Kunstsammlungen der Stadt Limburg
Eröffnet wurde das städtische Ausstellungshaus am 20. September 1985 mit der Präsentation Ernst Moritz Engert und das Theater. Die erste Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg wurde dem berühmten Silhouettenkünstler Ernst Moritz Engert gewidmet, weil seine Stiftung im Jahr 1978 der Beginn der Eigenen Sammlungen war. Mit dem Kauf des Nachlasses von Josef Eberz durch die Stadt Limburg im Jahr 1980 wurde das Fundament für die Gründung des Ausstellungshauses Kunstsammlungen der Stadt Limburg gelegt.
Das Programm auf einen Blick
Ausstellung "40 Jahre Kunstsammlungen der Stadt Limburg"
Dauer: bis 16. November 2025
Die Kunstsammlungen der Stadt Limburg werden 40 Jahre alt. Vom 19. September bis 16. November 2025 werden Werke aus dem städtischen Kunstbesitz präsentiert und die Gäste dürfen sich auf einen spannenden Kunstdialog bei freiem Eintritt freuen.
In der Ausstellung wird die neuere und die ältere Sammlungsgeschichte gezeigt. Neben Klassikern wie Ernst Moritz Engert, Josef Eberz, Rudolf Fuchs, Karl Baumann und Josef Müller-Pauly werden Kunstwerke aktuellerer Schenkungen wie Acrylarbeiten von Jenny Munkler, Keramiken von Hildegard Bartoschek-Grunert und Ölgemälde von Minna Ennulat ausgestellt. Zudem kommt die Fotografie nicht zu kurz. Bilder von Eckhard Krumpholz sind ebenso vertreten, wie Aufnahmen von Eckhard Kremers und Walter Flögel.
Der Eintritt ist frei.
Die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei
Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Veranstalter
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.
Ernst Moritz Engert: Silhouettenschnitte im Kontext der Zeit
04. April bis 16. November 2025, zeitgleich mit den Wechselausstellung
Die Ausstellung gibt einen Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers. Neben seinen berühmt gewordenen Scherenschnitten sind Radierungen und Zeichnungen zu sehen, aber auch Vergleiche zur zeitgenössischen Kunst.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Veranstalter
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.
Pressemitteilungen
Street Literature an der Lahn und in der Dombibliothek
An der Lahn gibt es derzeit nicht nur bunt gefärbtes Laub und herrliche herbstliche Impressionen zu sehen. Unterhalb des Domfelsens haben Jugendliche aus der Kulturenwerkstatt ihre Street Literature angebracht. Auf bunt gemusterten Stoffen sind Zitate bekannter Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Hermann Hesse oder aus Büchern wie Der kleine Prinz zu lesen – Worte, die berühren und zum Nachdenken anregen.
Gemeinsam mit der Kulturenwerkstatt zeigt die Stadt Limburg die Street Literature bis Donnerstag, 30. Oktober, am Lahnufer (Am Steiger). In der Dombibliothek – Öffentliche Bibliothek für die Stadt Limburg im Kulturzentrum (Grabenstraße 37) – wird zudem die begleitende Ausstellung mit Fotos, Texten und Eindrücken aus der Workshopwoche gezeigt.
„Eine tolle Aktion der Kulturenwerkstatt und der jungen Menschen, die wir sehr gerne unterstützen. Viele der Zitate und Sätze der Street Literature stammen aus Büchern, die auch hier in der Dombibliothek ausgeliehen werden können. Ich kann nur alle dazu einladen, einen Spaziergang an der Lahn zu unternehmen und danach hereinzukommen, um sich die Ausstellung in der Dombibliothek anzuschauen“, so Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamtes der Stadt.
Ein Zitat, dass viele der Mitwirkenden wichtig finden, ist an einem Baum an der Lahn angebracht:„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen“. Er stammt von Heinrich Heine, der ihn 1821 als Kommentar zu einer frühen Bücherverbrennung beim Wartburgfest 1817 schrieb. Heines Zitat hat sich als erschreckend prophetisch erwiesen. Denn die nationalsozialistischen Bücherverbrennungen waren erst der Anfang. Es folgten Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen, darunter vor allem Jüdinnen und Juden.
Die Auswahl an Street Literature ist so vielfältig wie die jungen Menschen, die sie geschaffen haben. Sedra Sakkal schätzt besonders den Satz aus Jessi Kirbys Buch Dein eines, wildes, kostbares Leben:
„Ich will niemals eine von denen sein, die man erinnern muss. Ich will mutig sein, etwas riskieren und nichts bereuen. Ich will ein Leben voller Schönheit, Liebe und Chancen.“
Amir Salman Yaser, der ebenfalls tatkräftig mitgestaltete, findet sich in dem Zitat: „Das Leben ist zu kurz, um vielleicht zu sagen“ wieder. Es stammt aus dem Buch Die Rebellion der Maddie Freeman von Katie Kacvinsky.
„Das Projekt zeigte einmal mehr, dass junge Menschen bei einem entsprechenden Angebot bereitwillig ihre vermeintliche Komfortzone verlassen, um gemeinsam etwas entstehen zu lassen“, so Projektleiterin Annie Vollmers.
Entstanden ist die Street Literature in der ersten Woche der hessischen Sommerferien. Das alte Kalkwerk zwischen Limburg und Diez diente als Atelier für die vielen jungen Künstler der Kulturenwerkstatt. Vom 7. bis 11. Juli 2025 fand dort der Ferienworkshop Street Literature statt – ein kreatives und interkulturelles Projekt, das Jugendlichen Raum für literarischen, gestalterischen und gesellschaftlichen Ausdruck bot. Täglich nahmen bis zu 40, insgesamt rund 50 junge Menschen im Alter zwischen 16 und 23 Jahren teil.
Organisiert wurde der Workshop von der Kulturenwerkstatt, deren Ferienangebote Jugendlichen kreative, sprachfördernde und gemeinschaftsstärkende Räume eröffnen. Realisiert wurde das Projekt in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Jugendliteratur e. V., der Adolf-Reichwein-Schule Limburg und der Kunsthalle Altes Kalkwerk.
Finanziert wurde Street Literature über die „Literanauten“, ein Programm des Arbeitskreises für Jugendliteratur, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die PwC-Stiftung und die Waldemar-Bonsels-Stiftung.
Weitere Informationen zum Projekt, alle Zitate zum Nachlesen und Nachhören sowie Eindrücke aus der Workshopwoche finden sich auf der Website der Kulturenwerkstatt unter www.kulturenwerkstatt.de
Bei künstlerisch-sozialer Street Literature werden literarische Texte – Zitate, Gedichte, eigene Texte – im Stadtraum präsentiert, etwa auf Stoffbannern, Wänden, Straßen, Laternen oder Installationen. Ziel ist, Literatur zugänglich zu machen, Denkanstöße zu geben und kulturelle Teilhabe zu fördern. Oft sind Jugendliche beteiligt, die durch kreative Ausdrucksformen ihre Sicht auf Sprache, Identität und Gesellschaft einbringen.
Kulturzentrum und Kunstsammlungen am Samstag geschlossen
Aufgrund von vorgesehenen Wartungsarbeiten bleiben die Kunstsammlungen im Historischen Rathaus (Fischmarkt 21, 65549 Limburg) sowie das Kulturzentrum (Grabenstraße, Ecke Plötze), das die Dombibliothek, die Limburger Ehrenamtsagentur (LEA), die Citymanagerin und die Kulturvereinigung unter seinem Dach beherbergt, am Samstag, 25. Oktober, geschlossen.
Das Kinderbuch »Pfotenteam« vermittelt Wissen, Respekt und Liebe zum Hund
Frau Lübbe-Scheuermann, Sie sind seit vielen Jahren als Hundetrainerin und Autorin bekannt. Nun haben Sie Ihr erstes Kinderbuch veröffentlicht. Wie kam es dazu – war das Liebe auf den ersten Blick?
Ich wollte schon lange ein Kinderbuch schreiben – ein Buch, das ich selbst als Kind gerne gehabt hätte. Es sollte nicht nur unterhalten, sondern auch Wissen vermitteln, Respekt lehren und die Freude an der Begegnung mit Hunden stärken. Die Initialzündung kam dann eher zufällig: Auf einem Seminar begegnete ich der zuständigen Lektorin für die Kinderabteilung von Fischer-Sauerländer. In der Pause habe ich sie kurzerhand angesprochen und gesagt: „Hallo, ich bin Perdita, und ich möchte gerne ein Kinderbuch über Afrika und unser Tierschutzprojekt Rettet das Nashorn schreiben.“ Doch sie meinte sofort: „Perdita, ich sehe dich viel eher beim Hund.“ Zunächst war ich überrascht – schließlich hatte ich ja schon so viel über Hunde geschrieben. Aber dann entwickelten wir im Verlag die Idee gemeinsam weiter. Und plötzlich brannte ich für dieses Konzept: ein Buch für Kinder, das den Hund erklärt, Respekt vermittelt und zeigt, wie man sich im Alltag richtig verhält. Innerhalb von zwölf Tagen war das Manuskript fertig. Es war also nicht Liebe auf den ersten Blick – sondern Liebe auf den eineinhalbsten.
Was erwartet die Leserinnen und Leser im „Pfotenteam“?
Die Geschichte wird aus der Sicht eines Hundes erzählt – meiner Hauptfigur Maru. Er nimmt Kinder wie Erwachsene mit in seine Welt: humorvoll, warmherzig und lehrreich. Dabei geht es um Fragen, die viele beschäftigen: Wie verhalte ich mich richtig, wenn mir ein Hund begegnet? Was macht Hunderassen aus? Welche Verantwortung tragen wir, wenn wir ein Tier in unser Leben holen?
Ihr Buch richtet sich also nicht nur an Kinder?
Ganz genau. Es ist ein Buch für alle Generationen – für Kinder, Eltern, Großeltern und für alle, die mit Hunden leben oder ihnen begegnen. Die Lektorin musste den Text sogar mehrfach straffen, weil ich ursprünglich dreimal so viel hineinpacken wollte. Am Ende ist es eine Mischung geworden: leicht verständlich für Kinder, aber gleichzeitig fundiert und tiefgründig für Erwachsene.
Welche Themen waren Ihnen besonders wichtig?
Mir ging es vor allem darum, Missverständnisse aufzuklären und Augen zu öffnen. Ob es um Qualzucht geht, um den Umgang mit sogenannten „Listenhunden“ oder um ganz alltägliche Begegnungen im Park – all das gehört zu unserem Leben mit Hunden. Viele Tiere landen im Tierheim, weil sie „anders“ sind. Ich möchte zeigen, dass jeder Hund einzigartig ist und dass wir Menschen hinschauen müssen, bevor wir uns einen anschaffen.
Das klingt nach einem sehr persönlichen Buch.
Ja, absolut. Hunde können zaubern, sie können stinken, sie können Herzen öffnen – und sie stellen uns Menschen vor große Aufgaben. All das steckt in diesem Buch. Ich habe es geschrieben – und bestimmt schon über 5.000 Mal selbst gelesen (lacht). Mein größter Wunsch ist, dass Eltern und Kinder gemeinsam lesen, ins Gespräch kommen und voneinander lernen.
Wie ist das erste Feedback?
Überwältigend. Kinder im Vorschulalter lieben Maru, Erwachsene finden wertvolles Wissen über Hundeverhalten und Körpersprache. Besonders berührt hat mich eine 91-jährige Leserin, die mir schrieb, sie hätte sich so ein Buch ihr Leben lang gewünscht. Auch Kolleginnen und Kollegen aus der Hundeszene haben mir bestätigt: Dieses Buch schließt eine Lücke.
Wenn Sie Ihr Buch in einem Satz beschreiben müssten – welcher wäre das?
„Das Pfotenteam“ ist ein Buch, das verbindet – Mensch mit Mensch und Mensch mit Hund. Es vermittelt nicht nur Wissen, sondern vor allem Respekt, Achtsamkeit und die Freude am gemeinsamen Leben.
Perdita Lübbe-Scheuermann – Autorin, Hundetrainerin und Brückenbauerin zwischen Mensch und Tier
Perdita Lübbe-Scheuermann gehört zu den bekanntesten Hundetrainerinnen im deutschsprachigen Raum. Mit ihrer Hundeschule und -akademie in Darmstadt hat sie unzählige Mensch-Hund-Teams begleitet und geprägt. Seit vielen Jahren teilt sie ihr Wissen zudem als Autorin. Ihre Sachbücher rund um Hundeverhalten, Erziehung und das Zusammenleben mit Vierbeinern sind Standardwerke für viele Halterinnen und Halter.
Neben fundierter Fachliteratur wagt sie immer wieder kreative Ausflüge – so erschien bereits ein Comic aus ihrer Feder. Mit ihrem jüngsten Werk hat sie sich jedoch einen Herzenswunsch erfüllt: ein zweites Kinderbuch. In „Thambas großes Abenteuer“ schreibt Sie über ihr Projekt Rettet das Nashorn in Afrika.
Die Bücher von Perdita Lübbe-Scheuermann sind in der Ausleihe der Dombibliothek zu finden.
Gemeinsam 40 Jahre Kunstsammlungen der Stadt Limburg feiern!
Die Kunstsammlungen der Stadt Limburg werden 40 Jahre alt und laden zum gemeinsamen Feiern am Samstag, 20. September 2025 ab 11.00 Uhr ein. Neben dem Besuch der Ausstellung zum 40. Geburtstag der Kunstsammlungen werden zwei 30-minütige Führungen mit Frau Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Limburg, angeboten. Die erste Führung startet um 12.00 Uhr und die zweite um 13.00 Uhr. Treffpunkt: Infotheke – Eingangshalle. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Ebenso die beiden Führungen.
„Das 40-jährige Jubiläum ist Anlass, stolz zurückzublicken und dankbar nach vorn zu schauen. Wir wollen weiterhin Raum geben für zeitgenössische Kunst, regionale Stimmen und internationale Perspektiven. Denn Kultur ist dann lebendig, wenn sie Vergangenheit bewahrt und Zukunft gestaltet.“, würdigt Bürgermeister Dr. Marius Hahn den runden Geburtstag der Kunstsammlungen.
In der Ausstellung „40 Jahre Kunstsammlungen der Stadt Limburg“ wird sowohl die aktuellere als auch die ältere Sammlungsgeschichte gezeigt. Neben Klassikern wie Ernst Moritz Engert, Josef Eberz, Rudolf Fuchs, Karl Baumann und Josef Müller-Pauly werden ergänzend Kunstwerke neuerer Schenkungen wie Acrylarbeiten von Jenny Munkler, Keramiken von Hildegard Bartoschek-Grunert und Ölgemälde von Minna Ennulat gezeigt. Zudem kommt die Fotografie nicht zu kurz. Bilder von Eckhard Krumpholz sind ebenso vertreten, wie Aufnahmen von Eckhard Kremers und Walter Flögel. Die Ausstellung „Ernst Moritz Engert: Silhouettenschnitte im Kontext der Zeit“ wird im 2. Obergeschoss präsentiert. Sie gibt einen Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers. Neben seinen berühmt gewordenen Scherenschnitten sind Radierungen und Zeichnungen zu sehen.
Dr. Anna Vössing, seit fünf Jahren Leiterin des Kulturamtes, zeigt sich nach wie vor begeistert von der künstlerischen Vielfalt der Kunstsammlungen, die den Besuchenden Raum für eigene Interpretationen eröffnen: „Mein Team und ich erleben jeden Tag neue Impulse. Wir haben die Möglichkeit, zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne für ihre Arbeit zu geben – und zugleich ein kostenfreies Kulturangebot für alle zugänglich zu machen.“
Eröffnet wurde das städtische Ausstellungshaus am 20. September 1985 mit der Präsentation „Engert und das Theater“. Die erste Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg war dem bekannten Silhouettenkünstler gewidmet, da seine Stiftung im Jahr 1978 den Beginn der Eigenen Sammlungen bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn darstellte. Mit dem Kauf des Nachlasses von Josef Eberz durch die Stadt Limburg im Jahr 1980 wurde das Fundament für die Gründung des Ausstellungshauses gelegt. Mittlerweile ist der Kunstbesitz der Stadt Limburg auf rund 5.000 Objekte angewachsen und beinhaltet Werke von über 40 Künstlerinnen und Künstlern. Eine Auswahl dieser Werke wurde in den vergangenen vier Jahrzehnten regelmäßig gezeigt; durch Präsentationen mit Exponaten zeitgenössischer und regionaler Künstlerinnen und Künstler ergänzt – so sind bis heute weit über 200 Ausstellungen besucht worden. Zusatzveranstaltungen haben das Programm bereichert und die Kunstsammlungen zu einem zentralen Ort der Begegnung mit Bildender Kunst gemacht.
Dauer der Geburtstagsausstellung: 19. September bis 16. November 2025.
Öffnungszeiten:
- Dienstag & Mittwoch: 8.30 bis 14.00 Uhr
- Donnerstag bis Sonntag sowie Feiertage: 12.00 bis 18.00 Uhr
Der Eintritt ist frei. Die Kunstsammlungen (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21) sind nicht barrierefrei.
Bildübergabe »Synagoge Limburg« von Alexander Dettmar
Im vergangenen Jahr war in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg die Ausstellung „Bilder der Erinnerung“ des Künstlers Alexander Dettmar zu sehen. Die Präsentation ermöglichte eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit der jüdischen Architektur und Geschichte sowie dem damit verbundenen Verlust infolge der nationalsozialistischen Verfolgung.
Im Anschluss an die Ausstellung erwarb die Stadt Limburg das Werk „Synagoge Limburg“ für 12.500 Euro. Der Ankauf wurde von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Limburg finanziell mit 1.250 Euro unterstützt.
„Ich wünsche mir, dass viele Menschen dieses eindrucksvolle Gemälde betrachten und darüber nachdenken, welche Verantwortung wir heute tragen. Dass ihnen bewusst wird, wie bedeutsam der Dialog der Konfessionen ist, wie wichtig jüdisches Leben in Limburg ist und wie notwendig es ist, Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. Mein Dank gilt Alexander Dettmar, der mit seinem Werk ein Stück Erinnerungskultur nach Limburg zurückgebracht hat“, so Bürgermeister Dr. Marius Hahn.
Das Gemälde wird künftig im Kulturzentrum der Stadt Limburg zu sehen sein und dort als dauerhaftes Zeichen der Erinnerung einen festen Platz einnehmen. Ausgelegte Flyer in der Nähe des Bildes informieren über die Geschichte der auf dem Gemälde dargestellten Limburger Synagoge.
Um das Jahr 1930 existierten in Deutschland rund 2.800 Synagogen und Betstuben. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden über die Hälfte davon von den Nationalsozialisten zerstört. In den folgenden Jahren verschwanden viele weitere dieser Gebäude durch Abriss oder Zweckentfremdung.
Bis zu dieser Nacht diente das imposante Gebäude der Limburger Synagoge, das 1903 unter der Adresse Untere Schiede 27 fertiggestellt wurde, der jüdischen Bevölkerung Limburgs als Ort für Gebete, für Lesungen aus alten Schriften und dem Abhalten von Gottesdiensten. Die Synagoge auf der Schiede wurde durch die Schutzstaffel (SS) bis auf die Grundmauern niedergebrannt und was übrig blieb abgerissen. Heute erinnert eine Gedenktafel an der Stelle an den Standort der Synagoge.
Alexander Dettmar widmet sich in seiner künstlerischen Arbeit dem Ziel, diese verlorene Baukultur sichtbar zu machen. Mit seinen Gemälden rekonstruiert er zerstörte Synagogen, nicht dokumentarisch, sondern als künstlerisches Erinnern. Seine Bilder geben dem, was ausgelöscht wurde, wieder Raum und Bedeutung.
Simon Sterz stellt in der Dombibliothek sein zweites Buch vor
Das Kulturamt der Stadt Limburg lädt zu einer Lesung mit Simon Sterz in die Dombibliothek im Kulturzentrum der Stadt ein. Der Autor, der mit seiner Familie in Lindenholzhausen ein zu Hause gefunden hat, stellt am Mittwoch, 3. September, von 18 Uhr an dabei sein zweites Buch vor, das den Titel „Tod & Truzek“ trägt. Der Roman entführt in das Jahr 1880. Eine Anmeldung zur Lesung ist notwendig. Im Gespräch gibt der Autor Auskunft über das neue Buch und den Prozess des Schreibens.
Herr Sterz, Sie haben Game-Design studiert und als Entwickler von digitalen Spielen gearbeitet. Was führt Sie dazu, nun Bücher, Romane zu schreiben?
Simon Sterz: Ich hatte bei meiner ersten Arbeitsstelle als Spieleentwickler einen Mentor, der mir mit auf den Weg gegeben hat, dass die besten Spiele die sind, die im Kopf weitergehen, auch wenn ich mit dem Spielen aufgehört habe. Spiele möchten nicht nur unterhalten, sondern fordern immer auch dazu auf, selbst aktiv zu werden, selbst zu interagieren. Das ist auch das Ziel meiner Bücher, dass die Lesenden nicht nur in die Geschichten eintauchen, mitgenommen werden und sich vielleicht auch selbst hier und da vorstellen, wie es auf der nächsten Seite oder dem nächsten Kapitel weitergehen könnte, sondern auch Dinge hinterfragen, sich erschließen und sich ein eigenes Bild machen.
Dennoch bleibt ein großer Unterschied, denn Games sind oft auf schnelle Reizwechsel aus. Das kann ein Buch nicht schaffen.
Sterz: Das sehe ich schon etwas anders. Als Spieleentwickler habe ich eine große Bandbreite von Genres kennengelernt, vor allem das Spielformat Visual Novel. Moderne Spiele sind ja nicht einfach nur optische Reize, sondern erzählen Geschichten und ermöglichen den Anwendern, den Fortgang der Geschichte zu beeinflussen. Aber vielleicht findet sich meine Tätigkeit als Spieleentwickler darin wieder, dass mein zweites Buch aus 135 Kapiteln besteht. Es sind also kurze Kapitel, nicht mehr Worte als nötig, wie es auch für Visual Novel typisch ist. Dennoch sind es 536 Seiten geworden.
Ihr erstes Buch spielt vor rund 40 Jahren und ist ein „Psychothriller“. Ist Ihr zweites Buch bewusst anders?
Sterz: In meinem ersten Buch bin ich als Erzähler sehr nah dran an meiner Protagonistin und die Leserinnen und Leser gehen quasi jede Wendung mit und erleben die Geschichte um ihren Bruder sehr stark aus ihrer Perspektive, fiebern quasi mit ihr mit. In meinem zweiten Roman gibt es vier Handlungsstränge, die an vier Frauen gekoppelt sind. Diese sind deutlich handlungsgetriebener.
Vier sehr unterschiedliche Frauen?
Sterz: Von ihrer Herkunft sehr unterschiedlich und auch von ihren Vorhaben und Zielen auf den ersten Blick sehr weit voneinander entfernt. Da gibt es zum einen die Fabrikarbeiterin, der es um die Durchsetzung von Arbeitsrechten geht; zum anderen ist da das Kindermädchen der Fabrikantenfamilie, ein heute nahezu ausgestorbenes Arbeitsfeld, die in einem Kriminalfall ermittelt; als drittes gibt es die Krankenschwester, die abends noch als spirituelles Medium arbeitet; das Quartett vervollständigt die Witwe des Bibliothekars, die nach dem Tod ihres Mannes die Bibliothek unbedingt behalten will. Und alle haben irgendwie eine Beziehung zu dem Fabrikanten Truzek.
Und diese Personen kommen dann irgendwann alle zusammen?
Sterz: Das tun sie, da ich ihnen als Autor Berührungspunkte schaffe und sie untereinander in Kontakt kommen lasse. Das Erzähltempo steigert sich mit der Zunahme der Berührungspunkte – und irgendwann sind alle an einem Ort. Für mich war es dabei wichtig, vor dem Schreiben ein strukturierendes Gerüst zu entwerfen, aber es so umzusetzen, dass die Leserinnen und Leser es in dem fertigen Werk nicht erkennen.
Mit zwei Büchern sind Sie jetzt auf dem Markt. Wie geht es mit Ihnen als Autor weiter?
Sterz: Aktuell arbeite ich an einem Hybridprojekt. Grundlage dafür ist mein zweites Buch, aus dem ich in der Dombibliothek lese. Das gedruckte Buch soll durch digitale Formate ergänzt werden. Mehr darf ich dazu leider noch nicht verraten.
Sie verlassen also wieder das Verfassen von klassischen Büchern?
Sterz: Keineswegs. Wie bei meinen Romanen auch bin ich bemüht, die Handlung weiterzuentwickeln, Emotionen zu erzeugen und emotionale Achterbahnfahrten zu konstruieren. Auf der anderen Seite liegt mein drittes klassisches Buch als Erstentwurf fertig vor. Dort beginnt im Herbst die Feinarbeit. Das geht von seiner Handlung zeitlich noch ein Stück weiter zurück und ist im 17. Jahrhundert angesiedelt.
Was reizt Sie so sehr daran, Bücher zu schreiben?
Sterz: Als Spieleentwickler bin ich Bestandteil eines Teams, das ganz unterschiedliche Vorgaben und Einschränkungen zusammenbringen muss. Das macht Spaß, entspricht aber natürlich nicht immer zu 100 Prozent meiner ganz persönlichen Vision. Wenn ich ein Buch schreibe, ist der Schaffensprozess für mich deutlich freier. Das ist eine ganz eigene Herausforderung, aber gibt mir die Möglichkeit, genau das zu machen, was ich machen möchte.
Die Lesung mit Simon Sterz findet am Mittwoch, 3. September, um 18 Uhr in der Dombibliothek des Limburger Kulturzentrum statt, Einlass ist um 17.30 Uhr. Die Dombibliothek als Bibliothek der Stadt Limburg schließt an diesem Tag bereits um 17 Uhr. Eine Anmeldung ist notwendig per Telefon unter 06431 203-935 und oder per E-Mail an: trudel.koecher@stadt.limburg.de.
Natursehnsucht in den Kunstsammlungen
Mit der aktuellen Ausstellung „ANSGAR SKIBA – Natursehnsucht“ setzen die Kunstsammlungen der Stadt Limburg erneut ein starkes Zeichen für zeitgenössische Kunst. Der in Düsseldorf lebende Künstler präsentiert farbgewaltige, dynamische Gemälde und feine Zeichnungen, die sich mit der Kraft und Schönheit der Natur auseinandersetzen. Seine Arbeiten beeindrucken durch ihre intensive Farbigkeit, räumliche Tiefe und eine große sinnliche Präsenz.
Ergänzend zur Hauptausstellung zeigt die Künstlerin Zipora Rafaelov ausgewählte Werke, lichtdurchlässige, fein gearbeitete Scherenschnitte, die eine moderne Formensprache einbringen. Ihre Arbeiten treten in einen spannenden Dialog mit der ständigen Präsentation „Ernst Moritz Engert: Silhouettenschnitte im Kontext der Zeit“.
Die Ausstellung ist noch bis einschließlich Sonntag, 7. September 2025 zu sehen.
In den ersten fünf Wochen wurde die Ausstellung bereits von rund 1.000 Besuchende gesehen, ein deutliches Zeichen für das große Interesse und die positive Resonanz.
Nur kurze Zeit nach dem Ausstellungsende folgt bereits das nächste Highlight: Die Kunstsammlungen der Stadt Limburg feiern ihr 40-jähriges Bestehen. Ab Freitag, 19. September 2025 wird eine Jubiläumsausstellung gezeigt, die Klassiker aus vier Jahrzehnten Sammlungsgeschichte mit aktuellen Schenkungen vereint. Am Samstag, 20. September 2025 findet eine öffentliche Jubiläumsveranstaltung mit Sonderöffnungszeiten und Führungen statt.
Öffnungszeiten der Kunstsammlungen (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21):
Dienstag & Mittwoch: 8.30 bis 14 Uhr
Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen: 12 bis 18 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Bitte beachten: Die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei.
Weitere Informationen unter: www.kunstsammlungen-limburg.de
Die Dombibliothek macht Sommerpause
Die Dombibliothek – Stadtbibliothek im Kulturzentrum macht Sommerpause und ist von Montag, 21. Juli bis einschließlich Samstag, 9. August 2025 geschlossen. Ausgeliehene Medien können während dieser Zeit über die Rückgabeklappe abgegeben werden.
Ab Montag, 11. August 2025 ist die Dombibliothek wieder wie gewohnt geöffnet:
Montag, Dienstag und Donnerstag in der Zeit von 14.30 bis 18 Uhr, Mittwoch von 10 bis 18 Uhr, Freitag von 10 bis 14 Uhr und Samstag von 10 bis 12 Uhr.
Gelungener Auftakt der Limburger Sommerfeste mit »Queen May Rock«
Mit einem energiegeladenen Tribut an die legendäre Rockband Queen starteten am Samstagabend die diesjährigen Sommerfeste im Limburger Serenadenhof. Die Band Queen May Rock sorgte von Beginn an für einen mitreißenden Konzertabend, der nicht nur musikalisch überzeugte, sondern auch durch ihre beeindruckende Bühnenpräsenz und Spielfreude glänzte.
Sänger Michael Antony Austin, ganz im Stil von Freddie Mercury, brachte die Faszination von Queen nicht nur visuell, sondern auch stimmlich und mit seiner dynamischen Bühnenperformance eindrucksvoll auf die Bühne. Gemeinsam mit Markus Hoppmann an der Gitarre, Florian Kremer am Keyboard und Piano, Horst Zaunegger am Bass und Marco Molitor am Schlagzeug verwandelte die Band den Abend in ein musikalisches Erlebnis voller Energie und Atmosphäre.
Die Hits von Queen rissen das bunte Publikum förmlich von den Stühlen und die Zuschauer tanzten ausgelassen zu den größten Klassikern der Musiklegenden. Das Konzert, das von den Fans begeistert aufgenommen wurde, bot eine packende Reise durch Songs wie „Bohemian Rhapsody“, „Radio Gaga“, „We Will Rock You“, „We Are the Champions“, „Under Pressure“, „One Vision“ sowie „These Are the Days of Our Lives“.
Der Serenadenhof war gut besucht und die Fans ließen sich von der rockigen Musik und der Atmosphäre in den Bann ziehen. Weiter geht es mit den Sommerfesten am Samstag, 19. Juli, wenn Dizzy Lizzy das musikalische Kommando übernimmt. Die Band verspricht ein energiegeladenes Rock’n’Roll-Erlebnis, das für alle Fans ehrlicher, handgemachter Musik ein absolutes Muss ist.
Erklär-Café ab sofort auch im Kulturzentrum
Neuer Ort, bekanntes und beliebtes Angebot: Ab Mittwoch, 23. Juli, bietet das Erklär-Café wieder regelmäßig die kostenfreie Unterstützung der Digitallotsen an. Zukünftig in den Räumlichkeiten des neuen barrierefreien Kulturzentrums (Grabenstraße 37) in der Innenstadt.
Das seit Oktober 2022 bestehende Angebot richtet sich vor allem an Bürgerinnen und Bürger der älteren Generation. Für sie stellen digitale Endgeräte wie Handys, Tablets und Co. oftmals Herausforderungen dar. Bereits das Einrichten eines digitalen Endgerätes kann zu einer unüberwindbaren Hürde werden.
Abhilfe schafft das kostenfreie Angebot des Erklär-Cafés. Hier unterstützen die ehrenamtlichen Digitallotsen bei allen Fragen rund um digitale Themen, helfen dabei, Geräte kennenzulernen und vermitteln den sicheren Umgang mit Smartphone, Tablet oder Laptop.
Jeweils am vierten Mittwoch im Monat von 16 bis 17:30 Uhr können an folgenden Terminen die digitalen Endgeräte eingepackt und mitgebracht werden:
23. Juli
27. August
24. September
29. Oktober
26. November
Weitere Termine können auf der Webseite der Limburger Ehrenamtsagentur in Erfahrung gebracht werden: https://www.limburg.de/LimburgerEhrenamtsagenturLEA
Sommerfeste in Limburg - Livemusik, Stimmung und freier Eintritt inklusive
Die Innenstadt Limburgs wird in diesem Sommer erneut zur Bühne für stimmungsvolle Live-Musik: An vier Samstagabenden jeweils ab 20 Uhr im Juli und August verwandelt sich der Serenadenhof, gelegen zwischen Stadthalle (Josef-Kohlmaier-Halle) und St. Anna Kirche, in eine Open-Air-Konzertlocation. Die Besuchenden dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm mit bekannten Rock- und Coverbands freuen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Sitzplätze können nicht reserviert werden.
Die Konzertreihe startet am Samstag, 12. Juli, mit "Queen May Rock", einer Band, die sich dem musikalischen Erbe der Rocklegende Queen widmet. Die Formation bringt die größten Hits live auf die Bühne, energiegeladen, nah am Original und mit beeindruckender Bühnenpräsenz. Ein Muss für alle Fans klassischer Rockmusik.
Am 19. Juli übernimmt "Dizzy Lizzy" das musikalische Kommando. Die Band steht für kompromisslosen Rock’n’Roll, ein energiegeladenes Live-Erlebnis mit charakteristischem Sound und kraftvoller Interpretation, das nicht nur eingefleischte Rockfans begeistert.
Mit einem vielseitigen Repertoire sorgt der Bahni Express am 26. Juli für ausgelassene Stimmung und viel Bewegung auf und vor der Bühne. Die Band ist regional bekannt für ihre musikalische Bandbreite und ihre Nähe zum Publikum. Ihre Konzerte sprechen ein breites Publikum an und laden zum Tanzen und Mitsingen ein.
Den Abschluss der Reihe bildet am Samstag, 2. August die AC/DC-Tribute-Band "Edelweiss". Mit originalgetreuem Sound, donnernden Gitarrenriffs und einer energiegeladenen Performance lassen sie den Geist der australischen Rockikonen stilecht aufleben. Ein fulminantes Finale der Konzertreihe ist garantiert.
Die Sommerfeste im Serenadenhof haben sich in den vergangenen Jahren als fester Bestandteil des Limburger Veranstaltungskalenders etabliert. Die Kombination aus zentraler Lage, hochkarätiger Livemusik und freiem Eintritt macht die Veranstaltungen zu einem beliebten Treffpunkt für Musikliebhaber aus der Stadt und der Region.
Opernhighlights vor dem Dom: Italienische Nacht begeistert in Limburg
Zum Abschluss war die Bühne fast zu klein, um alle Akteure der „Italienischen Opernacht“ auf der Limburger Domplatte zu fassen. Zum „finale grandioso“ reihten sich die Sängerinnen und Sänger vor dem Orchester auf, stimmten nacheinander „Brindisi“ aus La Traviata sowie als Zugabe „O sole mio“ und „La donna è mobile“ an. Das Publikum war begeistert von dem, was es hörte und sah und darf sich schon auf eine Zugabe im nächsten Jahr freuen. Dann will „Opera Classica Europa“ mit Intendant Michael Vaccaro erneut in Limburg gastieren.
Das Programm unter der Bezeichnung „Italienische Opernnacht“ reihte sehr bekannte Opernarien aneinander, eine Auswahl, mit der Opernliebhaber zu gewinnen sind. Die Ankündigung versprach Puccini, Verdi und Rossini. Der Abend startete mit Mozart. Mit der Overtüre aus „Le nozze di Figaro“ stellte sich das kleine Orchester unter Leitung von Hans Friedrich Härle vor, die anschließenden Arien stammten ebenfalls von Mozart: Don Giovanni. Luca Gallo, Elena Patsalidou mit Antonio Iranzo und Nicola Ziccardi ließen „Madamina“, „La ci darem la mano“ und „Fin ch'han dal vino“ hören.
Zuvor hatte Moderatorin Claudia Grundmann darauf verwiesen, dass Mozart seine italienischen Opern als Auftragsarbeiten ausgeführt habe und zum Glück mit Lorenzo Da Ponte über einen sehr guten Librettisten verfügte, der Texte beisteuerte, die den Melodien in nichts nachstanden. Die Einführungen in die Stücke durch Claudia Grundmann gaben allen Zuhörenden ein wenig Orientierung und sie ließ auch mit einer Zusammenfassung von Opernhandlungen von Heinz Erhardt aufhorchen.
Antonio Rivera als Tenor war der meistgehörte Akteur des Abends. Ob im Duett mit Monica Lusco („O soave fanciulla“ aus La Bohème) oder mit Gregory Limburg („Solenne in quest'ora“ aus „La Forza“) oder als Solist mit „La donna è mobile“ aus Rigoletto oder „Nessun dorma“ aus Turandot, er überzeugte mal in seiner Zurückhaltung wie in seiner Präsenz – und seiner Stimme ohnehin.
Was die „Opera Classica“ präsentierte, sind professionelle Sängerinnen und Sänger. Mit der Sopranistin Frauke Link stellte Claudia Grundmann eine Akteurin vor, die auf der Bühne in Limburg ihren ersten Auftritt mit einer orchestralen Begleitung absolvierte. Und natürlich durfte auch der Hinweis nicht fehlen, dass dem Bariton Gregory Limburg beim Einchecken im Hotel der Nachname zunächst einmal nicht abgenommen wurde.
Limburg in Limburg auf der Bühne, das war dann auch für Bürgermeister Dr. Marius Hahn eine Besonderheit. Als Gastgeber der „Opera Classica Europa“ war er mit dem Abend mehr als zufrieden: „Manchmal passt alles. Das Programm, das Wetter, ein dankbares und zahlreich erschienenes Publikum und nicht zuletzt der Platz vor dem Dom. Heute war so ein Abend.“ Und auch Hilmar von Schenck, Leiter des Amts für Stadtmarketing und Tourismus, blickte mehr als zufrieden auf den Abend zu dem sich rund 450 Zuschauende eingefunden hatten: „Nach einem sehr zögerlich anlaufenden Kartenverkauf ist das Interesse schließlich doch so groß gewesen, dass wir am Ende noch zusätzliche Stuhlreihen aufbauen mussten.“
Gute Voraussetzungen also für ein Wiedersehen und Wiederhören im kommenden Jahr. Für das hörenswerte und mit viel dankbarem Applaus bedachten Programm in Limburg sorgten neben den schon erwähnten Sängerinnen und Sängern: Verity Hall mit „Quando me'n vo“ aus La Bohème, Viktoria Künstler mit „Stride la vampa“ aus Il Trovatore, Emil Abdullaiev mit „Il lacerato spirito“ und Katrina Taynara mit „Caro nome“ aus Rigoletto.
»Natursehnsucht« und »Zarte Rebellen« in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg
Die Kunstsammlungen der Stadt Limburg präsentieren von Freitag, 26. Juni, bis Sonntag, 7. September, die farbenprächtigen Werke des Künstlers Ansgar Skiba in der Ausstellung „Natursehnsucht“.
Berauscht und mitgerissen wird der Besuchende von dem, was Ansgar Skiba auf die Leinwand bringt. Die Naturgewalt in all ihren Facetten einzufangen, gelingt ihm mit faszinierender Leichtigkeit. Seine Werke zeigen das Meer, die brachiale Schönheit der Wellen und die bunte Vielfalt der Umwelt, in der er sich am liebsten vollkommen allein zurückzieht. Sein Atelier ist dort, wo er ein Motiv, eine Inspiration sieht und ihn sein mobiles Zuhause hinfährt.
Stadtrat Stephan Geller, der die Ausstellung am Donnerstagabend eröffnete, hatte bereits seinen Sehnsuchtsort, die Bergseen, an den Wänden entdeckt: „Die vielen Landschaftsbilder lassen die Gedanken schweifen und erwecken ein unvermitteltes Bedürfnis, hinaus in die Natur zu gehen. Ein Stück davon haben Sie mit Ihrer Ausstellung in die Altstadt gebracht.“
Das Bedürfnis, in die Natur zu gehen, erzählte Skiba, hatte sich in den vergangenen Jahren zunehmend ausgeprägt. Bereits in der Kindheit sei die Natur für ihn sein geschützter Ort, sein Ruhepol vor dem Trubel zu Hause gewesen. Malen und Zeichnen hatte er bereits damals für sich entdeckt. Noch heute taucht er oft und gerne ab und lässt die Natur zu seinem Atelier werden. 1996 während seiner Zeit in London besuchte er Cornwall. Dort entdeckte er, inspiriert von dem türkisfarbenen, unbändigen Meer, seine Passion für Wellen.
Dieses Motiv zeigt auch sein größtes ausgestelltes Werk in der Ausstellung im Erdgeschoss, das sich nahezu über eine ganze Wand erstreckt. Es vermittelt den Eindruck, direkt in die Welle hineinblicken und das Meer riechen zu können.
Berge und Meer, wilde Natur. Nachts am Fjord, Island mit Feuer, Wasser, Eis, Brandungsbilder, Seen, die Ostsee und die Alpen, an diese Sehnsuchtsorte entführt Skiba im Erdgeschoss der Kunstsammlungen. Im ersten Stock geht es bunter und blumiger zu. Felder und Gärten, die er selbst in Südafrika, den Niederlanden und Großbritannien besucht hat. Zudem hat er auch Werke, die seinen Atelier- und Privatgarten in Düsseldorf zeigen, mitgebracht.
Seine Bilder entstehen in der Natur vor dem Motiv. Dort entstehen erste Zeichnungen, die er in seinem Atelier mit der sogenannten pastosen Farbauftragstechnik in Öl umsetzt. Durch diese spezielle Technik, die er mit den Händen und nicht mit einem Pinsel ausführt, entsteht eine reliefartige Bildstruktur.
Immer wieder kehrt er an die gleichen Stellen für seine Arbeiten zurück. Besonders haben es ihm die Alpen und die Seen in der Region angetan. Er erlebt den Klimawandel unmittelbar mit. Durch die klimatischen Anpassungen verschwinden wertvolle Naturwunder wie der Blaueisgletscher, ein Gletscher in den Berchtesgadener Alpen. Wie Skiba sagt, entstehen ihm als Mensch und als Künstler dadurch ästhetische Nachteile. Die schneebedeckten Berge, die Erhabenheit der Gipfel, die Anbindung an das Göttliche als Motive für seine Bilder, wenn das verloren geht, kann sich ein Berg auch schnell entzaubern.
Auf der Empore gibt Skiba Einblicke in die stillste Tageszeit – die Nacht. Die Zeichnungen auf Holz zeigen, dass in der Dunkelheit nicht nur Schwarz die vorherrschende Farbe sein muss. Geheimnisvoll und gleichzeitig Ruhe ausstrahlend wirken Sie als Kontrast zur restlichen Ausstellung. Sie zeigen eine andere Seite des Künstlers. Silberstiftzeichnung auf grundiertem Papier vervollständigt die Ausstellung von Ansgar Skiba.
Mit großer Begeisterung wurde von den Besuchenden die zeitgleich stattfindende Ausstellung „Zarte Rebellen“ der Künstlerin Zipora Rafaelov bedacht. Im zweiten Obergeschoss zeigt sie eine kleine Auswahl ihres Könnens in der Ernst-Moritz-Engert-Ausstellung. Neben faszinierenden Installationen, die viel Raum für Interpretationen lassen, präsentiert sie ihre filigranen Scherenschnittarbeiten, die durch Licht eine Dreidimensionalität entfalten.
Von ihrem Sohn auf die Arbeit mit einem 3-D-Stift gebracht, entstanden Rauminstallationen aus feinen Fäden in Schwarz und Weiß, die jedem Besuchenden eine ganz andere Geschichte zu erzählen vermögen.
Die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei. Der Eintritt ist kostenfrei während der Öffnungszeiten von Dienstag bis Mittwoch, 8.30 bis 14.00 Uhr
und donnerstags bis sonntags sowie an Feiertagen von 12.00 bis 18.00 Uhr besuchbar. Präsentiert wird die Ausstellung vom Magistrat der Stadt Limburg und dem Förderkreis Bildende Kunst Limburg.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Musik, Lebensfreude und neue Highlights auf dem Limburger Altstadtfest 2025
Nach dem stimmungsvollen Jubiläum zum 50. Limburger Altstadtfest im vergangenen Jahr wartet die 51. Ausgabe mit bewährtem Charme auf die Besuchenden. Neue Attraktionen und jede Menge Live-Entertainment wird geboten. Von Freitag bis Sonntag, 27. bis 29. Juni, verwandelt sich die historische Altstadt erneut in eine bunte Festmeile voller Kulinarik, Musik und guter Laune.
Drei Tage lang stehen die malerischen Gassen mit ihren Fachwerkhäusern ganz im Zeichen des Feierns, Entdeckens und Genießens. Vier Bühnen, verschiedene Chill-out-Areas und ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot sorgen für eine lebendige Atmosphäre. Ein besonderes Highlight in diesem Jahr: Erstmals öffnet der Bischofsgarten am Samstagabend seine Tore für eine Silent Disco – eine besondere Tanzveranstaltung mit DJs und Cocktailbar, bei der die Musik über kabellose Kopfhörer gehört wird und jeder in der eigenen Klangwelt tanzt – ein völlig neues Erlebnis unter freiem Himmel.
„Das Altstadtfest ist eines der Veranstaltungshighlights, lockt Tausende von Gästen an und ist eines der größten Feste der Stadt. Ich finde es großartig, dass immer neue Attraktionen dazukommen. Der Bischofsgarten mit der Silent Disco wird garantiert ein beliebter Publikumsmagnet sein. Ich bedanke mich bei allen Unterstützern und Vereinen für die gute Vorbereitung und weiß das Fest bei Martin Horne als Ausrichter in guten Händen“, freut sich Bürgermeister Dr. Marius Hahn auf die 51. Ausgabe.
Bespielt werden folgende Plätze in der Limburger Innenstadt: Bischofsplatz, Plötze, Erbach, Kornmarkt und das Domplateau.
Neben den musikalischen Höhepunkten sorgen auch Walking Acts wieder für Staunen und Begeisterung: Michas „Friedensvogel“ und Clown Rudi mit seinem „Magischen Schiff“ sind ebenfalls vor Ort und bringen kleine wie große Gäste zum Lächeln.
Das Bühnenprogramm bietet an vier zentralen Standorten und drei Bühnen eine breite Vielfalt an Musikrichtungen und Stimmungen. Zu den diesjährigen Highlights gehören unter anderem:
unArt, Beakers Mom, Ladykiller, Ichy Toe, Micha Steinhauer, It Takes Two, The Torais, Mirko Santocono, Sina Anastasia, D’s Harmony, DJ Mr. Black sowie Beiträge der Kreismusikschule.
Ergänzt wird das Programm durch Mitmachaktionen für Kinder, gemütliche Rückzugsorte und ein stimmungsvolles Rahmenprogramm für die ganze Familie.
Auch für faire Preise ist gesorgt: So kostet ein Bier 3,50 Euro, ein Wasser 2,50 Euro, entspanntes Genießen inmitten des Altstadttrubels. Für den Becher sind einmalig 3 Euro zu zahlen. Dieser kann auf allen Altstadtfesten in Limburg bis 2028 genutzt werden – es handelt sich somit nicht um einen Pfandbecher!
Am Samstag ist die Stadtlinie Limburg mit einem eigenen Informationsstand auf dem Limburger Altstadtfest vertreten. Interessierte Besuchende können sich über die aktuellen Entwicklungen und kommenden Neuerungen im öffentlichen Nahverkehr informieren. Im Mittelpunkt steht die geplante Stadtlinienerweiterung zum 1. Juli 2025. Diese bringt zahlreiche Verbesserungen mit sich, darunter neue Linienführungen, zusätzliche Haltestellen sowie eine optimierte Taktung, die für mehr Komfort und bessere Erreichbarkeit sorgen sollen. Auch das On-Demand-Angebot „LahnStar“ wird Thema am Stand sein, hier besteht die Möglichkeit, individuelle Fragen direkt an das Team der Stadtlinie zu richten.
„Das Altstadtfest ist eine ideale Gelegenheit, mit den Besuchenden ins Gespräch zu kommen, Fragen zu beantworten und die Vorteile eines modernen, verlässlichen Nahverkehrs für Limburger Bürger aufzuzeigen“, erklärt Michael Stanke, Erster Stadtrat und Betriebsleiter der Stadtlinie Limburg.
Am Sonntag wird um 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Erbach angeboten, im Anschluss geht es musikalisch und kulinarisch mit Live-Auftritten und entspannten Stunden im Herzen der Stadt weiter. Sonntagmittag heißt es: Bühne frei für Bewegung! In der Erbach gehört die Bühne ganz den Tänzerinnen und Tänzern, die mit viel Rhythmusgefühl und Energie das Publikum in ihren Bann ziehen. Von traditionell bis modern ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Das Altstadtfest kann zu folgenden Zeiten besucht werden, der Eintritt zum Fest ist grundsätzlich frei:
Freitag, 27. Juni 2025: 19:00 bis 24:00 Uhr
Samstag, 28. Juni 2025: 11:00 (Domplateau) bis 24:00 Uhr
Sonntag, 29. Juni 2025: 11:00 (Domplateau/Erbach) bis 18:00 Uhr
Gesponsert wird das Altstadtfest von der Krombacher Brauerei, der Kleinkunstbühne Thing, der Limburger - The Packaging Group, Bona sowie dem Abfallentsorger Bördner.
Weitere Informationen zum Programm sind unter https://limburger-altstadtfest.de/ einsehbar.
Ausschreibung für Jugendbuchpreis - Autorinnen und Autoren gesucht
Die Stadt Limburg vergibt auch im kommenden Jahr wieder den renommierten „Hans-im-Glück-Preis“ für Jugendliteratur. Der Preis ist mit 3.500 Euro dotiert. Einsendeschluss für Bewerbungen ist Freitag, der 31. Oktober 2025 (maßgeblich ist der Eingang der Unterlagen).
Teilnahmeberechtigt sind Autorinnen und Autoren, die bislang noch keinen Preis im Bereich Jugendbuchliteratur erhalten haben. Eingereicht werden können Romane oder Erzählungen, die aus dem deutschen Sprachraum stammen und sich an jugendliche Leserinnen und Leser richten – sowohl inhaltlich als auch sprachlich und formal.
Bücher oder unveröffentlichte Manuskripte sind bis Freitag, 31. Oktober 2025 (Eingang bei der Behörde) zu senden an:
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
Kulturamt,
„Hans-im-Glück-Preis“
Über der Lahn 1
65549 Limburg a. d. Lahn
E-Mail: kulturamt@stadt.limburg.de
Weitere Informationen zum „Hans-im-Glück-Preis“ finden Interessierte auch online unter www.limburg.de.
Das Brückenfest geht in die dritte Runde
HINWEIS: Aufgrund der aktuellen Wettervorhersage am Samstag, 31.Mai, fällt das Entenrennen an diesem Tag aus.
Alle gekauften Patenschaften behalten ihre Gültigkeit und nehmen am Entenrennen am Sonntag, 1. Juni, teil.
Vom Freitag, 30. Mai, bis Sonntag, 1. Juni 2025, lädt die Stadt Limburg wieder zum beliebten Brückenfest rund um die Alte Lahnbrücke ein. Unter dem Motto „Brücken verbinden – durch Raum und Zeit“ verwandelt sich das Gelände in eine farbenfrohe Festzone voller Musik, Kultur, Begegnung und Familienfreude. Mit einem abwechslungsreichen Programm für Groß und Klein gehört das Brückenfest zu einem der Veranstaltungshöhepunkte des Jahres in Limburg.
Das Festgelände erstreckt sich von der Konrad-Kurzbold-Straße über die Alte Lahnbrücke bis zur Schleuseninsel. Regionale Gastronomie und kreative Mitmachangebote sorgen an allen Tagen für eine lebendige, genussvolle Atmosphäre.
„Was 2023 mit der Ertüchtigung der Alten Lahnbrücke begann, hat sich inzwischen zu einer festen Größe im Limburger Veranstaltungskalender entwickelt. Das Brückenfest findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt und bringt erneut Menschen aus der ganzen Region zusammen. Ich freue mich, dass wir auch 2025 wieder gemeinsam auf und rund um die Alte Lahnbrücke feiern“, verkündet Bürgermeister Dr. Marius Hahn.
Bereits am Freitagabend startet das Fest mit einer stimmungsvollen Jazz Session und einem Auftritt der Band Wakkamole. Am Samstag und Sonntag folgen der beliebte Kunsthandwerkermarkt, ein buntes Kinderprogramm, kulinarische Stände und Live-Musik auf der Bühne. Mit dabei sind unter anderem Jentellmann, D. King’s Clubband, Dom Dogs und das Duo Rebecca & Daniel. Eine spektakuläre Feuershow bildet den Höhepunkt des Samstagabends.
Für Kinder wartet ein buntes Programm mit Hüpfburg, Kinderschminken, kreativen Bastelaktionen, Bungee Jumping und einem XXL-Vier-Gewinnt-Spiel. Am Sonntag sorgen zudem ein Familienmusical und eine Zaubershow für unvergessliche Highlights.
Freuen dürfen sich alle Besuchenden auch auf das beliebte Entenrennen, das am Samstag und Sonntag jeweils um 17 Uhr in der Schleuse auf der Lahn stattfindet. Lose fürs Entenrennen können ab Samstag, 24. Mai, bei der Tourist-Information Limburg (Barfüßerstraße 6) zu einem Preis von fünf Euro pro Los erworben werden. Der Erlös unterstützt gemeinnützige Projekte in der Region.
Ein besonderes Erlebnis für alle Wasserfans sind die spannenden Canadierfahrten auf der Lahn zu denen der Kanuclub Limburg einlädt. Gestartet wird direkt unter der Alten Lahnbrücke, von dort geht es in einer Rundtour um die Rabeninsel und anschließend zurück zur Einstiegstelle. Die Fahrten finden am Samstag von 10 bis 15.30 Uhr und am Sonntag von 11 bis 15.30 Uhr statt.
Angeboten werden auch die Themenführungen „Alte Lahnbrücke“, die 30 Minuten dauern und „In der Erbach“ beginnen. Diese finden am Samstag um 14 und 18 Uhr und am Sonntag um 14 Uhr kostenlos statt. Eine Anmeldung bei der Touristinfo ist wünschenswert, da maximal 25 Teilnehmer die Führungen begleiten können.
Mit einem Informationsstand ist auch die Stadtlinie Limburg vor Ort. Hier erhalten Besuchende Einblicke in aktuelle und geplante Entwicklungen im Nahverkehr, wie beispielsweise über die Erweiterung der Stadtlinie ab 1. Juli, Neuerungen im Fahrplan- und Haltestellennetz sowie über das On-Demand-Angebot LahnStar. „Das Brückenfest bringt Menschen zusammen, genau wie ein gut vernetzter Nahverkehr. Wir freuen uns, unsere Zukunftspläne direkt vor Ort vorstellen zu können“, so Michael Stanke, Erster Stadtrat und Betriebsleiter der Stadtlinie Limburg.
Das Brückenfest hat Einfluss auf den Fahrzeug- und Busverkehr in der Stadt: Die Alte Lahnbrücke, der Inselweg, die Konrad-Kurzbold-Straße und die Brückengasse sind aufgrund des Brückenfestes von Freitag, 30. Mai, 7 Uhr bis Sonntag, 1. Juni, 24 Uhr für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Umleitungen sind ausgeschildert.
Aufgrund der Sperrung rund um das Festgelände können die Haltestellen „Konrad-Kurzbold-Straße“ (beide Richtungen), „Weilburger Straße“ und „Hospitalstraße“ von Freitag, 30. Mai, bis Sonntag, 1. Juni 2025 nicht von den Linien LM-1, LM-2 und LM-6 bedient werden. Während dieses Zeitraums erfolgt die Umleitung aller betroffenen Linien von und nach der Brückenvorstadt über die Lichfield-Brücke.
Als Ersatz wird in der Konrad-Kurzbold-Straße, auf Höhe der Einmündung Frankenstraße, eine temporäre Haltestelle eingerichtet, kurz vor der Auffahrt auf die Lichfield-Brücke. Dort besteht die Möglichkeit, in Fahrtrichtung Brückenvorstadt in alle drei Linien zuzusteigen.
Auf dem Rückweg in Richtung Stadtmitte können Fahrgäste die Haltestelle „Amtsgericht“ zum Ein- und Ausstieg nutzen. In der Brückenvorstadt selbst folgen die Linien LM-1, LM-2 und LM-6 im Wesentlichen ihrem regulären Linienweg; auch die Abfahrtszeiten an den dortigen Haltestellen bleiben nahezu unverändert.
Das Brückenfest kann zu folgenden Zeiten besucht werden:
Freitag, 30. Mai 2025: 18:00 bis 24:00 Uhr (nur Bühnenbereich in der Konrad Kurzbold Straße)
Samstag, 31. Mai 2025: 13:30 bis 24:00 Uhr
Sonntag, 01. Juni 2025: 11:00 bis 18:00 Uhr
Queeres Bücherregal in der Dombibliothek
Die Dombibliothek – Stadtbibliothek im Kulturzentrum der Stadt Limburg erweitert ihr Literaturangebot um ein besonderes Regal: Werke queerer Autorinnen und Autoren stehen ab sofort für alle Leserinnen und Leser bereit. Die Initiative wurde vom Verein LimBUNT in Kooperation mit regionalen Schriftstellerinnen realisiert und durch zahlreiche Buchspenden ermöglicht.
Tanja Schnatz, Mitarbeitende des Kulturamts der Stadt Limburg, zu dem auch das Kulturzentrum mit der Dombibliothek gehört, begrüßt die Initiative des Vereins: „Eine Bibliothek ist mehr als ein Ort für Bücher – sie ist ein Raum für Austausch, Entdeckung und Vielfalt. Deshalb freuen wir uns sehr über diese literarische Bereicherung, die Menschen einlädt, sich inspirieren zu lassen und neue Sichtweisen kennenzulernen.“
„Dieses Regal ist mehr als ein Ort für Bücher – es ist ein Raum für Sichtbarkeit, Identifikation und Bildung“, sagt Maria Sievers, Vorsitzende von LimBUNT. Gemeinsam mit Robert Kleinmichel und engagierten Mitgliedern des Vereins wurde das Projekt in enger Abstimmung mit der Dombibliothek verwirklicht. Ziel ist es, queeren Stimmen Gehör zu verschaffen und deren Perspektiven im öffentlichen Raum stärker zu verankern.
Drei Autorinnen für queere Literatur aus dem Limburger Umkreis haben ihre Werke für das Regal gespendet.
Eine der Autorinnen, ist die queere, neurodivergente Talia May. Sie schreibt unter einem Pseudonym. Seit einigen Jahren veröffentlicht sie unterschiedliche Romane zum Thema Selbstliebe, Selbstfindung und Liebesgeschichten. Ihr Roman „Der grüne Fleck im Schwarz“ beschreibt das Leben der jungen Dani, die nicht nur Narben auf ihrer Seele, sondern auch auf ihrer Haut hat. Bis sie im Tierheim einer Frau mit grünen Augen begegnet, die ihrem Leben einen neuen Sinn gibt.
Bianca Nias schreibt ebenfalls unter einem Pseudonym. Sie hat zwei Söhne und kommt aus Elbtal. 2014 hat sie ihr erstes Buch veröffentlicht. Viele weitere, hauptsächlich schreibt sie über Gestaltwandler, folgen. Bis heute hat sie rund 100.000 Bücher verkauft, ist auf der BuchBerlin anzutreffen und ihr queeres Jugendbuch „Das Geheimnis des siebten Hundes“ kann nun in der Dombibliothek ausgeliehen werden. Der Protagonist ihrer Geschichte ist der neunjährige Sebastian. Dieser lernt auf dem Schloss Westerburg den Grafen Peter kennen. Der ist nur leider ein 800 Jahre alter Geist. Es entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen beiden. Einen guten Freund braucht Sebastian auch, als er sich das erste Mal verliebt. In Felix, den Konditorlehrling.
Die dritte Autorin hat gleich mehrere ihrer Bücher gespendet. Petra Jung schreibt unter dem Pseudonym P.R. Jung Literatur im Genre Romance, Mystery und Erotik. Begonnen hat sie ihre Schriftstellerkarriere mit dem Erstlingswerk „Chatbekanntschaften, im Schatten der Vergangenheit“, das aus einem Schriftverkehr hervorging, der ausschließlich auf Facebook mit der Co-Autorin Tenshi stattfand. Daraus entwickelte sich eine erfolgreiche Reihe von drei Büchern, deren Cover im Manga-Stil gestaltet sind. Das besondere an der Romanreihe: Sie spielt in Limburg.
Der Begriff „queer“ ist eine positive Selbstbezeichnung für Personen, die nicht heterosexuell oder cisgeschlechtlich sind. Nicht heterosexuell heißt in dem Zusammenhang entweder nur Menschen des eigenen Geschlechts anziehend zu finden (homosexuell), oder mindestens zwei verschiedene Geschlechter zu begehren (bi-, pan-, und polysexuell). „Nicht cisgeschlechtlich sein“ als mögliches Element von Queer sein, bezieht sich auf die eigene Geschlechtsidentität. Das besagt, dass sich eine Person nicht oder nur zum Teil zu dem Geschlecht zugehörig fühlt, welches ihr bei der Geburt aufgrund der Genitalien zugewiesen wurde.
Kunstsammlungen der Stadt Limburg feiern den Internationalen Museumstag
Am Sonntag, 18. Mai, ist es wieder soweit: Der Internationale Museumstag wird gefeiert und die Kunstsammlungen der Stadt Limburg sind auch in diesem Jahr mit dabei. In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Lahn Artists wird von 12 bis 18 Uhr ein abwechslungsreiches Programm geboten.
Im Mittelpunkt steht die beeindruckende Fotoausstellung „GDT Europäischer Naturfotograf des Jahres 2023“. Die Ausstellung zeigt eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen und faszinierende Tiermotive, welche die Besuchenden in das städtische Ausstellungshaus entführen.
Der Kunstverein Lahn Artists lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, Kunst nicht nur zu betrachten, sondern selbst aktiv zu werden und schaffen damit ein Erlebnis für alle Sinne – und jede Altersgruppe.
Peter Mock begeistert mit seiner Polaroid-Kamera und zeigt, wie mit dem klassischen Sofortbildgerät einzigartige Momentaufnahmen entstehen. Herbert Ristl nimmt die Gäste mit in die Welt der Scanografie und lädt zum Ausprobieren mit Scanner und Licht ein. Ebenfalls experimentell geht es bei Yvonne Pfeiffer zu: Sie erklärt die Technik des Bildtransfers und wie Fotografien auf überraschende Weise auf andere Materialien übergehen können.
Renate Kuby eröffnet mit einem Mikroskop neue Perspektiven und macht das Unsichtbare sichtbar. Sie vergrößert „Natürliches und Mitgebrachtes“ und druckt die faszinierenden Aufnahmen direkt als Erinnerungsbilder aus. Wer Lust hat, sich kreativ auszutoben, ist bei Kathrin Mock genau richtig. Gemeinsam mit ihr wird eine große Collage gestaltet – zum Mitmachen und Staunen.
Der Eintritt und die Teilnahme an allen Aktivitäten sind kostenfrei, die benötigten Materialien werden zudem gestellt.
Zu beachten ist, dass die Kunstsammlungen der Stadt Limburg nicht barrierefrei zugänglich sind.
Als NS-Täter im Dienst der Justiz
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und damit auch die Greul des nationalsozialistischen Deutschlands, des sogenannten Dritten Reichs. Der Blick zurück in die Geschichte dreht sich oft darum, wie es dazu kommen konnte. Kaum weniger wichtig ist die Frage, wie die junge Bundesrepublik mit Tätern des NS-Regimes umgegangen ist, welche Karrieren möglich waren und durch welche Strukturen sie begünstigt wurden.
Gerhard Bökel, ehemaliger Landrat des benachbarten Lahn-Dill-Kreises und hessischer Innenminister (1994 bis 1999), widmet sich in seinem Buch „Bordeaux und die Aquitaine im Zweiten Weltkrieg“ unter anderem dem Richter Hans Luther, NSDAP-Mitglied seit 1935, der als Gestapo-Kommandeur in Bordeaux und der umgebenden Region (Aquitanien) aktiv war und in der jungen Bundesrepublik als Richter am Landgericht in Limburg wirkte. Bökel ist am Dienstag, 27. Mai, in Limburg zu Gast und stellt im „Kulturzentrum“ (Dombibliothek) sein Buch vor. Die Lesung mit anschließender Aussprache beginnt um 19 Uhr und wird von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Limburger Stadtarchiv veranstaltet.
Gerade Tätern aus dem Bereich der Justiz gelang es oft, nahezu nahtlos ihre berufliche Laufbahn nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches fortzusetzen. Ganz nahtlos war das bei Hans Luther nicht, denn er war aufgrund seiner Tätigkeiten als Kommandeur des Repressionsapparates, der die Massenerschießungen von Geiseln und die Deportationen von Juden und Widerstandskämpfern anordnete, in Frankreich für einige Jahre in Haft. Mit Unterstützung durch den Marburger Juristen Prof. Dr. Erich Schwinge wurde Luther zu einer Haftstrafe verurteilt, die mit seiner Untersuchungshaft schon als verbüßt galt.
Zurück in Deutschland wurde Luther wieder in den Staatsdienst aufgenommen und fungierte als Richter am Landgericht Limburg. In seiner Amtszeit verfasste er sogar seine Dissertation, in der er die Auffassung vertrat, wonach die Partisanen der französischen „Resistance“ keine Widerstandskämpfer gewesen seien, sondern „Terroristen“, da sie nicht uniformiert gewesen seien. Die Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen stellte Luther dabei als rechtmäßig dar, bei den Aktionen gegen Aufständische habe es sich daher um die notwendige „Wiederherstellung des Rechts“ gehandelt. Doktorvater von Luthers Dissertation war der Marburger Professor Dr. Schwinge, der während der NS-Gewaltherrschaft oberster Militärrichter der sogenannten „Ostmark“ war und maßgeblicher Mitverfasser des einzigen juristischen Kommentars zum Wehrstrafrecht war. Nach dem Krieg lehrte Schwinge in Marburg.
Luther ist nicht der einzige NS-Täter, der in Limburg und in der Justiz seine berufliche Laufbahn in der jungen Bundesrepublik fortsetzen konnte. Vor einigen Jahren sorgte die Karriere des ehemaligen Landrats und Limburger Ehrenbürgers Heinz Wolf für Diskussionen und für die posthume Aberkennung der Ehrenbürgerwürde. Wolf war in der NS-Zeit als Anklagevertreter des Sondergerichts in Danzig aktiv, das für zahlreiche Blut- und Gesinnungsurteile verantwortlich war. 1950 trat Wolf in den Dienst der hessischen Justiz bei der Staatsanwaltschaft in Frankfurt ein, wechselte dann nach Limburg und wieder zurück. Von 1962 bis 1966 war Wolf Mitglied des hessischen Landtags und anschließend bis 1975 Landrat des Landkreises Limburg und des zusammengelegten Landkreises Limburg-Weilburg.
Limburg freut sich auf Straßenmusik unter freiem Himmel
Von Freitag, 16. Mai, bis Sonntag,18. Mai, wird Limburgs Innenstadt erneut zur lebendigen Open-Air-Bühne. Das Straßenmusikfestival bringt auch in diesem Jahr Musikacts aus der Region zusammen, die mit unterschiedlichsten Stilrichtungen für Stimmung sorgen. Drei Tage lang erklingen in den Straßen, Gassen und auf den Plätzen der Stadt vielfältige Klänge.
Bürgermeister Dr. Marius Hahn, ein bekennender Liebhaber authentischer Livemusik, freut sich auf das musikalische Wochenende: „Ich freue mich auf die vielen unterschiedlichen musikalischen Darbietungen, die unsere Innenstadt in eine lebendige Klangwelt verwandeln und sowohl Limburger als auch Besucherinnen und Besucher musikalisch unterhalten.“
Insgesamt 14 Acts treten an bis zu acht Spielorten auf. Das Repertoire reicht von Soul und Singer-Songwriter-Stücken über Blues, Jazz und Rock bis hin zu Folk und experimentellen Klangwelten. Auch ein Walking Act mit dabei. Bekannte Gesichter wie Penni Jo oder Pils und Kippe kehren zurück, ergänzt durch neue Talente mit frischen Tönen.
Das musikalische Programm startet am Freitag, 16. Mai, von 17 bis 22 Uhr. Am Samstag, 17. Mai, geht es ab 14:30 Uhr bis 22 Uhr weiter und am Sonntag, 18. Mai, erklingt die Musik von 13 bis 20 Uhr.
Gespielt wird an verschiedenen Orten in der Innenstadt und Altstadt: unter anderem der WERKStadt, in der Bahnhofstraße 4, am Neumarkt und Kornmarkt, am Bischofsplatz, am Fischmarkt (nur Samstag und Sonntag), an der Skulptur "Die Tanzenden" zwischen Rütsche und Fahrgasse (nur Samstag und Sonntag) sowie auf der Plötze. Einige dieser Orte werden nur samstags und sonntags bespielt (am Fischmarkt und an der Skulptur „Die Tanzenden“).
Das Festival vereint unterschiedlichste musikalische Genres mit einer spannenden Auswahl an Acts. Mit dabei ist etwa der gebürtige Kalifornier Larry, der mit akustischen Coverversionen von Klassikern aus den 50er-Jahren bis heute begeistert. Basti Becker aus Siegen bringt mit seiner Handpan ein besonders meditatives Klangerlebnis auf die Bühne. Die Musikerin „Wild im Wald“, mit bürgerlichem Namen Nicky, bringt ihre Erfahrungen von internationalen Straßenmusikfestivals mit und begeistert mit Folk- und Popmusik. Auch junge Talente der Kreismusikschule zeigen ihr Können im Bereich der klassischen Musik und sammeln erste Bühnenerfahrungen. Zudem dürfen sich alle auf das Trio von Wegotaname freuen, die ihr rein akustisches Repertoire mit teils dreistimmigem Gesang präsentieren und das Publikum mit einer Mischung aus Folk, Oldies und Bluegrass auf eine musikalische Zeitreise bis in die 60er Jahre entführen.
Weitere Informationen zum Festival, zu den Künstlern und zum Ablauf gibt es auf der städtischen Website unter www.limburg.de/StraMu.
Seniorensingen im Mai
Gemeinsam singen, dazu laden das Lokale Bündnis für Familie in Limburg und die Kreismusikschule alle Limburger Seniorinnen und Senioren ein.
Wann: Freitag, 23. Mai, von 10 bis 11.30 Uhr
Wo: Räumlichkeiten der Kreismusikschule, In den Klostergärten 11, in Limburg.
Weitere Informationen dazu sind bei der Kreismusikschule telefonisch unter 06431 215 719 0 oder der Stadtverwaltung Limburg unter 06431 203 342 oder -206 sowie per E-Mail carmen.vonfischke@stadt.limburg.de oder sonja.brod@stadt.limburg.de erhältlich.
Zur Hin- und Rückfahrt kann der LahnStar für eine oder mehrere Personen per App oder telefonisch unter 06431 203 456 gebucht werden. Infos dazu gibt es hier: www.lahnstar.de
Anträge auf Vereinsförderung bis 15. Mai einreichen
Aus dem sogenannten „Zukunftsfonds Limburg-Weilburg - Stark und Innovativ“ (Säule E) stehen den Limburger gemeinnützigen Vereinen im Jahr 2025 rund 22.990 Euro an Fördermitteln zur Verfügung.
Die Vereine können bis Donnerstag, 15. Mai, ihre Vorhaben, die gefördert werden sollen, bei der Stadtverwaltung einreichen.
Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite der Stadt Limburg unter https://www.limburg.de/Zukunftsfonds-Sl-E oder direkt bei Verena Schmehl, -Hauptamt – Sport- und Vereinswesen, (Über der Lahn 1, 65549 Limburg), Telefon 06431 203 315, E-Mail verena.schmehl@stadt.limburg.de.
Italienische Opernnacht auf dem Domplatz
Die Opera Classica Europa beginnt mit dem Kartenverkauf für die italienische Opernnacht auf dem Domplatz.
Am Freitag, 4. Juli, erklingen auf dem historischen Domplatz in Limburg wieder berühmte Operetten, wie unter anderem Verdies „ La Traviata, Puccinis „Tosca“ oder Rossinis „Barbiere di Siviglia“. Die Besuchenden dürfen sich über exklusive Darbietungen der schönsten Opernarien in historischer Kulisse freuen und sich auf dem Domplatz in Limburg von den Melodien verzaubern lassen. Die Opera Classica Europa bietet ein großes Orchester sowie internationale Gesangssolisten in einer historischen, besonderen Atmosphäre und nimmt die Besuchenden auf eine musikalische Reise nach Italien mit.
Ab 19:30 Uhr dürfen die Besucher einen beschwingten Abend mit stimmungsvoller Beleuchtung und internationalen Gesangssolisten und -solistinnen genießen.
„Freuen Sie sich auf ein großartiges Konzert in wunderschöner Kulisse auf dem Domplatz. Ich bin sicher, dass dieses Event wieder das Publikum begeistern wird“, betont Bürgermeister Dr. Marius Hahn.
Ermäßigte Tickets im Rahmen von Sonderrabattaktionen sind überall, auch online, erhältlich. Schüler, Studenten und Personen mit einer Behinderung (ab einem Grad der Behinderung von 80) erhalten eine Ermäßigung in Höhe von 50 Prozent gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises. Diese Ermäßigung ist ausschließlich über die Opera Classica Europa unter der Telefonnummer: 06124-7269999 buchbar. Eine Auszahlung der Ermäßigung an der Abendkasse ist nicht möglich.
Tickets sind unter https://www.adticket.de/Italienische-Opernnacht/Limburg-an-der-Lahn-Domplatz-Limburg-an-der-Lahn/04-07-2025_19-30.html erhältlich.
Kunstsammlungen locken mit neuer Fotoausstellung
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Am Donnerstag, 3. April 2025 um 19 Uhr, laden der Magistrat der Stadt Limburg und der Förderkreis Bildende Kunst Limburg zur Eröffnung der Fotoausstellung der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) „Europäischer Naturfotograf des Jahres 2023“ in die Kunstsammlungen (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21, 65549 Limburg) ein.
Die GDT wurde 1971 von Tierfotografen gegründet, zählt heute weltweit zu den bekanntesten Vereinigungen für Naturfotografie und richtet unter anderem jährlich den internationalen Wettbewerb Europäischer Naturfotograf des Jahres aus. In den Kunstsammlungen der Stadt Limburg wird nun eine Auswahl der Siegerbilder aus dem Jahr 2023 präsentiert.
Zu sehen sind die Fotografien bei freiem Eintritt bis Sonntag, 15. Juni 2025 während folgender Öffnungszeiten:
Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 14 Uhr
Donnerstag bis Sonntag sowie Feiertage: 12 bis 18 Uhr
An Karfreitag, Ostermontag und Pfingstmontag sind die Kunstsammlungen geschlossen. Zudem sind die Räumlichkeiten nicht barrierefrei.
Dombibliothek lädt zur Nacht der Bibliotheken im Kulturzentrum ein
Am 4. April 2025 öffnet die Dombibliothek – Stadtbibliothek im Kulturzentrum für die Nacht der Bibliotheken ab 10 bis 21 Uhr ihre Pforten.
Während der Nacht der Bibliotheken können alle Gäste die Bücherwelt der Dombibliothek erkunden und ihr persönliches Lesezeichen gestalten. Alle kleinen Besucher dürfen sich auf eine Teilnahme am Spielenachmittag ab 15 Uhr mit Irene von der Peter Haber Spielwelt in Diez freuen. Ebenfalls angeboten wird eine Bibliotheksführung, die auch um 15 Uhr stattfindet. Neben dem Kleinen Marionettentheater, was besonders die kleinen Gäste verzaubert, besteht die Möglichkeit ein Überraschungsbuch auszuleihen. Im Anschluss um 16 Uhr lädt ein Bilderbuchkino alle großen und kleinen Besucher zum Verweilen ein.
Am Abend liest Claudia Winter um 19.30 Uhr aus ihrem Roman „Sterne über Siena“ vor und beendet das bunte Rahmenprogramm der Nacht der Bibliotheken. Eine Anmeldung zur Lesung ist unter der Telefonnummer 06431 203-913 oder per E-Mail an kulturamt@stadt.limburg.de notwendig.
Eigenen Sammlungen
Neben der „Stiftung Ernst Moritz Engert“ und dem „Nachlass Josef Eberz“ umfasst der Kunstbesitz der Stadt Limburg Exponate von mehr als 40 Künstlern und Künstlerinnen. Dies beinhaltet Werke, die Künstler und Künstlerinnen der Stadt Limburg geschenkt haben oder die die Stadt Limburg durch Ankäufe erworben hat.
Unterstützt wurde der Magistrat der Kreisstadt Limburg an der Lahn bei diesen Ankäufen durch die Limburger Wirtschaft, privates Mäzenatentum und den 1980 gegründeten „Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.". Zu diesen Sammlungen sind bisher mehrere Kataloge erschienen, die entweder als Gesamtübersicht oder für einen Einzelkünstler konzipiert wurden. Interesse? Sprechen Sie uns an. Heute umfasst der städtische Kunstbesitz mehr als 4300 Werke.
Künstler der Eigenen Sammlungen
Ernst Moritz Engert
Ernst Moritz Engert gilt als anerkannter Meister der Scherenschnittkunst des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1892 in Japan als Sohn eines deutschen Bankiers geboren. Um 1900 kehrte die Familie aufgrund der Unruhen vor dem russisch-japanischen Krieg nach Deutschland zurück. 1907 begann er, angeregt durch einen Jahrmarktbesuch in Rinteln, mit der Schere und schwarzem Papier zu arbeiten. Erste Bildnisschnitte seiner Familie und Mitschüler entstehen in dieser Zeit. Nach sporadischem Kunststudium in München zwischen 1908 und 1911 lebte er abwechselnd in München, Berlin, Bonn und Darmstadt und machte sich als Scherenschneider durch expressive Silhouetten und Grafiken in bekannten Künstlerkreisen einen Namen. So fand er Aufnahme in den renommierten Kreis der Rheinischen Expressionisten um August Macke in Bonn und in die Darmstädter Sezession, für die er das noch heute verwendete Signet, den Bogenschützen schnitt.
Ernst Moritz Engerts Oeuvre umfasst Holzschnitte, Lithografien, Radierungen, Stift- und Pinselzeichnungen, aber vor allen Dingen Scherenschnitte. Mit der Schere schuf er Buchillustrationen, Märchen-, Tier- und Pflanzenmotive und weit über zweitausend Portraits. Doch die größte Schaffensperiode seines Lebens gehörte dem Theater. Mit seiner 1917 durch eine Verwundung an der Front erfolgten Versetzung zur Künstlerischen Figurenbühne des 1. Ersatzbataillons des 2. Bayerischen Infanterieregiments belebt er seine seit 1909 bestehende Liebe zum Schattenspiel, der er sich vor allem bis Anfang der 1920er Jahre intensiv widmete. Er gestaltete Schattenfiguren auf Papier, die Ausganspunkt oder Vorentwurf für die aus Sperrholz ausgesägten Figuren waren. Die schon 1928 geleistete Arbeit für die Bonner Printmedien setzte er von 1934 bis 1943 in Berlin fort. Im Auftrag verschiedener Berliner Tageszeitungen besuchte er, wie schon in Bonn, Theaterpremieren, hielt Szenen als Scherenschnitte fest, die dann in den folgenden Tagen die Berichterstattungen der damaligen Berliner Medienwelt komplettierten. In den 1950er und 1960er Jahren schuf Engert für die Spielschar der Tilemannschule in Limburg Bühnenbilder, Kostüme und Plakate.
Von 1945 bis zu seinem Umzug 1981 zu seiner ältesten Tochter Ursula nach Lich bei Gießen lebte und arbeitete er in Hadamar, wo er auch nach seinem Tod 1986 beigesetzt wurde.
Die Stiftung Ernst Moritz Engert bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde 1978 vom Künstler selbst gegründet. Sie umfasst inzwischen über 1000 Werke, Scherenschnitte, Zeichnungen und druckgrafische Blätter. Werke aus der Stiftung sind ständig im 2. Obergeschoss der Kunstsammlungen der Stadt Limburg ausgestellt. Durch Bestandskataloge ist Leben und Werk des Künstlers dokumentiert.
Josef Eberz
Josef Eberz wurde in Limburg a. d. Lahn geboren. Erste Gemälde zeigen ihn als Vertreter des Naturalismus mit impressionistischen Zügen. Erst das Studium an der Akademie in Stuttgart, und dort von 1907 bis 1912 als Meisterschüler bei dem Farbtheoretiker Hölzel, führten Eberz hin zum Expressionismus. Während des Studiums lernte er die in Münsingen geborene Paula Gertrud Alber kennen, die er 1917 in Wiesbaden heiratete.
Schon die während seines Studiums oder kurz danach entstandenen Gemälde mit weltlichen Themen. Sie bestechen durch ihre intensive leuchtende Farbigkeit. Dies gilt auch für die Gemälde, die er während seiner Studienreisen mit seiner Frau in Italien und Dalmatien malte. In diesen Jahren zwischen 1912 und 1925 entstand Eberz expressionistisches Hauptwerk im Bereich der profanen Kunst. Um 1925 begann seine Karriere als Ausgestalter von Kirchen. Als einer der Künstler, die nach der Jahrhundertwende lebten und den Umbruch in der Kunst initiierten, gehört auch er zu der sogenannten verlorenen Generation. Durch die Einflüsse des Nationalsozialismus und den frühen Tod von Josef Eberz geriet sein Werk fast völlig in Vergessenheit.
Die Bedeutung des Nachlasses von Josef Eberz für die Geschichte des deutschen Expressionismus und die ihn beeinflussende Kunstgeschichte spiegelt sich in der häufigen Bitte zur Ausleihe von Werken aus dem städtischen Kunstbesitz wider, so auch für die Schau El Greco und die Moderne 2012 im Museum Kunstpalast in Düsseldorf.
Gertrud Eberz-Alber
Gertrud Eberz-Alber, die, wie ihr späterer Ehemann auch, Meisterschülerin bei Adolf Hölzel an der Akademie in Stuttgart war, unternahm ab 1920 mit ihm unter anderem Studienreisen nach Assisi, Amalfi, Lipari und später (wahrscheinlich alleine) nach Paris. Erste in der städtischen Sammlung vorliegende Aquarelle entstanden in der Zeit der gemeinsamen Reisen des Ehepaars in Italien und zeigen eine starke, wenn auch noch gedeckte Farbigkeit.
Erst in den Aquarellen von ihren Reisen nach Paris und Bologna fand sie zu einer eigenen Handschrift. Das neue Lebensumfeld beflügelte die Kreativität der Malerin. Sie hielt die neu gewonnenen Eindrücke fest, vertiefte ihre Technik, spielte mit den Farben und gab ihren Bildern so eine besondere Note, die nun durch die Leuchtkraft der Farben und Lebendigkeit der Sujets bestechen.
Die städtische Sammlung begann 1979 mit der Schenkung des Gemäldes von Josef Eberz Der Fall unter dem Kreuz durch die Firma Tetra Pak in Limburg. 1980 konnte dann die Stadt den Nachlass des Künstlers von seiner Schwägerin Lucia Eberz erwerben, darunter auch 180 Aquarellen seiner Frau. Inzwischen umfasst der Nachlass Josef Eberz bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn mehr als 850 Arbeiten. Durch Bestandskataloge sind Leben und Werk beider Künstler dokumentiert.
Karl Baumann
Karl Baumann studierte ab Mitte der 1930er Jahre in Berlin Garten- und Landschaftsbau und parallel dazu an der Kunsthochschule in Berlin-Charlottenburg. Sein Lehrmeister, Professor Otto Freytag, war richtungsweisend für seinen künstlerischen Werdegang. Von 1939 bis 1945 war er als Soldat im Fronteinsatz mit nachfolgender Kriegsgefangenschaft in Russland.
Nach Kriegsende begann er hauptsächlich in den grafischen Techniken des Holzschnitts und der Radierung zu arbeiten. Dabei war ihm Holz der liebste Werkstoff. Hier finden wir religiöse Motive und zeitbezogene figürliche Darstellungen. Beeinflusst durch die Kriegsereignisse und die Kriegsgefangenschaft treten die Motive ungeschönt und unmittelbar mit expressiver Ausdruckskraft an den Betrachter heran. Im Gegensatz dazu stehen seine stimmungsvollen Landschafts-Pastelle und nach Exaktheit strebenden Aquarelle der Pflanzenwelt.
Seit 1984 lebte er wieder in seiner Heimatstadt Diez und richtete sein Atelier im Haus Eberhard ein. 1995 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Diez verliehen. Einen Monat vor seinem plötzlichen Tod wurde er seitens der Stadt Diez noch mit der Bürgermedaille geehrt.
1987 schenkte Karl Baumann der Stadt Limburg acht Arbeiten, die in eine Stiftung überging. Nach seinem Tod erweiterte seine Familie die Stiftung Karl Baumann bei der Kreisstadt Limburg a. d.a. d. Lahn um 34 Werke.
Willy Bungarten
Julius Wilhelm Bungarten, genannt Willy, wurde in ein musisch und kulturell aufgeschlossenes Elternhaus hineingeboren. Nach seinem Abitur in Bonn studierte er bis 1897 an der Baugewerkschule in Köln mit Abschluss als Bautechniker. Parallel dazu studierte er am Kölner Konservatorium Gesang. Bis 1905 beschäftigte er sich privat mit der Malerei und Bildhauerei und unternahm Studienreisen. In seinem Geburtsort Bonn gehörte er der Künstler-Vereinigung Lese an, mit der er viele mehrtätige Malausflüge an den Niederrhein, aber auch an die Lahn und insbesondere nach Runkel machte. Im Zuge dieser Ausflüge entstanden viele Skizzen und ausgearbeitete Zeichnungen in Kohle, Bleistift und Tusche.
Aus dieser Zeit stammt wohl seine Liebe zum Lahn-Tal, und nach dem Ersten Weltkrieg ließ er sich mit seiner späteren Ehefrau Grethe Neef in Runkel nieder. Er begann die nun engere Heimat an der Lahn, den Westerwald und den Taunus in vielen Wanderungen und Fahrten zu durchstreifen und zu zeichnen. Später hat er immer wieder ganze Folgen von Zeichnungen nach einem Objekt oder einer Situation gezeichnet und aquarelliert. Dies verstärkte sich, als er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ohne Arbeit und Anstellung war. Während dieser Zeit überarbeitete er auch einige seiner früheren Arbeiten. Bei den grafischen Arbeiten kam es dabei zwar gelegentlich zu Steigerungen, bei den farbigen Blättern wurde aber die teilweise intensive, leuchtende Farbigkeit, die gerade den Reiz der frühen Arbeiten ausmachte, nicht mehr erreicht. So hat er neben seinem Lebenswerk als Architekt auch ein Werk als Maler und Zeichner hinterlassen.
Die Sammlung Willy Bungarten bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde von Franz Josef Hamm 2011 ins Leben gerufen und umfasst 181 Werke.
Rudolf Fuchs
Rudolf Fuchs legte 1911 sein Abitur in Frankfurt/Main ab und studierte danach an der Kunstakademie in München. Er war von 1911 bis 1916 Schüler von Professor Dr. Karl Becker-Gundahl. Nach Kriegsende heiratete er die Wiener Malerin Hilda Jellinek und zog nach Obernhof an der Lahn. Hier wurde 1920 sein einziges Kind Tochter Helgard geboren.
Im Jahr 1934 kehrte er mit seiner Familie in seine Geburtsstadt Diez zurück. Es entstanden Fresken an verschiedenen Diezer Häusern, die heute noch zu bewundern sind. 1934/35 war er maßgeblich an der Freilegung und Restaurierung der Fresken im Limburger St. Georgs Dom beteiligt. Dabei hinterließ er, nach Vorbild alter Meister, eine Selbstdarstellung, die erst bei der Restaurierung 1986 hoch oben im Vierungsturm entdeckt wurde.
Rudolf Fuchs hatte in der heimischen Region als Maler und Drucker einen ausgezeichneten Ruf. Sein Lebenswerk beinhaltet unzählige Stadt- und Naturbilder. In seinem malerischen Ausdruck hat er sich in den frühen Jahren vom Impressionismus inspirieren lassen. Mit der Zeit wurden seine Arbeiten aber immer detailverliebter. Viele Porträts entstanden als Auftragsarbeiten und schmücken noch heute Wohnungen in Diez und Limburg.
1980 schenkte Fuchs der Stadt Limburg 60 seiner Werke und gründet damit die Sammlung Rudolf Fuchs bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn. Durch weitere private Schenkungen umfasst sie nun über 200 Werke.
Walter Flögel
geboren 19.05.1938 in Karlsbad, gestorben 31.01.2010 in Limburg a. d. Lahn
Walter Flögel studierte bis 1962 Pädagogik und war danach als Kunsterzieher an verschiedenen Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstpädagogik der Universität in Gießen und mit einem Lehrauftrag an der Justus-Liebig-Universität in Gießen tätig. Nachdem er von 1972 bis 1975 Projektleiter des Modellversuchs „Fotografie im Unterricht“ an der Gesamtschule in Hadamar war, blieb er dort als Lehrer für Kunst und Fotografie bis 2003 beschäftigt.Walter Flögel, der sich der Fotografie als ästhetische Ausdrucksform verschrieben hatte, lebte in Limburg. Von Jugend hat er ihre Architektur und das Leben mit seinem geschulten Blick durch die Kamera in schwarz-weiß Bildern festgehalten. Er war einer der wenigen, der die so beliebte Motivwahl von Dom und Alter Lahnbrücke durchbrach und sich mit fotografischer Neugier dem Niedergang und dem Zerfall der Limburger Altstadt zuwendete. Verlassenheit, Leerstände, schleichender Verfall sowie Konstruktionen am Bau und ihre Details erschienen immer häufiger auf seinen Bildern.
1972 begann die Phase der Altstadtsanierung, die auch eine Veränderung des urbanen Lebens mit sich brachte. Mit fortschreitender Sanierung entdeckten die Limburger ihre Altstadt ganz neu und erfüllten sie mit neuem Leben. Alle Gesichtspunkte dieser Entwicklung hat Flögel mit seinem Blick durch die Kamera festgehalten. Aus dem riesigen Fundus wurde eine Auswahl von 52 Fotografien in der Ausstellung Ungewohnte Blicke auf die Limburger Altstadt in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg vom 7. Mai bis 18. Juli 2010 gezeigt, die der Künstler noch vor seinem unerwarteten Tod der Stadt Limburg geschenkt hatte.
Hatte sich Flögel bis 1996 fast ausschließlich auf die Fotografie mit Kleinbildkameras konzentriert, wandte er sich danach mit großer Leidenschaft der Panorama-Fotografie zu. Unverändert blieb dabei seine absolute Vorliebe für die schwarz-weiß Abbildung der sogenannten Momente der Wirklichkeit.
2011 erweiterten seine Witwe und seine Kinder die 1984 angelegte Sammlung Walter Flögel bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn um 884 auf 975 Bilder. Die nun vorliegenden Kleinbilder und Panorama-Aufnahmen von Limburg, ihrer Architektur, ihrer Menschen und Feste sagen vieles über ihre Geschichte und Entwicklung in den vergangenen 40 Jahren aus.
Josef Kiefer
Josef Kiefer absolvierte eine kaufmännische Berufsausbildung, aber seine Liebe galt der Kunst. Ab 1925 strebte er daher parallel zu seinem Berufsleben eine künstlerische Ausbildung an. In der Berliner Kunstschule belegte er mehrere Lehrgänge bei Professor Danneberg und intensivierte seine Selbststudien. Nach Kriegsende konnte er 1946 seinen Traum verwirklichen und begann erfolgreich als freier Maler und Grafiker zu arbeiten. Kiefer bevorzugte keine bestimmte Technik. Er malte in Öl und Aquarell, fertigte Federzeichnungen, Linol- und Holzschnitte und verwandte die druckgrafischen Techniken der Lithografie und des Siebdrucks.
Von 1953 bis 1965 war Josef Kiefer als Kunsterzieher an der Marienschule in Limburg tätig. Hier öffnete er vielen jungen Menschen den Zugang zur bildenden Kunst und leitete seine Schülerinnen an, auf dem Gebiet selbst kreativ zu sein.
Die Stadt Limburg ehrte Josef Kiefer im April 1986 mit einer Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg.
Anlässlich der Ausstellung schenkten seine Witwe Olga Kiefer und sein Sohn Hans-Joachim Kiefer für den Kunstbesitz der Stadt Limburg vier Werke. Die Sammlung Josef Kiefer bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn umfasst heute 21 Werke.
Eckhard Kremers
Nachdem er 1971 sein Abitur an der Tilemannschule in Limburg abgelegt hatte, studierte er bis 1976 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart Kunsterziehung und dazu parallel Kunstwissenschaft an der Universität in Stuttgart. Von Japan schon immer fasziniert, konnte er mit Hilfe eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes die japanische Sprache von 1976 bis 1977 in Bonn und von 1977 bis 1978 in Tokyo studieren. Von 1978 bis 1980 erhielt er dann ein Stipendium des japanischen Kultusministeriums und des Deutschen Akademischen Austauschdiensts zum Studium der japanischen Malerei und Kunstgeschichte. Er studierte an der Städtischen Kunstakademie in Tokyo und lebte mit seiner Familie in Japan. Aus dieser Zeit und fast jährlich folgenden Besuchen in Japan stammen die zehn Fotografien der Sammlung Eckhard Kremers bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn, die vom Künstler angestoßen wurde.
Nach mehreren Gastprofessuren in Gießen, Stuttgart und Hildesheim war er seit 2000 am Fachgebiet Graphik und Malerei der Justus-Liebig-Universität in Gießen Professor und ab 2006 bis zu seinem Ausscheiden Fachbereichsleiter. Seit der ersten Vergabe des Kunstpreises der Stadt Limburg 1996 ist er in der Jury für die Auslobung des Preises aktiv. Eckhard Kremers lebt in Diez an der Lahn.
Eckhard Krumpholz
Eckhard Krumpholz fotografiert seit seinem zwölften Lebensjahr und seit seinem 30 Lebensjahr widmet er sich hauptsächlich der Unterwasserfotografie. Spiegel online zählte ihn im April 2010 zu einem "der besten Unterwasserkamera-Artisten der Welt". Eckhard Krumpholz fotografiert unter anderem für internationale Zeitschriften und gibt sein Foto-Wissen in Workshops zur Unterwasserfotografie weiter. Anlässlich seiner Ausstellung Geteilte Ansichten: Der Dom und die Lahn 2010 schenkte er der Stadt Limburg zehn Fotografien aus der Ausstellung für eine Sammlung Eckhard Krumpholz bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn. Eckhard Krumpholz lebt in Limburg a. d.a. d. Lahn.
Josef Müller-Pauly
Josef Müller-Pauly studierte von 1933 bis 1937 als Meisterschüler von Prof. Eugen de Wald Theatermalerei. Seine berufliche Karriere begann am Stadttheater in Lignitz. Josef Müller-Pauly war damit in der glücklichen Lage, Beruf und Hobby verbinden zu können. Nach Kriegsende trat er dem Hessischen Künstlerbund in Frankfurt bei. Nach Lebensstationen in Frankfurt, Regensburg und Bad Godesberg zog er nach Beselich-Niedertiefenbach. Dort entstanden reizvolle Landschaftsaquarelle, viele Jahre gehörte aber vor allen Dingen die Limburger Altstadt zu seinen bevorzugten Motiven. Da er immer vor Ort zeichnete und aquarellierte, gehörte er in dieser Zeit in das Limburger Stadtbild.
Bis Anfang der 1980er Jahre sind Müller-Paulys Aquarelle noch stark von seiner beruflichen Herkunft als Theater-Kulissenmaler beeinflusst. Aber danach entwickelte er sich zu einem Aquarellisten reinsten Wassers. Er verzichtete auf moderne Mischverfahren und legte seine Motive direkt auf nassem Papier an. Unnachahmlich demonstrierte er so, wie farbliche Vielseitigkeit erreicht werden kann.
In seinen Aquarellen drängte er die Konturen zu Gunsten der Farbe zurück. In seinen Zeichnungen brilliert er aber durch seinen Blick fürs Detail. Hier zeigt sich seine Kunstfertigkeit, durch Schraffuren Licht, Schatten und Tiefe aufs Blatt zu bringen.
Die Stadt Limburg kaufte 1979 mehrere Aquarelle des Künstlers. 1992 erweiterte Müller-Pauly die Sammlung um 32 Aquarelle, die zur Stiftung Josef Müller-Pauly bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn umgewidmet wurde. Inzwischen umfasst die Stiftung 51 Aquarelle und 16 Zeichnungen.
Klaus Panzner
Klaus Panzner besuchte von 1964 bis 1967 die Werkkunstschule in Wiesbaden und von 1967 bis 1969 die Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Seit 1970 war er sowohl im In- als auch Ausland künstlerisch aktiv und bei Gruppen- und Einzelausstellungen präsent. 1975 kam er mit seiner spanischen Frau Olvido Solar nach Limburg und sie kauften ein restaurierungsbedürftiges Haus Mitten in der Altstadt. Auslöser für die Ansiedlung war für beide die vorbildliche Altstadtsanierung die darauf abzielte, dieses Gebiet als Wohn- und Lebensraum zu erhalten. In einer solchen Umgebung wollten sie leben, einer Atmosphäre des Bewahrens und nicht Zerstörens, des sozialen Lernens und Zusammenlebens. Bis zur Trennung des Ehepaars 1986 verband sie eine Ateliergemeinschaft.
Panzners handkolorierte Radierungen sind Kleinode, die die Geschichte der Region, die er als seine Heimat empfand, über 40 Jahre erzählen. Er radierte während seiner Lebensjahre in Limburg hauptsächlich die Stadt mit ihren verwinkelten Gassen und restaurierten Altstadthäusern.
Mit seinem Umzug nach Bad Camberg begann er, sich intensiv der Erforschung der Regionen von Westerwald und Taunus zu widmen. Bewaffnet mit seiner mobilen Radierstation (ein länglicher Sitz verbunden mit einer Staffelei und einem Spiegel) ließ er sich vor Ort nieder und radierte die Szenerie direkt auf die Platte. Nach dem Druck kolorierte er die Blätter, jedes davon durch wechselnde Farbigkeit ein Unikat. In seinem Testament verfügte er einen Fond, aus dem jährlich junge Künstler mit einem Stipendium unterstützt werden sollen. Die Vergabe wurde in die Hände der Stadt Bad Camberg gelegt, die auch seinen künstlerischen Nachlass erhielt.
In den Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit wechselte er die Signatur seiner Kunstwerke. So signierte er während seiner Ehe nicht mehr mit K. Panzner, sondern dem spanischen NADA (Nichts) und nach seiner Scheidung mit dem spanischen ojo (das Auge).
Bis 1993 erfolgten Ankäufe durch die Stadt Limburg und Schenkungen. Im Jahr 1993 gründete Klaus Panzner die Stiftung Zwoggelfund bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und übergab ihr dafür 22 kolorierte Radierungen. Die Stiftung umfasst heute 77 Radierungen, Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers.
Franz Politzer
Nach dem Abitur studierte Franz Politzer zwei Jahre Geologie und schrieb sich dann an der Akademie der bildenden Künste in Wien für den Fachbereich Malerei ein. Nach fünf jährigem Studium in der Meisterklasse von Professor Walter Eckert legte er 1975 sein Diplom ab. Seither ist er als freischaffender Künstler tätig.
Schon während seiner Studienzeit fand sein künstlerisches Schaffen Anerkennung und er erhielt 1972 den Förderpreis beim Herzmansky-Druckgrafik-Wettbewerb in Wien und 1974 den Preis der Bundeshauptstadt Wien beim Österreichischen Grafikwettbewerb in Innsbruck.
Zahlreiche Ausstellungen führten ihn ins In- und Ausland unter anderem nach Wien, Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, London, Cambridge und Washington.
In den 1980er Jahren lebte er in Langenscheid und Diez. Sein künstlerischer Lebensmittelpunkt lag aber in Limburg, wo er sein Atelier noch bis 1993 beibehielt. Seit 1991 lebt und arbeitet Franz Politzer in Millstatt, Österreich.
Politzers Werk ist Disziplin übergreifend. Künstlerisch fühlt er eine Affinität zu René Magritte, formal zu den Wiener Phantastischen Realisten und geistig nährt er sich an Karl Kraus, Ernst Bloch und Franz Kafka. Seine Bilder sind geprägt von auffälligen Landschafts-Konstellationen. Aus mehreren oder vielen Landschafts-Eindrücken extrahiert er das Gemeinsame und inszeniert daraus seine ausgefeilten Kompositionen. Niemals geben seine Arbeiten konkrete Situationen wieder und doch meint der Betrachter Bekanntes - eventuell sogar vorher Gesehenes - in ihnen zu erkennen.
Die Sammlung Franz Politzer bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde im Jahr 2000 vom Künstler mit der Schenkung von zwei Radierungen begründet. Er selbst und Michael Schuy (sowohl als Privatmann als auch Geschäftsführer der Schuy Recycling GmbH) sowie private Mäzenen haben die Sammlung bis heute auf 77 Werke erweitert.
Adam Wolf
Die künstlerische Begabung war Adam Wolf als Sohn eines Dekorationsmalers quasi in die Wiege gelegt und eine Laufbahn als Nachfolger seines Vaters im Geschäft schien vorgezeichnet. Doch der Erste Weltkrieg griff in seine Lebensplanung ein. In der französischen Campagne schwer verwundet, wurde er nach einem Krankenhausaufenthalt in Frankreich 1916 in der Schweiz interniert und konnte in Luzern Kunst studierten. Nach Kriegsende war er als Oberlehrer an höheren Schulen in Frankfurt und Wiesbaden tätig. 1927 kam er nach Limburg und unterrichtete 36 Jahre an der Tilemannschule bis zu seiner Pensionierung 1963.
Adam Wolf hat seine Umgebung als schier unversiegbare Quelle sehenswerter Motive empfunden. Er verstand es meisterhaft, die Schönheit der Natur abzubilden egal, ob ihn ein Panorama, ein Blumenstrauß oder ein einzeln stehender Baum fesselten. In der farbigen Gestaltung verwendete er ebenso gerne Öl- und Aquarellfarben wie Pastellkreide und Buntstift.
Versiert handhabte er in seinen schwarz-weiß Arbeiten die verschiedenen Arbeitsutensilien wie Bleistift, Tusche und Kohle. Seine Werke sind beredtes Zeugnis seines Lebensumfelds und seiner Reisen. Dabei war seine Domäne die Stadt Limburg mit ihrer romantischen Altstadt und dem alles überragenden Dom, immer wieder in allen von ihm genutzten künstlerischen Techniken festgehalten.
1993 wurde die Stiftung Adam Wolf bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn von seinen Söhnen Hermann und Heribert Wolf gegründet. Von 2010 bis 2013 erweiterten die Söhne die Stiftung um 539 Werke. Durch weitere Schenkungen umfasst die Stiftung heute 645 Werke.
Weitere Künstler der Eigenen Sammlungen
Otmar Alt (geboren 17.07.1940 in Wernigenrode), Erhard Theodor Astler (geboren 25.07.1914 in Leipa, gestorben 18.10.1998 in Isny), Elvira Bach (geboren 25.06.1951 in Neuenhain), Gustav Behre (geboren 01.09.1903 in Dalhausen, gestorben 1973 in Beverungen) Werner Bell (geboren 29.03.1896 in Wuppertal, gestorben 1978 in Runkel a. d. Lahn), Bernd Brach (geboren 1946 in Flörsheim/Main) - 1. Kunstpreisträger der Stadt Limburg 1996, Peter Croÿ (geboren 1937 in Berlin), Salvador Dali (geboren 11.05.1904 in Figueres Gironda, gestorben 23.01.1989 in Figueres Gironda), Günter Grass (geboren 16.10.1927 in Danzig, gestorben 13.01.2015 in Lübeck), Rudi Ewald Jüngst (geboren 01.09.1946 in Flacht, gestorben 10.07.2019 in Langenscheid), Rainer Kluge (geboren 27.12.1942 in Schweinfurt), Bernhard Mannfeld (geboren 1848 in Dresden, gestorben 1925 in Frankfurt am Main), Dirk Meissner (geboren 06.04.1964 in Aachen), Bruno Müller-Linow (geboren 1909 in Pasewalk, gestorben 1997 in Darmstadt), Karlheinz Oswald (geboren 1958 in Worms), Dieter Portugal (geboren 1952 in Lahnstein), Ren Rong (geboren 1960 in Nanjing), Paul Stasek (geboren 31.12.1957 in Prag), Ernst Toepfer (geboren 14.06.1877 in Wiesbaden, gestorben 06.08.1955 in Idstein), Wilhelm Wiki (geboren 05.04.1951 in Aachen)