Über 100.000 Pflastersteine aus Basalt sind auf einer Fläche von rund 2000 qm verlegt worden, Treppen verschwanden, Versorgungsleitungen wurden erneuert und den Anliegern auf dem Domberg zugemutet, über mehrere Monate über den steilen Mühlberg zu fahren. Allen Unkenrufen zum Trotz hat es funktioniert. Die Fahrt über den Mühlberg soll künftig nicht mehr möglich sein, zwei Pfosten werden in der kommenden Woche aufgestellt. In Notfällen lassen sie sich umklappen, der Mühlberg kann dann als Notzufahrt dienen.
Im Kostenrahmen
Ursprünglich war geplant, die Arbeiten Ende November abzuschließen. Aufgrund von archäologischen Untersuchungen im Bereich der Nonnenmauer gab es allerdings einen Baustopp von vier Wochen, so dass sich das Ende der Arbeiten in den Dezember verlagerte. Trotz Baustelle wurde der Domplatz als Veranstaltungsfläche genutzt, sowohl bei der Operngala als auch beim Altstadtfest oder bei zwei Aufführungen der Weilburger Schlosskonzerte und nicht zuletzt beim Limburger Lichtfestival Ende November, Anfang Dezember.„Die Arbeiten sind gut verlaufen, das ist dem guten Miteinander der beteiligten Firmen zu verdanken. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei den Anliegern, die alles mit Geduld und Verständnis ertragen haben“, verdeutlicht Stanke. Die Arbeiten waren in drei große Abschnitte aufgeteilt: Mühlberg, Domplatz mit Domstraße sowie Nonnenmauer. Der kalkulierte Kostenrahmen mit einer Summe von rund 1,13 Millionen Euro wird nach dem jetzigen Stand eingehalten. Beteiligt waren die Firmen Seelbach aus Cramberg, Weil und Ökostein-Jung aus Limburg sowie die EVL mit der Firma Spie.
Zufahrt über Mühlberg
Am 9. Februar begannen die Arbeiten in der Straße Mühlberg. Der Weg musste ertüchtigt werden, um ihn befahren zu können. Deshalb wurde eine Treppenanlage im oberen Bereich entfernt. „Wir werden die Treppe nicht wieder aufbauen, gleichzeitig müssen wir jedoch ein Befahren des Mühlbergs verhindern“, verdeutlicht Martin Uphues als Leiter des Tiefbauamts. Das soll mit dem Einbau von herausnehmbaren Pfosten erreicht werden.Nach den Arbeiten am Mühlberg folgte die Erneuerung der Domstraße, dort wurden auch schon Versorgungsleitungen mit verlegt. Mit den Arbeiten am Übergang zur Straße "Nonnenmauer" wurde am 4. Juni die Zufahrt auf den Mühlberg verlegt. Eine Baustellenampel regelte den Verkehr auf dem Steilstück, das nach einer kurzen Erfahrungszeit für Fußgänger gesperrt wurde.
Komfortstreifen im Pflaster
„Die Nonnenmauer war die größte Baustelle, dies war von Anfang an klar“, erklärt Harald Diehl vom Tiefbauamt. Im Bereich der Straße waren alle Ver- und Entsorgungsleitungen neu zu verlegen. Und viel Platz gibt es dort nicht für den Einsatz von Maschinen. Während der Bauphase blieb die Straße für Fußgänger fast durchgehend passierbar, allerdings waren die Häuser nicht mit dem Auto zu erreichen.Das neue Pflaster aus Naturstein ersetzt in der "Nonnenmauer" ein Betonpflaster, das in den 1960er Jahren verlegt worden ist. Um die Begehbarkeit des Natursteinpflasters vor allem für mobilitätseingeschränkte Personen zu verbessern, gibt es einen sogenannten Komfortstreifen, der knapp 1,30 Meter breit ist und ebenfalls aus Natursteinpflaster besteht, jedoch mit einer gesägten und damit ebenen Oberfläche.
Während der Bauphase standen im Schlosshof ein Sanitätsfahrzeug sowie zwei Feuerwehrfahrzeuge, davon eine Drehleiter, um für einen Einsatz am Dom oder auf dem Domberg gewappnet zu sein. Die Fahrzeuge mussten nicht ausrücken und werden nun aus dem Schlosshof abgezogen. (Version aktualisiert am 17. Dezember 2018.)