Mit den Fahrplanwechseln im Dezember 2017 präsentierte sich ein komplett überarbeitetes Angebot: Die Vorbestellzeit war von 60 auf 45 Minuten reduziert worden, der Zuschlag in Höhe von 1,50 Euro pro Fahrt wurde gestrichen, ein gültiger RMV-Fahrschein reicht seitdem aus, das AST war nicht mehr an feste Linien und ausgewählte Haltestellen gebunden, Ein- und Ausstiege sind seitdem an fast jeder Haltestelle in der Stadt und den Stadtteilen möglich. Und mit dem Anschluss-LinienTaxi wurde zu diesem Zeitpunkt noch ein zusätzliches Angebot geschaffen, das ohne Vorlaufzeit nutzbar ist und am Limburger Stadtbahnhof zu festen Ankunftszeiten von Zügen in den Abendstunden zur Verfügung steht.
Starker Anstieg im letzten Quartal
„Damit sind ohne Zweifel erhebliche Verbesserungen im Angebot gemacht worden“, ist Stanke überzeugt. Allerdings „krankte“ das AST auch daran, als Angebot des Limburger Stadtverkehrs nicht bekannt zu sein. Deshalb startete die Stadtlinie mit professioneller Unterstützung eine Werbekampagne, um AST und ALT in der Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern bekannter zu machen. Die Überlegungen sind aufgegangen, die Anstrengungen haben sich positiv auf die Entwicklung der Fahrgastzahlen ausgewirkt, insgesamt 13.384 Fahrgäste haben im vergangenen Jahr AST und ALT genutzt.Inzwischen ist die Vorbestellzeit des Anruf-SammelTaxis von 45 auf 30 Minuten reduziert worden, das ist zum 1. Oktober vergangenen Jahres geschehen. Seit diesem Zeitpunkt weist das AST stark steigende Fahrgastzahlen auf, vor allem der Dezember legte dann noch einmal deutlich zu. Von Oktober bis Dezember stieg die Zahl der Fahrgäste von 1158 auf 1810 an, die Zahl der Fahrgäste beim ALT zeigte sich im gleichen Zeitraum deutlich wechselhafter (177/196/154). Zum ersten Mal war im Mai die Schwelle von 1000 Fahrgästen überschritten worden. Die Entwicklung mit steigenden Zahlen verlief keineswegs gleichförmig, der März verzeichnete zum Beispiel leicht höhere Zahlen als der April und auch im September ging die Zahl der beförderten Fahrgäste gegenüber dem Vormonat August zurück.
Weitere Verbesserungen erreichen
Der deutliche Anstieg der beförderten Fahrgäste ist nach Einschätzung von Stanke auch ein kleiner, gleichwohl wichtiger Baustein, um den Luftschadstoffen in der Stadt zu begegnen; AST und ALT sind daher auch Bestandteil des Luftreinhalteplans. An weiteren Verbesserungen wird noch gefeilt. Stanke schwebt zum Beispiel vor, das AST auch per App und/oder Smartphone vorbestellen zu können. Auch haben schon Gespräche mit Bürgermeistern aus Nachbarkommunen stattgefunden, um das Angebot eventuell auszudehnen.„Die sehr erfreuliche Entwicklung zeigt uns für die weitere Diskussion zur Mobilität der Zukunft, dass es sich lohnt, neue Konzepte zu entwickeln. Die Bürger nehmen Alternativen auch gerne an! Aber die Lehre muss uns sein, dass wir die Alternativen auch anbieten müssen. Theoretische Diskussionen über den Umstieg auf den ÖPNV oder alternative Verkehrsmittel wie das Fahrrad bringen uns nicht weiter. Wir müssen das Angebot ausweiten, die Attraktivität sichtbar steigern und dies den aktuellen und künftigen Fahrgästen auch deutlich machen“, zieht der 1. Stadtrat Schlüsse für die weiteren Debatten in Limburg.
Der Stadtlinienverkehr kalkuliert mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von rund 200.000 Euro für die beiden Angebote, da sind die Werkemaßnahmen mit enthalten. Kosten entstehen dabei durch die Vermittlungszentrale das AST und durch die Verkehrsleistungen der beiden Angebote. Durch die gestiegenen Fahrgastzahlen steigen die Kosten, da die erbrachte Verkehrsleitung ebenfalls steigt.