Charlie Stein studierte freie Malerei und Grafik an der Kunstakademie in München und an der Stuttgarter Kunstakademie. In ihrem für den Limburger Kunstpreis eingereichten Konzept setzt sie sich mit dem medialen Phänomen der Selfie-Kultur auseinander und der damit verbundenen Frage nach der eigenen Identität. Sie hinterfragt die Sinnhaftigkeit dieser permanenten Selbstabbildung, bei der die Akteure und Bildsubjekte gleichzeitig zum Betrachter verschmelzen.
Preisverleihung
Vom Digitale ins Analoge: Alle ihre für die Limburger Ausstellung zusammengestellten Arbeiten basieren auf dem Zusammenfügen von Selbstportraits. Im ersten Schritt werden dieses Selfies mit dem Handy aufgenommen und dann in mehreren digitalen Arbeitsschritten bearbeitet, verändert und neu zusammengesetzt. Im finalen Transformationsprozess werden die so entstanden Collagen zu großformatigen Bildern in Öl auf Leinwand übertragen. Das Ergebnis sind zuweilen fast surreal anmutende Portraits im Stile alter Meister, die zur Reflexion über die verzerrte Selbstwahrnehmung des eigenen Ich im digitalen Zeitalter der neuen Medien anregen.Die Preisverleihung mit der Ausstellungseröffnung findet am Freitag, 20. September, um 19 Uhr in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21) statt. Die Besucher können sich auf eine spannende wie nachdenklich stimmende Ausstellung freuen.
Die Jury
Seit 1996 beraten der Journalist Johannes Bröckers, der Kunsthistoriker Dr. Gabriel Hefele, André Kramm, Vorsitzender des Förderkreises Bildende Kunst Limburg, der Künstler Prof. Eckhard Kremers sowie Irene Rörig, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Limburg über den Gewinner des Kunstpreises. Auch das jeweilige Thema, unter dem der Kunstpreis steht, wird von der Jury festgelegt. „Wir möchten jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform bieten, sich und ihre Kunst einem Publikum zu präsentieren. Dabei ist jung nicht immer gleichzusetzen mit dem Lebensalter, sondern bezeichnet eher die Etablierung im Kunstbetrieb“, so die Jury.