Schloss und Scheune miteinander verbinden
Die Langzeitbaustelle Schloss Limburg nähert sich dem nächsten Etappenziel, der Nutzung der Scheune durch das Stadtarchiv. Der Magistrat hat zwei weitere Aufträge vergeben, den Einbau der Fenster mit dem Bau eines Verbindungstegs sowie für Trockenbauarbeiten. Insgesamt beläuft sich das Volumen auf rund 127.000 Euro.
Die Scheune diente lange der italienischen Gemeinde sowie der portugiesischen Gemeinde als zentrale Treff- und Veranstaltungsräume. Allerdings wurde im Laufe der Sanierungsarbeiten deutlich, dass der Raumbedarf des Stadtarchivs, das sich im Untergeschoss des benachbarten Saalbaus befindet, eine Mitnutzung der Scheune unumgänglich macht. „Auch bei dieser Sanierung geht nicht alles auf einmal, sondern wir mussten in Abschnitten vorgehen“, verdeutlicht der 1. Stadtrat Michael Stanke. Das Dach wurde dabei als erstes in Angriff genommen, dann folgten noch 2021 die Vergabe der Arbeiten für Heizung und sanitäre Anlagen, im vergangenen Jahr war dann die Elektroinstallation an der Reihe.
Steg mit viel Glas
Der nun vergebene Auftrag für die Fenster wird das Ensemble auch nach außen verändern, denn Bestandteil der auszuführenden Arbeiten ist der Bau eines Verbindungsstegs zwischen dem Saalbau des Schlosses und der Scheune, die der Verwaltung des Stadtarchivs dienen sowie einen Lesesaal sowie Sanitärräume zur Verfügung stellen wird. Der Verbindungssteg wird eine geschlossene Konstruktion mit viel Glas aufweisen und vom ersten Obergeschoss der Scheune in den Saalbau führen.
Die dort verbaute Konstruktion der einzelnen Elemente wird sich auch bei den Fenstern der Scheune wiederfinden. „Dort werden wir Fenster mit Metallrahmen einbauen“, sagt Markus Saal, der in der Verwaltung für den Hochbau und den Denkmalschutz zuständig ist. Im Vorfeld war durchaus angedacht, die Fensterrahmen aus Holz zu fertigen. Allerdings wären diese Rahmen dann aufgrund der Fensterzuschnitts sehr mächtig geworden. Die Metallrahmen können deutlich zurückhaltender ausgeführt werden.
Wie Saal erläutert, ist dies auch mit dem Landesamt für Denkmalschutz abgeklärt. Hilfreich dabei ist, dass es sich bei der Scheune um ein sehr spätes und vermutlich auch noch deutlich verändertes Bauwerk innerhalb des Schlosskomplexes handelt. Der Vorgängerbau ist auf jeden Fall beim Schlossbrand vom 28. Februar 1929 erheblich in Mitleidenschaft gezogen worden.
Abschluss im Herbst
Für den Komplex Fenster geht der Auftrag an ein heimisches Unternehmen, insgesamt wurden sieben Angebote im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens zugelassen. Vergeben wurden auch die Trockenbauarbeiten, dabei lagen vier Angebote vor. Mit den Trockenbauarbeiten wird auch die künftige Raumstruktur erstellt. Nach Angaben von Markus Saal stehen anschließend noch Putz-, Estrich-, Fliesen- und Anstricharbeiten an. Mit einem Abschluss der Sanierung und Umgestaltung rechnet er bis zum Ende Oktober/ Anfang November.
Mit der Sanierung des Schlosses wurde im Jahr 2009 begonnen, zunächst standen dabei Sicherungsarbeiten im Vordergrund; anschließend wurden Fassade, Dächer und mehr in Angriff genommen. Die Arbeiten im Innenbereich begannen im Jahr 2017. Die Sanierung der Scheune war mit Kosten in Höhe von rund 2,27 Millionen Euro kalkuliert worden. Der Kostenrahmen wird nach dem aktuellen Stand eingehalten.
Als letzter Bauabschnitt sollen dann die Räumlichkeiten im Erdgeschoss von Renaissancebau, Wohnturm und Kapellenbau für eine stadthistorische Ausstellung hergerichtet werden. Vorstellungen der Konzeption und des Aufbaus der Ausstellung wurden im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt durch Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamts, und Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker vorgestellt.