Die Mobilität in Limburg managen: Hicham Azzou
Der Mensch will mobil sein und möglichst komfortabel von einem zum anderen Ort kommen. Gleichzeitig gibt es jedoch in Städten nur eine begrenzte Fläche für den Verkehr. „Es ist eine Kunst, dafür eine Lösung zu finden, sodass alle die Möglichkeit auf ihre eigene Mobilität haben“, sagt Hicham Azzou. Er ist Mobilitätsmanager bei der Stadt Limburg und leitet künftig die Abteilung ÖPNV und Rettungsdienst im Ordnungsamt.
Zur Stadt Limburg gekommen ist Hicham Azzou über ein Praktikum, das er über die Hochschule Rhein-Main gefunden hat. Nach drei Monaten im städtischen Amt für Verkehrs- und Landschaftsplanung bekam der 32-jährige eine feste Stelle angeboten, konnte sich beweisen und wechselte zur Abteilung ÖPNV und Rettungsdienste, wo er ab April die Stelle des Abteilungsleiters übernimmt.
Gemeinsam mit dem Amt für Amt für Verkehrs- und Landschaftsplanung setzt er verschiedene Projekte um, um die den Verkehr in Limburg zu verbessern und die Belastung mit Stickoxiden zu reduzieren.
Größtes Projekt: Mobilität auf Abruf
Hicham Azzous größtes Projekt ist die Weiterentwicklung des AnrufSammel-Taxis zur On-Demand-Mobilität (zu Deutsch: Mobilität auf Abruf). Dabei geht es darum, rund um die Uhr mehr Fahrten im Limburger ÖPNV zu schaffen. Während das AnrufSameltaxi nur abends und nachts unterwegs ist, soll der neue Dienst die Fahrgäste auch schon tagsüber befördern und die Stadtteile besser anbinden. „Das Thema On-Demand-Mobilität ist sehr neu und wir leisten hier in Limburg und mit anderen Kommunen Pionierarbeit und vielleicht schaffen wir gerade etwas für die Zukunft im Bereich der Mobilität“, sagt Hicham Azzou. Gesteuert werden soll der neue Dienst über eine spezielle Software und der Nutzer bucht seine Fahrt per App. Gefahren wird mit Elektrofahrzeugen also ohne Emissionen. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Rhein-Main-Verkehrsverbund und neun weiteren Partnern umgesetzt.
Hicham Azzous Arbeitstag besteht aus vielen Telefonaten und Konferenzen – in Corona-Zeiten vorwiegend online. Diesmal geht es um das Thema City-Logistik. Die Stadt hat die Erstellung eines Konzepts ausgeschrieben, bei dem erarbeitet werden soll, wie die letzten Kilometer in der Stadt möglichst effizient und emmissionsarm zurückgelegt werden können. Hicham Azzou macht einige Mausklicks auf dem Bildschirm, drückt ein paar Tasten und schon sieht er alle Konferenzteilnehmer. Das sind neben seinen Kollegen von der Verwaltung Mitglieder des City-Rings, der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer.
Pendeln von Wiesbaden
Sein Büro hat Hicham Azzou in der ehemaligen Bahnmeisterei, direkt am Bahnhof. Aus Wiesbaden nimmt er täglich die Strecke von 45 Minuten mit dem Schnellbus auf sich. Für ihn ist das kein langer Weg, denn die Fahrtzeiten im Rhein-Main-Gebiet selbst sind häufig länger. „Außerdem ist Limburg eine sehr schöne Stadt, mit dem Dom und der Altstadt“, sagt der Mobilitätsmanager und verbringt die Mittagspause gerne mit einem kleinen Spaziergang durch die Stadt.
Für die Fahrt zur Arbeit muss Hicham Azzou nichts bezahlen, denn die Stadt stellt ihm kostenlos ein Jobticket zur Verfügung, mit dem er auch im gesamten Rhein-Main-Gebiet unterwegs sein kann. Auch Gleitzeit und Home Office machen den Job in Limburg für den jungen Familienvater attraktiv und helfen ihm, Beruf und Familie flexibel zu vereinbaren. Ein weiteres Plus ist für ihn das Fahrradleasing, bei dem ihm pro Monat eine bestimmte Summe vom Bruttogehalt abgezogen wird und er dafür ein E-Bike nutzen kann.
Spaß in der Zusammenarbeit mit Kollegen
Zu Hicham Azzous Aufgabengebiet gehören auch das Parkraummanagement und der Stadtlinienverkehr. Er erstellt Busfahrpläne, koordiniert den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen und ist für die Planung, Umsetzung und den Betrieb der dynamischen Fahrgastsysteme im ganzen Stadtgebiet verantwortlich, die den Fahrgästen auf Monitoren zeigen, welcher Bus als nächstes kommt und ob der Bus pünktlich sein wird.
Abwechslungsreich und spannend beschreibt Hicham Azzou seinen Job bei der Stadt. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Kollegen mache ihm Spaß: „Alle sind hier sehr innovativ, hilfsbereit und Projekte können zügig umgesetzt werden.“