Es geht ums Parken in Limburg
„Parken in Limburg. Was sagen Sie dazu?“, will die Stadt nun wissen. Und zwar ohne groß drumherum zu reden. „Uns liegt viel daran, ein realistisches Meinungsbild abzurufen. Ob Bürgerin oder Bürger der Stadt, ob Kundin oder Kunde, ob touristisch unterwegs oder mit Arbeitsplatz in der Stadt und in der Region wohnend, wir wollen es wissen: Was sagen Sie zum Parken in der Stadt?“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich.
Nach seiner Einschätzung hat die Stadt einen klaren Auftrag zum Handeln, denn nach Angaben des hessischen Umweltministeriums trägt der Parksuchverkehr in der Stadt zu den schlechten Luftwerten bei, gibt es Rundstreckenfahrten durch die zentrale Innenstadt, um Parkplätze zu finden und hat die städtische Politik der Verwaltung und dem Magistrat schon 2019 mit der Verabschiedung des „Masterplan Mobilität 2030“ den Auftrag zur „Verkehrswende“ erteilt.
Rund 3200 öffentlich zugängliche Stellplätze
Es gibt also viel zu tun. Ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Parkraummanagementkonzept soll dabei in die Zukunft weisen. Doch um das aufstellen zu können, ist es zunächst einmal wichtig, Grundlagen zu schaffen. Dazu ist Ende Oktober an zwei Tagen die Auslastung der Stellplätze im öffentlichen Raum, auf den Parkplätzen sowie in den Parkbauten (Tiefgaragen, Parkhäuser und mehr) ermittelt worden. Das Untersuchungsgebiet umfasst dabei die Altstadt und die zentrale Innenstadt sowie die angrenzenden Bereiche nördlich und südlich der Lahn.
Die Auswertung der Ergebnisse ist noch nicht abgeschlossen. Allerdings gibt es schon einige ermittelte Fakten: Im gesamten Untersuchungsgebiet stehen rund 3200 öffentlich zugängliche Stellplätze in Parkhäusern, Tiefgaragen und auf Parkplätzen zur Verfügung. Auf diesen Plätzen kann mit Parkscheinen, Parkscheiben oder auch frei geparkt werden. Allein in der Altstadt und Innenstadt gibt es 20 Parkhäuser, Tiefgaragen und Parkplätze mit über 2.000 öffentlich zugänglichen Stellplätzen.
Die täglichen Erfahrungen abfragen
„Wir sind dabei, zusammen mit unserer Verkehrsabteilung und einem beauftragten Büro die Grundlagen ordentlich zu ermitteln. Im weiteren Verfahren lassen wir uns von Fachleuten aus dem Verkehrswesen begleiten, die das Parkraummanagementkonzept schließlich auch erstellen. In diesen Prozess wollen wir starten, in dem wir abfragen, wie die täglichen Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger mit Parken und Parkverhalten sind, oder wo Kundinnen und Kunden die Parkmöglichkeiten in ihrer Einkaufsstadt Limburg bewerten oder auch wo sie Potenziale zum Parken sehen“, macht der Bürgermeister deutlich. Die Beteiligung, ist ab Montag, 7. Februar, online wie analog möglich.
„Wir werden sicherlich nicht alle Wünsche erfüllen können, denn dafür werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit zu vielschichtig und die Interessen der Beteiligten sehr unterschiedlich sein“, unterstreicht der 1. Stadtrat Michael Stanke. Ziel soll es insgesamt sein, die Autofahrenden zügiger und ohne Umwege zu ihren Parkplätzen zu bringen, Flächen für CityLogistik zu schaffen (kleine Ladezonen) aber auch im Zusammenhang mit dem bereits in Arbeit befindlichen Radverkehrskonzept Wege zu finden, dem umweltschonenden Verkehr insgesamt mehr Fläche einzuräumen. „Das übergeordnete Ziel ist es, die Limburger Innenstadt gut erreichbar zu halten, die Verkehrswege zu beschleunigen und gleichzeitig die Aufenthalts- und Lebensqualität zu erhöhen“, so Stanke. Das werde nicht immer einvernehmlich zu erreichen sein, darüber sind sich Bürgermeister und 1. Stadtrat im Klaren.
Online und analog
Einer der Unterpunkte, der damit erreicht werden soll, ist eine übersichtliche und vereinheitlichte Parkregelungen. Derzeit gibt es in den verschiedenen Bewohnerparkzonen ganz unterschiedliche Vorgaben, da ist eine Vereinheitlichung vorgesehen. Bestandteil des Konzepts ist auch ein Parkleitsystem, das umfassend, übersichtlich und in Echtzeit darüber informieren soll, wo und welche Parkplätze aktuell in der Innenstadt zur Verfügung stehen.
Wer sich umfassend informieren möchte, dem steht die Website www.limburg-bewegt.de ab sofort zur Verfügung. Ab Montag, 7. Februar, ist über die Seite auch die online-Beteiligung möglich; analog funktioniert die Beteiligung über eine Postkarte, die sich in einem Flyer befindet, der an verschiedenen Stellen in der Stadt wie dem Bürgerbüro, der Mobilitätszentrale, dem Stadthaus und der Tourist-info sowie an vielen weiteren Stellen ausgelegt ist. An den Auslegeorten weist ein Plakat auf den Beteiligungsprozess im Rahmen des Parkraummanagementkonzepts hin.