Der Landrat bezeichnete Hellbach als Sympathieträger, der sein Wissen gerne weitergebe und der in seinem Blick für die Natur der Gesellschaft weit voraus gewesen sei. Was heute an Sorgen um die Bienen geäußert werde, mit Blühstreifen an deren Lebensbedingungen verbessert werden soll, das habe Hellbach schon vor Jahrzehnten erkannt. Der Umgang mit der Natur, die ihm so am Herzen liege, gebe er durch seine Vorträge und Besuche in Kindergärten und Schulen gerne und glaubwürdig weiter.
Vielfach engagiert
Sich der Imkerei und der Bienenzucht zu widmen, ist schon arbeitsintensiv. Doch der gelernte Dreher, der bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1998 bei der Bundesbahn arbeitete, hat sich über Jahrzehnte ehrenamtlich eingebracht. 37 Jahre lang war er Vorsitzender des Imkervereins Goldener Grund, rund 18 Jahre Vorstandsmitglied im Hessischen Imkerverband, vier Jahrzehnte Bienensachverständiger des Landkreises, hat als Ausrichter von vier Hessischen Imkertagen fungiert, den Deutschen Imkertag nach Hadamar und den Hessischen Honigtag nach Lindenholzhausen geholt. Und wie Michel erwähnte, hat er zusammen mit Vertretern der Landesregierung dafür gesorgt, dass über einen Kooperationsvertrag der Fortbestand des Hessischen Bieneninstituts gesichert wurde.Doch Hellbach war nicht nur Imker. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Vogel- und Naturschutzgruppe Eschhofen, in der er über 25 Jahre als Vorsitzender oder 2. Vorsitzender Verantwortung übernahm, als Vogelschutzbeauftragter ist er seit 1986 aktiv. Um den Bahnhof seines Heimatortes hat er sich ebenfalls gekümmert, rund 15 Jahre war er dort der Mann für alle Fälle. Und schließlich engagierte er sich noch als ehrenamtlicher Vollzugshelfer in der Justizvollzugsanstalt Diez und organisierte dabei die kirchliche Hochzeit eines Gefangenen in Eschhofen.
Nur ein Zwischenzeugnis
„Zwölf Jahre ehrenamtliches Engagement sind die Voraussetzung, um mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet zu werden“, daran erinnerte im Rathaus Bürgermeister Hahn. Eine Palette an ehrenamtlichen Aufgaben und Verpflichtungen, die Hellbach übernommen habe, sei schon enorm. „Machen Sie weiter mit Ihrem Einsatz“, lautete die Aufforderung des Bürgermeisters, der auch an die Bemerkung des Landrats erinnert, wonach der Landesehrenbrief nur eine Art Zwischenzeugnis sei. Die Anregung für die Auszeichnung kam von Martina Deißenroth, der Vorsitzenden des CDU-Ortsverbands Eschhofen, die bei der Verleihung auch anwesend war.„Ich habe mit meinen zahlreichen Ehrenämtern aufgehört, nachdem ich einen Blick in meinen Personalausweis geworfen hatte und erkannte, wie alt ich bin“, sagte Hellbach etwas spitzbübisch. Er wird der Imkerei weiter treu sein, seine Völker versorgen und mit Rat und Tat all denen zur Seite stehen, die sich an ihn wenden. Tipps gab es dann auch reichlich im Rathaus, zum Beispiel was sich gegen Bienen- und Wespenstiche tun lässt. Aber eine Rückkehr in eine seine zahlreichen Ämter schloss er aus. Auch darin ist er durchaus ein Vorbild.