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Datum: 08.10.2020

Ein Jugendpark für Blumenrod

Die Jugendlichen sollen zusammenkommen. Sie sollen sich bewegen und nicht die ganze Zeit nur online unterwegs sein, sie sollen den sozialen Zusammenhalt erlernen und sich möglichst auch noch in das Gemeinwohl einbringen?

Und wo bitteschön ist das möglich? Hier und da geht das schon, mit einem Jugendpark in Blumenrod könnte es nun ein größeres Projekt geben, das alle Anforderungen erfüllt.

Eine zentrale Anlaufstelle für Jugendliche aus Blumenrod mit Bikepark, Pumptrack, ein selbstverwaltetes Jugendcafé, eine Wand für Graffitis und ein Raum oder Container als Treff, das alles sieht ein Konzept vor, das Christian Spiegelberg als Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendarbeit ausgearbeitet und zusammengestellt hat. Nachdem er das Konzept im Magistrat vorstellte und das Gremium die Umsetzung empfahl, folgte die Stadtverordnetenversammlung nun diesem Vorschlag. Der Magistrat hat nun den Auftrag, das Konzept umzusetzen.

Attraktives Angebot für Jugendliche schaffen

Um was geht es? „Jugendliche brauchen Räume und Flächen, die sie sich nach ihren eigenen Bedürfnissen gestalten und deren Nutzung nicht zu ständigen Konflikten mit der Nachbarschaft führt“, macht Christian Spiegelberg deutlich. Das Ziel sei es, ein möglichst attraktives Angebot zu schaffen, das verschiedene Anforderungen erfüllt. Mit Bikepark und Graffitiwand geht es zum Beispiel um Angebote, die auf sportliche Aktivität setzen oder künstlerische Kreativität fördern.

Gleichzeitig sollen jedoch auch Angebote geschaffen werden, die nicht darauf setzen, fertig zu sein, sondern durch die Jugendlichen erst geschaffen werden müssen. Zum Beispiel kann sich Spiegelberg dabei die Gründung einer Baugruppe vorstellen, die Änderungen am Parcours des Bike-Parks übernimmt oder auch sonst mit handwerklichen Arbeiten zur Verfügung steht, wenn sie benötigt werden. Wünschenswert wäre auch Unterstützung aus der Bevölkerung. Nachbarn, Verwandte und Interessierte jeden Alters, die sich in irgendeiner Art vorstellen können, die Realisierung des Bikeparks zu unterstützen, können sich bei der Stadtjugendpflege melden unter der E-Mail-Adresse christian.spiegelberg@stadt.limburg.de oder unter der Telefonnummer 06431 203-452.

Jugendcafé

Auch der Aufbau und der Betrieb eines Jugendcafés trägt den Gedanken der Partizipation durch die Jugendlichen mit sich, denn natürlich soll das Café selbstverwaltet laufen. Es geht also auch darum, Verantwortung zu übernehmen und Erfahrungen zu sammeln.

Die Frage der Übernahme von Verantwortung stellt sich auch mit dem Jugendraum, der nach dem Konzept ebenfalls selbstverwaltet laufen soll. „Grundvoraussetzung hierfür ist, dass sich Jugendliche finden, die sich bereit erklären, Verantwortung zu übernehmen und auch bereit sind, diese in einer Vereinbarung mit der Stadt vertraglich festzuhalten“, heißt es dazu in dem Konzept. Die Stadt verfolgt diese Praxis bereits bei anderen Jugendräumen und hat damit gute Erfahrungen gemacht. Bisher gab es in Blumenrod betreute Jugendräume, allerdings lässt sich der damit verbundene personelle Aufwand nicht mehr aufrechterhalten.

 Jugendcontainer seit 2018 geschlossen

„Es besteht Handlungsbedarf, denn der Jugendcontainer ist seit Anfang 2018 geschlossen, da er erhebliche bauliche Mängel aufweist“, weiß auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Das ist ein großer Verlust für die Jugendarbeit in Blumenrod. Deshalb ist die Ertüchtigung dieses Containers durch Renovierung und Sanierung beziehungsweise durch einen neuen Container ein wichtiger Baustein in dem Konzept. Da dies auch mit entsprechenden Kosten verbunden ist, hofft der Bürgermeister auf Zuschüsse aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ (vormals „Soziale Stadt“). Blumenrod und weitere Teile der Südstadt werden derzeit aus dem Programm gefördert und bei einem Standortbesuch gab es durchaus auch schon positive Signale bezüglich einer Förderung des Containers.

Auch bei anderen Projekten innerhalb des vorgesehenen Jugendparks sieht Spiegelberg Möglichkeiten, Zuschüsse aus dem Programm zu erhalten.

 Gelände: Eckgrundstück Holzheimer Straße/Im großen Rohr

Verschiedene andere Vorhaben innerhalb des Jugendparks fallen nach Angaben Spiegelbergs von den Kosten kaum ins Gewicht, da die Materialkosten niedrig sind und viel in Eigenleistung durch die Jugendlichen umgesetzt werden soll.

Über das Gelände des Jugendparks gibt es schon klar Vorstellungen. Zum einen geht es um das Eckgrundstück Holzheimer Straße/Im großen Rohr, auf dem der aktuell nicht nutzbare Jugendcontainer steht. Auf dem Gelände befindet sich auch schon eine Wand, um legal Graffitis zu sprayen. Eingebunden in den Jugendpark soll auch das Gelände, auf dem sich bereits der Bikepark befindet. Nach dem vorgestellten und gebilligten Konzept sollen noch weitere Grundstücke mit einbezogen werden, die sich zum großen Teil im Besitz der Stadt befinden und die beiden genutzten Flächen miteinander verbinden.

 Jugendpark liegt auf Trasse für Südumgehung

„Wir wissen natürlich, dass das ein Jugendpark auf Abruf oder nur für eine befristete Zeit sein kann“, macht Spiegelberg deutlich. Alle Grundstücke liegen auf einer möglichen Trasse, die einmal für eine Südumgehung genutzt werden könnten. Da die Südumgehung sich jedoch nicht in einer konkreten Planungsphase befindet, ist der Bestand nach dem Konzept für mindestens zehn Jahre gesichert. Und das ist im Bereich der Jugendarbeit ein durchaus sinnvoller Planungshorizont, so Spiegelberg. Mit der Umsetzung des Jugendparks soll möglichst noch in diesem Jahr begonnen werden.

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