Elektrofahrzeuge bestellt, Limburg fährt mit
„Mit der Bestellung der rein elektrischen Fahrzeuge schaffen wir nicht nur ein neues emissionsfreies Verkehrsangebot, sondern machen auch den nächsten großen Schritt zum größten On-Demand-Angebot Deutschlands“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat in einer Mitteilung des Verkehrsverbunds. „Bis Ende 2021 soll der Betrieb bei allen Partnern starten und insbesondere auf der ersten und letzten Meile den klassischen öffentlichen Nahverkehr mit Bus und Bahn ergänzen.“
Der On-Demand-Verkehr erweitert den lokalen Busverkehr um einen flexiblen Baustein: Auf Bestellung holt das Shuttle Fahrgäste ab und bringt sie so nah wie möglich an ihr Ziel oder zu einem Umstiegspunkt auf Bus und Bahn, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Service schließt die Lücke zwischen Bus und Taxi: Man ruft das Shuttle per App oder Telefon und kann in der Regel 10 bis 15 Minuten später an einem vereinbarten Platz in der Nähe einsteigen. Fahren mehrere Fahrgäste in die gleiche Richtung, kombiniert ein intelligenter Algorithmus ihre Fahrtwünsche. In Limburg wird dieses neue Angebot das bestehende AST (Anrufsammeltaxi) ersetzen.
Limburg Teil des Pilotprojekts
„Das neue Angebot wird dem öffentlichen Personennahverkehr in Limburg noch einmal einen deutlichen Schub nach vorne bringen. Das ist ein weiterer Baustein zur Mobilität der Zukunft“, sagt Limburgs 1. Stadtrat Michael Stanke, der in dieser Funktion auch Betriebsleiter der Stadtlinie ist. Er zeigt sich dankbar darüber, dass das Projekt on demand mit vielen Partnern unter dem Dach des RMV angegangen wird, damit es auch einen Wiedererkennungseffekt gibt. Und froh ist Stanke natürlich auch darüber, dass Limburg Teil des Pilotprojekts ist und daher von Bund und Land finanziell ganz erheblich unterstützt wird. Die Hälfte der Kosten für Anschaffung und Betrieb bis Ende 2024 werden getragen. „Ich hoffe auch, dass das Projekt, das zurzeit leider nur für Limburg und seine Stadtteile besteht, auch bei den Umlandgemeinden Interesse weckt“, so Stanke.
Jedes der neu bestellten Fahrzeuge bietet je nach gewählter Innenraumgestaltung Platz für sechs bis acht Fahrgäste. Die Elektrofahrzeuge sollen mit Strom aus regenerativen Quellen geladen werden, so dass sie nicht nur lokal, sondern 100 Prozent emissionsfrei sind. Die bis zu 74 Mercedes-Kleinbusse aus der gemeinsamen Ausschreibung von sieben Projektpartnern werden durch die bereits im Kreis Offenbach und der Stadt Darmstadt vorhandenen und weiteren dort bestellten Fahrzeuge ergänzt.
In Frankfurt hat sich bei der dortigen Ausschreibung ebenfalls Mercedes mit baugleichen Fahrzeugen durchgesetzt. Wenn alle Partner ihr On- Demand-Angebot auf die Straße gebracht haben, wird die Gesamtflotte bis zu 150 Fahrzeuge umfassen. Diese verfügen über einen vergleichbar hohen Komfort, so dass die Fahrgäste das Angebot in allen Regionen als ein Gesamtangebot wahrnehmen.
Komfortable Ausstattung
Der Ein- und Ausstieg erfolgt komfortabel über große seitliche elektrische Schiebetüren. Auch der Innenraum ist großzügig gestaltet, so dass beim Ein- und Ausstieg keine Sitze umgeklappt werden müssen. Der Innenraum ist nicht nur klimatisiert, sondern die Fahrgäste können sogar individuelle Einstellungen vornehmen. Die Ausstattung mit WLAN ist möglich. Auch an die Mitnahme von Fahrgästen mit Rollstuhl ist gedacht: Hierzu werden in jedem Bediengebiet mehrere Fahrzeuge so umgebaut, dass über eine Rampe Fahrgäste mit Rollstuhl komfortabel und sicher einsteigen und mitfahren können. In diesen Fahrzeugen werden zusätzlich zum Rollstuhl-Platz voraussichtlich vier Sitzplätze zur Verfügung stehen.
Lieferung ab Sommer 2021
Die ersten bestellten Fahrzeuge werden im Sommer zum Einsatz in Limburg und Taunusstein erwartet. Sofern zum Start noch eine Pandemielage besteht, werden je nach Fahrzeuggröße nur zwei bis drei Plätze je Fahrzeug zur Buchung freigegeben. Bis Ende 2021 soll das On-Demand-Angebot bei allen Partnern verfügbar sein. Die Stadtlinie Limburg wird über fünf Fahrzeuge verfügen, wobei vier ständig im Einsatz sein sollen. Das neue Angebot löst das AST (Anrufsammeltaxi) in der Stadt ab und bietet mehr Service und mehr Leistung.
Neben der Stadtlinie Limburg sind weitere Partner in dem Projekt unter dem Dach des RMV: HEAG mobilo (Stadt Darmstadt), DADINA (Landkreis Darmstadt-Dieburg), traffiQ (Frankfurt am Main), HSB in Hanau, MTV mit Sitz in Hofheim, LNVG GG Kelsterbach, kvgOF (Kreis Offenbach), RTV (Taunusstein) und ESWE Verkehr (Wiesbaden). Etwa die Hälfte der Projektkosten werden von Bund und Land gefördert, die andere Hälfte wird von den Projektpartnern getragen.