Tag des Zebrastreifens in Blumenrod
Wer kennt ihn nicht, den Zebrastreifen, seit 1952 dient er der sicheren Straßenüberquerung für Fußgänger, klein wie groß.
Durch sein prägnantes Aussehen, weiße Streifen auf dunklem Asphalt könnte mancher eine Ähnlichkeit zum gleichnamigen Zebra und somit als Namensgeber eben dieses Tier vermuten. Dabei stammt das Wort Zebra in dem Zusammenhang aus einer Aktion in Hamburg aus dem Jahr 1954.
Nun wird seit vielen Jahren von der Deutschen Studiengesellschaft für Straßenmarkierungen e.V. (DSGS) bundesweit der „Tag des Zebrastreifens“ veranstaltet. Dieser wird symbolisch am 1. September jedes Jahr in einer anderen Stadt durchgeführt und von Mitgliedsfirmen gesponsert. In diesem Jahr ist die Wahl auf Limburg gefallen. Genauer auf den mittlerweile stark verwitterten Zebrastreifen in der Zeppelinstraße Richtung Holzheimer Straße auf Höhe einen Lebensmittelladens fiel die Auswahl. Hier war ein „neuer Anstrich“ mehr als nötig, wie auch der anwesende 1. Stadtrat, Michael Stanke feststellte.
„Neben Ampelanlagen zählen Fußgängerüberwege in unserer Stadt zu den wichtigsten sicheren Überquerungshilfen für Fußgänger. Umso mehr, wenn sich in unmittelbarer Nähe Kindergärten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten befinden. Schön, dass wir heute diesen Zebrastreifen wieder für alle Verkehrsteilnehmer sichtbarer machen“, so Stanke zu der gemeinsamen Aktion mit der DSGS, SWARCO LIMBURGER LACKFABRIK GmbH aus Diez und TRAFFIC-LINES GmbH aus Montabaur.
Bevor die Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt gemeinsam mit SWARCO Mitarbeitern die neue weiße Markierung auf Kaltplastik-Basis aufbringen konnten, musste erst mal der „alte Lack“ ab. Dies übernahm ein spezieller LKW der Firma Traffic-Lines. Dieser ist mit einem Wasserhochdrucksystem ausgestattet, das sämtliche Fahrbahnmarkierungen nahezu rückstandslos entfernen kann. Nachdem sämtliche Überreste des Zebrastreifens abgetragen waren, wurden die genau vorgegebenen Maße der einzelnen Streifen ausgemessen, gekennzeichnet und mit langen Brettern aus Aluminium festgelegt.
Dann wird das spezielle weiße Kaltplastik Material gemischt und eimerweise im sogenannten Ziehschuhverfahren aufgebracht. Hierbei wird das Material in eine rechteckige Kastenform ohne Boden gegossen und über den zu markierenden Bereich gezogen. Bevor die Trocknung einsetzt, werden gleichmäßig lichtreflektierende Glasperlen über dem Material verteilt. Die Kombination der Reibeplastik mit hochreflektierenden Reflexglasperlen sorgt hierbei für die nötige Rutschhemmung und Sichtbarkeit bei Nacht und Nässe.
Neben beleuchteten Hinweisschildern über dem Zebrastreifen wurden auch blau-weiße Hinweismarkierungen etwa zehn Meter vor dem Zebrastreifen auf jeder Straßenseite aufgebracht. So wird ein sicheres Überqueren der Zeppelinstraße wieder gewährleistet.
Denn bundesweit ereignen sich ca. 80 % aller Unfälle mit Fußgängerbeteiligung in Ortschaften beim Überqueren von Straßen. Der Anteil von Kindern und Senioren an Fußgängerunfällen ist dabei überproportional hoch. Eine wichtige Hilfe zum Überqueren einer Straße ist neben Ampelanlagen oder Mittelinseln insbesondere auch der Fußgängerüberweg bzw. Zebrastreifen.
Fußgängerüberwege sind aber nur dann sicher, wenn sie u. a. bei Tag und bei Dunkelheit gut sichtbar sind. Gerade der Markierung kommt hier eine besondere Bedeutung zu.
Insbesondere für Kinder und ältere Menschen sind Zebrastreifen eine wichtige Hilfe zum Überqueren einer Straße.
Ziel der Aktion ist u. a. die Schaffung von Bewusstsein für die Bedeutung der Fahrbahnmarkierung als wesentliches Element der Straßenausstattung und Garant für Sicherheit im Straßenverkehr, wobei speziell auf solch sensible Bereiche wie Fußgängerüberwege hingewiesen werden soll.
Im Rahmen der Aktion werden daher auch nicht nur Zebrastreifen neu markiert, sondern jede Art von Fahrbahnmarkierung, die zur Verkehrssicherheit beiträgt wie beispielsweise auch Verkehrsübungs- bzw. Verkehrssicherheitsplätze oder Radwege.
Übrigens ist der Fußgängerüberweg – im Volksmund auch Zebrastreifen genannt – in Deutschland schon über 60 Jahre alt. Denn die ersten „Zebrastreifen“ sind 1952 in München aufgebracht worden. In Hamburg hat er dann durch die Aktion „Zebra“ den Namen Zebrastreifen erhalten. Damals bekam jedes Fahrzeug von der Polizei, dass an einem Fußgängerüberweg angehalten hat, eine Plakette mit einem Zebra darauf. Die Aktion sollte dafür sorgen, dass die Autofahrer auch wirklich an einem Fußgängerüberweg anhalten. Die Abkürzung „Zebra“ stand für "Zeichen eines besonders rücksichtsvollen Autofahrers". Seitdem verbreitete sich der Name quer durch die Republik und der Fußgängerüberweg hier nur noch „Zebrastreifen“