bekenntnisse zur Partnerschaft und deren Notwendigkeit angesichts eines in Europa entfachten und nun schon seit über einem Jahr geführten Krieg prägten den Freundschaftsabend des Partnerschaftstreffens zwischen Lichfield, Ste. Foy und Limburg. In der Stadthalle hatten sich die über 100 Gäste aus den Partnerstädten und Gastgeber und viele langjährige Unterstützer der Freundschaft eingefunden, um in einem festlichen und zugleich lockeren Rahmen Freundschaft und Partnerschaft zu bekräftigen.
„Freunde treffen sich“ lautete das Motto der internationalen Zusammenkunft, die nun im vierten Anlauf Wirklichkeit wurde, zuvor musste das Treffen aufgrund der Pandemie mehrmals verschoben werden. Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn unterstrich als Gastgeber, dass das Band der Freundschaft zwischen „unseren Städten wichtiger denn je ist“. Der 24. Februar 2022 mit dem Angriff auf die Ukraine und einem Angriffskrieg auf dem europäischen Kontinent mit seinem Verbrechen gegen die Menschlichkeit mache dies leider sehr deutlich. Hahn versprach, alles dafür zu tun, dass die Freundschaft zwischen Lichfield, Ste. Foy und Limburg und ihren Bürgerinnen und Bürgern weiterhin wächst und die kommenden Generationen dabei bestmöglich eingebunden werden.
Die Bande stärken
Die Vitalität der Verbindung gilt es zu erhalten, dies müsse das Ziel aller sein, machte Hahn in dem von Ute Wellstein moderierten Abend deutlich. Erfreut zeigte sich der Limburger Bürgermeister darüber, dass die Delegation aus Ste. Foy von Bürgermeisterin Véronique Sarselli und die Besucherinnen und Besucher aus Lichfield von der neu gewählten Bürgermeisterin Ann Hughes angeführt wurden. Unter den Ehrengästen in der Stadthalle begrüßte Hahn seinen Vorgänger Martin Richard, Stadtverordnetenvorsteher Stefan Muth sowie mit Werner Bendel den Ehrenvorsitzenden des Partnerschaftsvereins.
„Dieses Treffen ist ein lebendiges Zeugnis der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen unseren drei Städten, und es stärkt die Bande, die uns einen“, sagte Véronique Sarselli. Partnerschaften können nach ihrer Einschätzung nach wie vor Hauptakteure beim Kennenlernen der Kulturen sein. Dabei gelte es, verstärkt die Jugend mit Schülern, Studenten und Vereinen mit einzubeziehen. Die Bürgermeisterin aus Ste. Foy betonte, dass die Pandemie allen vor Augen geführt habe, wie wichtig internationale Solidarität und Zusammenarbeit sind. Ausgangssperren und Reisebeschränkungen galt es zu überwinden. „Dies hat unseren Willen, die partnerschaftlichen Verbindungen aufrecht zu erhalten, nicht beeinträchtigt“, davon zeigte sich Véronique Sarselli überzeugt.
Große Veränderungen
Auf große Veränderungen seit dem letzten Treffen im Jahre 2017 wies Bürgermeisterin Ann Hughes aus Lichfield hin. Nach Brexit, Pandemie ist es nun der Krieg in der Ukraine, der die durch die Städtepartnerschaften geknüpften Freundschaften wichtiger denn je mache. Ann Hughes zeigte sich in der Limburger Stadthalle überzeugt davon, dass die Partnerschaft weiter blühen und gedeihen wird. Sie lud schon jetzt zum nächsten Treffen im Jahr 2026 ein. Lichfield wird dann Gastgeber sein.
Sind Städtepartnerschaften noch zeitgemäß, werden sie noch gebraucht? Dieser Frage ging der 2. Vorsitzende des Vereins für Städtepartnerschaften Limburg, Alexander Paul nach. Dazu bemühte er den Philosophen Emmanuel Lévinas. In der Begegnung mit Anderen sei es möglich, die Kategorien des eigenen Denkens aufzubrechen. „In jedem Augenblick der Begegnung bringt der Andere mir etwas bei“, so Paul. Und dabei gehe es ganz entscheidend darum anzuerkennen, nicht Eins zu werden mit dem Anderen, sondern dem Anderssein zu begegnen und dies anzuerkennen.
Dank für Unterstützung
Alexander Paul nutzte den vom Flötenensemble der Kreismusikschule begleiteten Abend, um vielfach Dank zu sagen. Dank für eine langjährige Unterstützung der Partnerschaftsarbeit sagte er Hans-Jürgen Hollstein, Gillian Cooper und Werner Bendel. In den Reigen reihten sich auch die Bürgermeisterinnen und der Bürgermeister mit ein, die Heide Bein, Doris Huber, Astrid Siegel und Irmgard Bendel für die Ausrichtung des aktuellen Treffens dankten.
Der Partnerschaftsverein nutzte den Abend in der Stadthalle auch dazu, um eine Preisverleihung für einen Fotowettbewerb vorzunehmen, Gastgeschenke wurden natürlich auch zwischen den Partnerstädten ausgetauscht. Und zum offiziellen Abschluss des Freundschaftsabends wurde es dann lebhaft und bunt, als Pinocchio mit phantasievollen Kostümen und lebhaften Choreografien sowie live gesungenen Liedern die Bühne eroberte und Szenen aus verschiedenen Musicals aufführte.
Mit Geselligkeit und Tanz klang der Freundschaftsabend in der Limburger Stadthalle aus.