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Datum: 22.09.2019

Ort der Erholung und des Austausches

Es ist einer seiner Lieblingsorte in Limburg, sagte Bürgermeister Dr. Marius Hahn bei der Eröffnung des Domplateaus am heutigen Sonntag (22.9.2019). In einem halben Jahr Bauzeit haben der alte Domfriedhof und der Bereich südwestlich der Michaeliskapelle einen parkähnlichen Charakter bekommen und auch der sogenannte Lahnbalkon wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

„Ich bin stolz, diese Arbeit heute präsentieren zu dürfen“, sagte Dr. Hahn und dankte allen Firmen und den Mitarbeitern der Verwaltung, die an den Arbeiten beteiligt waren und auch dem Domkapitel und dem Bistum für die Zusammenarbeit. Dompfarrer Gereon Rehberg sprach ein Segensgebet und wünschte sich, dass das Domplateau ein Ort der Begegnung, der Erholung und des Austausches wird. Offiziell eingeweiht wurde das Domplateau durch das Pflanzen einer Linde.

Anschließend konnten sich die Besucherinnen und Besucher an fünf verschiedene Stationen die über die Arbeiten, die Geschichte und weitere Planungen informieren.

Domfriedhof im Wandel der Zeit

Dr. Christoph Waldecker beleuchtete den Domfriedhof im Wandel der Zeit: „Der heutige Domplatz diente komplett als Gräberfeld, ebenso das Gelände an der Nordseite.“ Erstmals erwähnt wurde der Friedhof im Jahr 1331. Weniger als 2000 Einwohner hatte Limburg zu dieser Zeit. Als die Stadt aber wuchs, wurde auch ein größerer Friedhof gebraucht und die Stadt erwarb das baufällige Stifthaus im Bereich des heutigen Eingangstores und die dazu gehörenden Gartenstücke und auch die westlich angrenzenden Gärten. Das Gebäude wurde abgebrochen und neue Friedhofsmauern bis zum Dom errichtet.

Da Limburg aber weiter wuchs, wurde ein neuer Friedhof in der Unterheide errichtet, auf dem 1882 die erste Bestattung war. Der Friedhof am Dom wurde weiter genutzt und Mitte der 60er Jahre in eine Grünanlage umgestaltet. Viele bedeutenden Personen der Stadtgeschichte fanden hier ihre letzte Ruhestätte, zum Beispiel Peter Paul Cahensly, ein bedeutender Kaufmann und Politiker, der 1923 starb. „Die wenigen noch verbliebenen Grabsteine sind ein steinernes Zeugnis der Stadtgeschichte, die zu erhalten und zu pflegen uns Verpflichtung sein muss“, sagte Dr. Waldecker.  

Die Baumaßnahmen im Einzelnen

Landschaftsarchitekt Michael Gattinger, der die Ausführungsplanung erstellt und die Bauleitung innehatte, erläuterte die einzelnen Baumaßnahmen: „Bauen im Bestand ist immer eine ganz besondere Herausforderung.“ Beim Domplateau waren gleich mehrere Auflagen zu erfüllen: Die Erdarbeiten wurde von Archäologen begleitet. Es wurden Knochen gefunden, die auf dem Hauptfriedhof Limburg beigesetzt wurden. Auch Kampfmittelsondierungen gingen der Umgestaltung des Bereiches vorweg.

Gattinger erläuterte die einzelnen Arbeiten: Grabsteine wurden umgesetzt und neu gruppiert und die Historischen Grabplatten aus dem Schlosshof wurden im Parkgelände neu platziert. Neue Wege wurden angelegt, bestehende Verbindungen erheblich verbessert und Stufen entfernt oder erneuert. Damit ist das Gelände barrierefrei zugänglich geworden. Die Wegflächen bestehen überwiegend aus wassergebundenen Decken, im Bereich mit höherer Steigung wurden sie mit Basaltpflaster befestigt.

Umfangreichen Schlosserarbeiten

Besonders erwähnenswert sind die umfangreichen Schlosserarbeiten. „Dabei geht es um Brüstungsgeländer und Treppenhandläufe in einer Länge von rund 160 Metern“, sagte Gattinger. Eine Beleuchtung, Bänke, Sonnenliegen, Abfalleimer und Fahrradständer runden das Bild ab.

Volkmar Gundermann, Leiter des Stadtbauamtes, ging auf den Denkmalschutz ein. „Ziel war es, die Vergänglichkeit zu zeigen.“ Daher wurde an den Gräbern im hinteren Bereich wenig eingegriffen, lediglich die Zäune begradigt oder instabile Grabsteine stabilisiert.

Ausblick auf den zweiten Bauabschnitt

Einen Ausblick auf den zweiten Bauabschnitt gab Eva Struhalla, Leiterin des städtischen Amtes für Verkehrs- und Landschaftsplanung. Vorgesehen ist der Bau eines Besucherzentrums, die Erweiterung des Domkiosks mit der Schaffung einer Außenbewirtschaftung und einem kleinen Freizeitbereich.

An einer weiteren Station wurde den Besucherinnen und Besuchern Vorher- und Nachherbilder des Domplateaus gezeigt.

Restarbeiten am Geländer und Pflanzungen durch die Stadtgärtnerei stehen noch aus. Die Kosten liegen bei rund 600.000 Euro.

Die Grundlagen für die Arbeiten bildete ein Konzept des Arbeitskreises Domplateau, der von Paul-Josef Hagen geleitet wird. Mitglied im Arbeitskreis Domplateau sind Vertreter der Fraktionen, des Denkmalbeirates, der Unteren Denkmalschutzbehörde, Bürgermeister, 1. Stadtrat und Mitarbeiter der Stadtverwaltung

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