Mit Motte gegen Plastikmüll im Meer
Etwa 500 Limburger Grundschülerinnen und Grundschüler besuchten das Musiktheaterstück „Motte will Meer!“ im Bürgerhaus Eschhofen.
Inhalt des ökologischen Theaterstücks von Jessica Jahning ist das stark zunehmende Plastikmüllproblem in unserer Umwelt. Die Aufführung vom Achja!-Theater soll die Zuschauer zum Mitdenken, Mitmachen und Mitlachen animieren.
„In Limburg ist das Theaterstück Teil einer Umweltbildungskampagne zum Thema Müll. In den letzten Jahren hat die Vermüllung in der Stadt und im Grünen stark zugenommen. Überall dort, wo der Müll nicht ordnungsgemäß in Müllbehältern entsorgt wird, muss dieser auf Kosten der Steuerzahler von der Stadt mit deutlich größerem Aufwand entfernt und entsorgt werden. Das Umwelttheater bietet der nachwachsenden Generation die Möglichkeit, spielerisch an das Thema herangeführt zu werden, ohne die Botschaft aus dem Auge zu verlieren. Im besten Fall zeigen uns dann die Kinder, wie der Umgang mit Müll richtig erfolgt.“, erläutert der 1. Stadtrat Michael Stanke.
Dem Theaterstück gelingt es, das komplexe Thema Plastikmüll kindgerecht und mitreißend darzustellen. Der Vater der Hauptfigur „Motte“ ist Fischer, doch in der letzten Zeit fängt er statt Fischen nur noch Plastikmüll. Motte beschließt ihrem Vater zu helfen und die Ursache des Problems zu finden. Auf ihrer Suche trifft sie auf den verrückten Professor Fantastico, der Kindern mit seiner WünschDirwas!-Maschine jeden Wunsch erfüllt, dabei jedoch jede Menge Plastikmüll herstellt. Zusammen finden sie eine Lösung für das Plastikproblem.
Wünschen hilft
Die Grundschüler sind begeistert mit Motte auf die Reise gegangen, die den Kindern zeigt, dass Wünschen hilft, man aber auch etwas tun muss, damit der Wunsch Realität wird. So überlegten sich die Limburger Grundschüler zusammen mit Motte, wie der Plastikmüll im Alltag reduziert werden kann. Gemeinsam entwickelten sie einige Ideen wie zum Beispiel Taschen aus Stoff nutzen, kaputte Dinge reparieren statt gleich zu entsorgen, Second Hand Kleidung kaufen, Sachen teilen oder wenn man sie nicht mehr braucht auch mal verschenken.
Bereits im vergangenen Jahr und im Frühjahr dieses Jahres gastierte das Achja!-Theater im Landkreis. Die Limburger Grundschulen, die das Stück noch nicht gesehen haben, wurden aktuell eingeladen, das Theaterstück zu besuchen. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Limburg-Weilburg, der das Stück auch finanziert, und der Stadt Limburg wurden die Aufführungen angeboten.
Vermüllung nimmt zu
Die zunehmende Vermüllung macht auch vor der Stadt Limburg und dem Landkreis Limburg-Weilburg nicht halt. Überquellende Mülleimer, regelmäßige Müllsammelaktion am Lahnufer und in der Stadt sind ein Zeugnis davon. Unachtsam Weggeworfenes zieht im wahrsten Sinne des Wortes einen langen Rattenschwanz nach sich. Denn auch die Nager lieben Müll. Je größer das Angebot, desto stärker vermehren sich Schädlinge, die nachweislich Krankheiten auf Menschen übertragen.
Auch Plastikmüll, der in die Umwelt gelangt, kann großen Schaden anrichten. Bis zur Zersetzung kann es mehrere Hunderte bis Tausende Jahre dauern. Er zerfällt dabei in immer kleinere Teile, die von Tieren wie beispielsweise Fischen gefressen werden. Über diesen Weg gelangt das Plastik dann auf die Teller der Menschen und letztendlich in den Organismus. Über die Auswirkungen von sogenanntem Mikroplastik auf den menschlichen Körper ist bisher wenig bekannt. „Daher ist es uns ein Anliegen, früh für dieses Thema zu sensibilisieren und bereits Grundschülerinnen und Grundschüler zu informieren“, erklärt Mira Stockmann, Energie-, Klima- und Umweltschutzbeauftragte bei der Stadt Limburg.
Der Landkreis Limburg-Weilburg und der Abfallwirtschaftsbetrieb Limburg-Weilburg bieten bereits umfangreiche Beratungs- und Veranstaltungsangebote zum Thema „Müll“ an (Ansprechpartnerin beim Landkreis: Hella Birker, Umweltberatung, h.birker@limburg-weilburg.de, 06431 296 5919). Auch bei der Stadt Limburg wird das Problem unter anderem im Rahmen einer Müllkampagne, die in diesem Winter startet, angegangen (Ansprechpartnerin bei der Stadt Limburg: Mira Stockmann, Energie, Klima- und Umweltschutzbeauftragte, m.stockmann@stadt.limburg.de, 06431 203 397).