Musik liegt in der Luft
Nicht ganz so heiß wie im vergangenen Jahr, aber dennoch sommerliche 28 Grad brachte die Musiker und Musikerinnen auf dem Straßenmusikfestival in der Stadt ganz schön ins Schwitzen.
Die 14 Künstler hatten beschattete Spielorte und ausreichend Getränke und dank einer leichten Brise ließ es sich gut aushalten.
Am Freitag, gegen 16 Uhr waren die fünf vorgesehenen Plätze schließlich mit den Musikern besetzt. Die Gäste der umliegenden Lokalitäten und die Besucher der Stadt konnten melodischem Gesang mit und ohne instrumentaler Unterstützung lauschen. Bürgermeister der Stadt, Dr. Marius Hahn ließ es sich nicht nehmen, das erste Hutgeld zu geben.
Penni Jo, die einigen Zuhörern bekannt war aus verschiedenen TV-Formaten und Wahl-Westerwälderin überzeugte nicht nur mit ihrer großartigen Stimme. Ihre herzliche und einnehmende Art zog die Vorbeigehenden in ihren Bann. Gemeinsam mit ihrem Mann Larry, der mit seiner Gitarre ebenfalls auf dem Straßenmusikfestival spielt, waren sie lange Zeit Teil einer reisenden Theatergruppe.
Ein wahrer Publikumsmagnet waren die drei Happy Agents, die mehrfach am Tag zwischen den einzelnen Spielplätzen entlang liefen. Sie waren auch kaum zu übersehen in ihren knallorangen, neongrünen und blauen Anzügen. Außerdem sind sie knapp drei Meter groß. Das liegt vor allem an den Stelzen unter ihren Hosen. Da staunten nicht nur die kleinen Besucher und nutzten die langen Beine mal eben um mit ihren Rädern hindurchzufahren. Während ihrem Weg durch die Gassen und über die Plätze wurden Passanten abgeklatscht, mit Kindern herumgealbert und natürlich eine Menge Bilder geschossen.
„Ihr habt es geschafft, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, zeigte sich Dr. Marius Hahn begeistert von dem Trio.
Tollin, der neben bekannten Liedern aus dem Pop, Rock und Folk Genre auch eigene Werke singt, schaffte es mit seiner sympathischen kommunikativen Art das Publikum mitzunehmen und zum Tanzen zu bringen. Und so scharen sich besonders gegen Abend, wenn es etwas geruhsamer wird auf den Straßen, die Zuschauer um die einzelnen Künstler und Gruppen.
Samstags ging es bereits um 14.30 Uhr weiter. Zumindest an den geplanten acht Spielorten. Denn auf dem Kornmarkt, wo eigentlich ein Halteverbotsschild für die Zeit des Festivals aufgestellt wurde, blockieren Fahrzeuge den Spielort. Nachdem der Fahrzeughalter gefunden war und Diskussionen mit weiteren Verkehrsteilnehmern, die das Schild ebenfalls übersehen hatten oder ignorierten, geführt waren, konnteJulie Wonder mit ihrer Performance loslegen.
Doch die Aufregung wollte nicht abreißen. Plötzlich war vom Duo Mojo Bluesternasen, die am Fischmarkt auftraten, eine Tasche mit persönlichen Gegenständen verschwunden. Glücklicherweise wurde diese kurze Zeit später vollständig und unversehrt wieder in einer Seitengasse aufgefunden. Das Duo ließ sich von dem Trubel nicht beirren und legte einen mitreißenden Auftritt hin, der mit viel Applaus bedacht wurde.
„Oh Seifenblasen“ tönte es schon von Weitem vom Neumarkt. Der Bubble Zauber, ein Seifenblasenkünstler, erfreute mit Seifenblasen in unterschiedlichen Größen und Formen, die Kinder und auch so manchen Erwachsenen. Schnell war eine Menschentraube entstanden und neben Kinderlachen war ein „Oh“ und „wie schön“ zu hören.
Etoiledeneige, der bürgerlich Rüdiger Schiller heißt und mit seinem Akkordeon ruhige Melodien hauptsächlich auf Französisch und Englisch spielt und singt, beschrieb die unterschiedlichen Spielplätze so: „Jeder Platz ist anders und zieht unterschiedliches Publikum an. Bei der Figur der Tanzenden in der Rütsche war es sehr persönlich, fast wie ein Auftritt im Wohnzimmer. Wohingegen es auf der Plötze eher belebt einherging.“ So war nicht nur für jeden Besucher etwas zum Hören dabei sondern auch für jeden Künstler ein passender Spielort.