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Datum: 23.10.2022

Archivalie der Woche 173 - Schutzversprechen für die Limburger

„Wir Ailff Graue zu Nassau, und zu Ditze, und wir Konegond von Lympurg, dy yme zu eyme elichen Wibe gelobt ist, erkennen in diesem uffenbarin briff vor uns, und cor alle unse Erbin, und nachkommen, daz unse liben getruwe, und frunde Schultheis, burgermeister, Scheffen, Raid und unse burger gemeynliche der Stat Lympurg mit rade, Willen, wissen gehengnisse … uns myt eyde, truwen, und globten geholdet und geschworen hat …“ Adolf von Nassau und seine Frau Kunigunde von Limburg beurkundeten 1401, dass ihnen die Limburger die Treue geschworen haben und versprechen, ihre Rechte und Freiheiten so zu beschützen, als wenn sie bereits die Herrschaft über Limburg angetreten hätten. Kunigunde war die Tochter Johanns II., des letzten Limburger Herren aus dem Haus der Isenburger, und Ermangelung von Brüdern, die Erbin der Herrschaft Limburg. Gemeinsam mit ihrem Mann Adolf von Nassau beabsichtigte sie die Regierung nach dem Tod ihres Vaters anzutreten. Um dies auch gegenüber dem Volk abzusichern, leistete das Paar anlässlich seiner Verlobung bzw. Hochzeit den Schwur zum Schutz der Limburger.
Es kam allerdings anders. Bereits am 11. Januar 1402 starb Kunigunde nach nur 9-monatiger Ehe, vermutlich bei der Geburt eines Kindes. Nachdem bereits im Vorjahr ihre jüngere Schwester Klara gestorben war, blieb die Herrschaft Limburg ohne Erben. Dies führte in den folgenden Jahren zu Auseinandersetzungen. 1406 starb Johann von Limburg. Bis 1420 gelang es dem Kurfürstentum Trier, die Herrschaft über die Stadt zu übernehmen. Limburg war nun bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts trierisch.

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