Limburg setzt auf neue Abfallbehälter
Neue Mülleimer in der Limburger Innenstadt. Und so ganz anderes als die, die bisher dort ihren Dienst versehen. Die neuen Behälter sind größer, stecken voll mit Technik und fallen, zumindest teilweise, so richtig auf.
Vier dieser Müllbehälter sind von der Stadtlinie angeschafft worden und stechen durch ihre optische Gestaltung und ihre Sprüche sofort ins Auge. „Ich bin ein Müllschlucker“ und „Gib’s mir“ sind nur zwei der plakativen Aufforderungen, den Abfall in die Behälter zu werfen. Vier Stück gibt es in dieser auffallenden Gestaltung, sie verteilen sich auf dem Bahnhofsplatz bis zum Neumarkt. Ziel ist es nach Angaben des 1. Stadtrats Michael Stanke, das Einsammeln von Müll deutlich effektiver zu gestalten.
Die auffallende Gestaltung soll dazu animieren, die Behälter für die Abfallbeseitigung zu nutzen, zum anderen sind die Behälter mit Technik ausgestattet, die zu einer Verdichtung des dort hineingeworfenen Mülls führen. Die Leerungsintervalle durch die Stadtreinigung können somit länger sein. Außerdem handelt es sich um ein geschlossenes System.
Probephase in 2022
Die Stadtlinie hatte sich nach einer Probephase mit solchen Müllbehältern im Juli vergangenen Jahres für die Anschaffung entschieden. „Die Erfahrungen in der Probephase waren so, dass ich glaube, mit den neuen Behältern zu einer sauberen Innenstadt beitragen zu können, vor allem durch die Verdichtung des Müllvolumens“, verdeutlicht der 1. Stadtrat. Oft seien die vorhandenen Müllbehälter voll, doch der dort eingeworfene Müll warte stets auch mit viel Luft auf. Durch den Verdichtungsvorgang werde diese herausgepresst und es kann mehr Müll aufgenommen werden. Durch die Verdichtung sollen die neuen Behälter das fünf- bis siebenfache an Müllmenge gegenüber einem normalen Müllbehälter aufnehmen.
Zusätzlich zu dem Verdichter gibt es weiter reichlich Technik. Die Behälter verfügen zum Beispiel über eine kleine Solaranlage, die den benötigten Strom selbst produziert. Die Tonne überwacht ihren Füllstand automatisch und setzt den Verdichtungsvorgang, der mittels eines Pressschildes vorgenommen wird, selbstständig in Gang. Ist die Tonne voll, sperrt sie selbstständig die Einfüllklappe ab.
Einfüllklappe verschließbar
Zugleich ist der Füllstand der Tonne auch stets von außen abrufbar. „Das erspart unseren Mitarbeitenden viel Zeit, denn aktuell leeren sie die Tonnen bei jedem Umlauf, auch wenn sie noch nicht voll sind. Ob die derzeit genutzten Behälter gefüllt sind, sehen wir aber auch oft erst beim Entleerungsvorgang“, erläutert Michael Menier als Abteilungsleiter des Bauhofs. Die neuen Behälter informieren die Mitarbeiter der Stadtreinigung per App, wenn eine Leerung ansteht; auch vom Betriebshof aus kann der Füllstand abgerufen werden.
Die Einfüllklappe schließt nach jedem Vorgang, Ungeziefer kann somit nicht in die Tonne, auch Wespen sind dort deutlich weniger anzutreffen als bei offenen Müllbehältern. Zudem kann die Einfüllklappe versperrt oder so programmiert werden, dass sie zu bestimmten Zeiten nicht auf geht. Das ist zum Beispiel in den Zeiten sinnvoll, in denen öffentliche Behälter für die Entsorgung privaten Hausmülls genutzt werden oder an Silvester, wenn Feuerwerkskörper eingesetzt werden, um Schaden zu verursachen.
Auch in der Altstadt
Auch in der Altstadt sind neue Müllbehälter vorgesehen, die noch aufgestellt werden müssen. Sie weisen die gleichen Abmaße und die gleiche Funktionsweise auf. Allerdings müssen die drei Behälter dort ohne die auffallende Gestaltung auskommen, in der Straßen der Altstadt gilt es einen dezenteren Auftritt hinzulegen, deshalb sind sie dort einfarbig und den bestehenden Müllbehältern angepasst, also anthrazitfarben.