Und was Rittweger so aus seinem Fundus alles auspackte, das sorgte bei Sebastian und Hannah, Anna und Tim für Staunen. Zum Beispiel, wenn es um Größen geht. Der Wirbel einer Maus ist winzig klein, deshalb zeigte ihn Rittweger auch nur in einem kleinen transparenten Kästchen. Aber der Wirbel von einem Mammut ist schon richtig groß, da lässt sich schon durchgreifen und auch den versammelten sechs bis zehnjährigen Kindern in Fellkleidung und in Gesichtsbemalung war schnell klar: Das Mammut muss schon ein großes Tier gewesen sein.
Spuren der Eiszeit-Tiere
Viele Tiere, die es in der Eiszeit gab, lebten auch im Limburger Becken und der Umgebung. Höhlenbären oder der Höhlenlöwe, der größer war, als die heutigen Löwen, Mammut, Wollnashorn und noch viele andere Tiere, von denen sich Knochen, Zähne oder andere Spuren zum Beispiel in der Wildscheuer in Steeden fanden. Bei der Wildscheuer, erklärte Rittweger den Kindern, handelte es sich um eine Höhle, in der sich Spuren von Menschen und Besiedlung fanden, die über 36.000 Jahre zurückreichen. Die Höhle ist 1953 durch den Kalkabbau zerstört worden, in ihr fanden sich Hinweise auf rund 2000 Eiszeittiere.Eiszeit? Da war doch was. Eiszeit heißt im Englischen „Ice Age“. Es bezeichnet nicht nur eine bestimmte Erdzeit, sondern steht auch für eine sehr erfolgreiche Reihe von Animationsfilmen aus US-Produktion. „Ich habe mich auch schlappgelacht“, gab Rittweger zu. Aber gleichzeitig habe er doch auch etwas Bauchschmerzen bekommen, denn vieles, was in der inzwischen auf fünf Folgen angewachsenen Reihe zu sehen ist, habe zum Beispiel mit dem Leben in der Eiszeit nichts zu tun.
Die Kunst des Feuermachens
In der wirklichen Steinzeit hätten sich die Menschen zum Beispiel die „Waffen“ der Tiere, also Zähne und Krallen zum Vorbild genommen, um ihre eigene Waffen herzustellen. Natürlich hatte Rittweger auch einen Zahn von einem Säbelzahntiger mit im Gepäck. In seiner geschwungenen oder leicht gekrümmten Form habe er den Menschen als Vorbild gedient. Mit welchen Waffen die Menschen in der Frühzeit zur Jagd gingen, war dann nach der Mittagspause Thema. Eine Einführung in die Bogentechnik oder in die Handhabung des Speers rundeten den Ausflug in die Steinzeit ab.Was den Menschen jedoch das Überleben in der Eiszeit ermöglichte, war die Verwendung des Feuers. Und dabei war es natürlich wichtig, Feuer unabhängig von der Natur entzünden zu können. „Mit Feuersteinen allein Feuer zu machen, das ist ein Märchen“, klärte Rittweger auf. Und zum Beweis schlug er Feuersteine aneinander. Das gab zwar ein paar Funken, aber zündend sind die nicht. Feuer lässt sich durchaus mit Steinen machen. Dazu sind jedoch andere Steine besser geeignet, „Katzengold“ zum Beispiel.
Es geht auch mit Holzstöcken. Reibung erzeugt Wärme oder sogar Hitze. Und wenn der aufrecht stehende Holzstock schnell genug gedreht wird, denn entsteht Reibung dort, wo er steht. Eine hohe Drehgeschwindigkeit sorgt schnell für einen rauchenden Stock. Bis dann die Flammen züngeln, kann es allerdings noch etwas dauern. Da wird gut brennbares Material benötigt, das wie Zunder brennt. Da gab es schon in der Eiszeit. Doch bis der entsprechende Baumpilz getrocknet war, verging schon viel Zeit. Und das Material dann auch trocken zu halten, war für die Menschen damals eine große Herausforderung, wie Rittweger erläuerte. Nach der Theorie folgte für die Kinder dann der Praxistext. Und was zuvor alles machbar und gar nicht so schwer ausschaute, das war nun ganz schön mühsam.