Senioren besuchen - Freude schenken: BBD des Malteser Hilfsdienstes wird ausgezeichnet
Allein in Deutschland gibt es etwa 30 Millionen Menschen, die ehrenamtlich tätig sind. Ein Ehrenamt auszuüben, bedeutet etwas von sich zu geben, sei es Zeit, Energie, Verständnis, Hoffnung oder einfach nur ein offenes Ohr. Die stillen Helfer sind eine unentbehrliche und wichtige Stütze unserer Gesellschaft.
1986 wurde der erste internationalen Tag des Ehrenamtes begangen, der seitdem jedes Jahr am 5. Dezember als Anerkennung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements stattfindet.
Seit 2005 zeichnet der Bürgermeister der Stadt Limburg jedes Jahr an diesem Tag Personen oder Gruppen aus, die sich für die Allgemeinheit ehrenamtlich engagieren. In diesem Jahr wurden die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Malteser Besuchs- und Begleitungsdienste mit und ohne Hund in Eschhofen geehrt.
„Wir möchten den ehrenamtlichen Mitarbeitenden und auch ihren Begleithunden mit einer Spende unsere Anerkennung und unseren Dank für die Freude und Hoffnung, die sie mit ihren Besuchen bei all den bedürftigen Menschen geben, aussprechen“, so Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg.
„Sie tun dies oft im Stillen mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, ohne hierfür die notwendige Anerkennung zu erhalten“, so Hahn weiter.
Hoffnung und Zuversicht spenden
Unter dem Motto „Senioren besuchen - Freude schenken“ engagieren sich die Freiwilligen des Besuchs- und Begleitungsdienstes des Malteser Hilfsdienstes e. V. seit 2004, um der Einsamkeit und Isolation älterer Menschen entgegenzuwirken.
Die geschulten etwa 39 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besuchen die 85 Senioren wöchentlich ein bis zwei Stunden zu Hause oder in ihrer Pflegeeinrichtung in Limburg, Elz, Beselich, Hadamar und Diez. Sie geben Hilfestellung im Alltag oder unternehmen etwas gemeinsam. Für viele der Senioren ist dieser Besuch das Highlight der Woche.
Hunde als Eisbrecher und stille Zuhörer
Neben dem klassischen Besuchs- und Begleitungsdienst gibt es seit 2013 den Besuchsdienst auch mit Begleithunden. Die 40 Aktiven besuchen mit ihren Vierbeinern alte, kranke und behinderte Menschen und bereichern damit auf einfühlsame Weise das Leben von benachteiligten Menschen.
Die gut ausgebildeten Hunde lösen dabei oftmals erstaunliche Reaktionen aus und berühren die Menschen auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene.
„Die Hunde sind oft ein Eisbrecher für uns. Den Menschen fällt es dann leichter, mit uns ins Gespräch zu kommen. Manche genießen auch einfach nur die Anwesenheit der Hunde. Die Tiere urteilen nicht, sondern sind als stille Zuhörer da“, erzählt Lisa Bill vom BBD die von ihrem Rauhaardackel Fine begleitet wird.
Insgesamt wurden bisher 60 Hunde ausgebildet. Die Ausbildung der Hunde dauert etwa ein Jahr und schließt umfassende Wesenstests, Stresstests und Gehorsamstests ein. Trainiert werden sie auf dem Übungsplatz der IfH e.V. Dauborn. Die gesamte Ausbildung wird hauptsächlich von Spenden finanziert.
Besuche während Corona wichtig
„Zu Beginn der Pandemie war die Nachfrage hoch, mittlerweile hat es sich wieder eingependelt“, sagt Jürgen Briegel, Kreisbeauftragter des Malteser Hilfsdienst e.V. der Gliederung Limburg-Weilburg. Auch die Kontaktaufnahme von Menschen und Hunden musste den Corona-Bestimmungen angepasst werden. So ist kein direkter Körperkontakt zu den Senioren mehr erlaubt und es wird sich auf ein Winken als Gruß beschränkt. Natürlich bekommen die Hunde auch weiterhin ihre Leckerlis, diese werden mit Hundefrisbees ausgegeben und dürfen dann an die Tiere verfüttert werden.
Ein weiteres Projekt ist der Besuch von Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt Limburg. „Hier dient der Kontakt zu den Hunden schon mal als Belohnung für gute Führung und führt dazu, dass sich die Insassen in nachfolgenden Therapiesitzungen leichter öffnen“, berichtet Lisa Bill.
Egal ob mit oder ohne Hund, das Ehrenamt ist manchmal eine Herausforderung, wenn beispielsweise einer Sterbebegleitung beigewohnt wird. Die Dankbarkeit der Angehörigen und Besuchten für die Zuwendung und die Anwesenheit entschädigen für die vielen Bemühungen und die Ausbildung der Hunde.
LEA hilft sich ehrenamtlich zu engagieren
Die Stadtverordnetenversammlung, der Magistrat und die Verwaltung hat vor einigen Jahren die Limburger Ehrenamtsagentur LEA ins Leben gerufen, um bürgerschaftliches Engagement und Freiwilligenarbeit stärker zu fördern.
LEA hat ihr Büro im Rathaus an der Pusteblume. Hier können sich interessierte Bürger und Bürgerinnen beraten lassen, die sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten. Außerdem unterstützt LEA gemeinnützige Einrichtungen und öffentliche Institutionen durch die Vermittlung von Freiwilligen. Das Team besteht aus neun Mitgliedern, davon acht Ehrenamtliche und eine hauptamtliche Kraft. Weitere Information sind auf https://www.limburg.de/Rathaus-Leben/Ehrenamt/Limburger-Ehrenamtsagentur-LEA zu finden oder direkt unter 06431 203445 zu erhalten.
Interessenten die einen Besuch des BBD in Anspruch nehmen wollen oder sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit bei dem Malteser Hilfsdienst e.V. interessieren, können Kontakt zu Jürgen Briegel unter 06431 9488520 oderjuergen.briegel@malteser.org aufnehmen.