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Die ersten Einsätze wegen Frost und glatten Straßen gab es bereits vereinzelt in Limburg, für die nächsten Tage ist leichter Schnellfall angekündigt – auch in Tallagen. Kein Problem für die Mitarbeiter des Betriebshofs, die sind einsatzbereit.
Der Kalender lässt keinen Zweifel, der Winter rückt näher, kalendarisch kommt er am 21. Dezember, für die Meteorologen hingegen ist schon seit Beginn des Monats Winter. Ein paar Frosteinsätze haben die Mitarbeiter des Bauhofs bereits hinter sich. Dem Mühlberg in der Altstadt gilt dabei noch ein besonderes Augenmerk. Der steile und gepflasterte Weg bildet derzeit noch die einzige Zufahrt hoch auf den Domberg und ist daher in der Prioritätenliste nach oben geklettert, wie Michael Menier als Abteilungsleiter des Bauhofs erläutert.

Mit 116 Meter über NN und in der Beckenlage blieb Limburg vor einer lang anhaltenden Schneedecke in den vergangenen Jahren verschont. Einsatzbereitschaft für den Winterdienst ist dennoch gefragt, denn Schnee und Eis auf Straßen und Gehwegen führen sofort zu Staus, Behinderungen und weiteren Einschränkungen.

Bevor es in den praktischen Einsatz geht, gibt es für die Mitarbeiter des Betriebshofs ein wenig Theorie. Die jährliche Schulung zur Unfallverhütung ist ein Muss, wie Menier unterstreicht. Bei Eis und Schnee gilt es auf ein paar besondere Aspekte zu achten, die sonst keine Rolle spielen. Rund 60 Mitarbeiter des Bauhofs und der Stadtgärtnerei sind im Winterdienst-Einsatz. Sie allen müssen theoretisch geschult werden, danach folgt die Unterweisung in der Praxis. Das gilt zum Beispiel für die Flüssigsalzanlage, die möglichst von vielen bedient werden sollte.

Die Anlage mit rund 10.000 Liter Sole, die aus Tausalz und Wasser hergestellt wird, ist ein zentrales Element im Winterdienst. Pro Fahrt werden mit den großen Lastwagen zwischen 2000 und 2500 Liter Sole verbraucht. Die Anlage produziert ständig nach. Die Sole wird beim Streuvorgang dem Trockensalz beigegeben.

Auf rund 200 Straßenkilometer sind die Teams des Betriebshofs mit vier Streufahrzeugen unterwegs Unterstützung kommt noch durch den Einsatz von Traktoren, die zur Schneeräumung eingesetzt werden. Nach Angaben von Klaus Kunz, Leiter des städtischen Betriebshofs, wird nach einer klaren Prioritätenliste geräumt. Überörtlich wichtige Verbindungen, der Weg zum Krankenhaus, die Linienführung der Busse der Stadtlinie und anderer Verkehrsdienstleister, da ist der Winterdienst der Stadt gefordert. Auch in diesem Jahr rechnet Kunz mit Anrufen und Beschwerden, wonach die Straße vor der Haustüre zu spät oder auch gar nicht geräumt wird.

Nicht alles lässt sich mit Fahrzeugen erledigen, klassische Handarbeit ist auch gefragt. Auf Gehwegen sind Kolonnen unterwegs, die mit der Hand streuen. Für sie gilt, dass sie dort Räumen und Streuen, wo die Stadt im Besitz der Immobilie ist oder es sich um öffentliche Bereiche handelt. Auch dort gibt es Wünsche von Bürgern, die Räum- und Streudienste der Stadt auszuweiten. In der Pflicht beim Räumen und Streuen stehen auch die Haus- und Wohnungsbesitzer. Im Bereich ihrer Anwesen haben sie für die Beseitigung der Gefahren durch Schnee und Eis zu sorgen.

Geräumt und gestreut wird von den Mitarbeitern der Stadt in der Zeit zwischen 5 und 20 Uhr beziehungsweise so, dass zu Beginn des einsetzenden Berufsverkehrs die wichtigsten Verkehrswege gestreut und geräumt sind. Außerhalb der üblichen Arbeitszeiten gibt es bei Bedarf einen Bereitschaftsdienst, der bei Änderung der Witterungsverhältnisse mit Schnellfall und Eisbildung zum Streuen und Räumen zur Verfügung steht.

Das Salzlager der Stadt ist mit rund 700 Tonnen gut gefüllt. Der Verbrauch an Salz soll möglichst niedrig gehalten werden, ohne dass die Qualität des Winterdienstes leidet. Die Stadt Limburg setzt dabei schon seit einigen Jahren auf den Einsatz von Feuchtsalz. Der Verbrauch gegenüber dem Streuen mit Trockensalz ist dabei deutlich reduziert worden. Feuchtsalz hat eine deutliche bessere Haftung auf dem Straßenbelag und rollt nicht wie das trockene Salz über die Fahrbahn. Dadurch erhöht sich auch die Tauwirkung ganz deutlich.

Im Betriebshof können die Wetterdaten ständig aktuell abgerufen werden, zudem liefert eine Glättemeldeanlage seit dem Jahr 2015 über einem Sensor im Belag der Zeppelinstraße ständig Daten an den Wetterdienst in Berlin übermittelt. Dort werden die Daten ausgewertet und der Stadt wieder zur Verfügung gestellt.

Ob der Einsatz der Teams auf ihren Streu- und Räumfahrzeugen erfolgreich ist, hängt nicht nur von der theoretischen und praktischen Schulung ab, auch nicht von den Wetterdaten und dem Salz, das gestreut wird, sondern von den Autofahrern/innen. Auf Limburgs Straßen kann es im Winter ganz schön eng werden. Vor allem dann, wenn Fahrzeuge abends so geparkt werden, dass am frühen nächsten Morgen die Räumfahrzeuge nicht an ihnen vorbeikommen.

12.12.2018 

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