Vorbereitungen für den Bürgerweinberg
Die Reben sind bestellt und sollen im Frühjahr des kommenden Jahres geliefert und dann natürlich auch gesetzt werden. Auch wenn sich am Hang unterhalb des Schlosses sichtbar noch nichts getan hat, die Vorbereitungen für den Bürgerweinberg laufen.
Der Magistrat wurde nun über den aktuellen Stand informiert. Nach Angaben von Eva Struhalla, Leiterin des Stadtentwicklungsamts, ist der Bauantrag für die Erdarbeiten gestellt und wird von der Bauaufsicht der Stadtverwaltung bearbeitet. Der Antrag auf die Pflanzrechte wurde bereits im Januar dieses Jahres gestellt und das entsprechende Genehmigungsverfahren läuft. Die denkmalrechtliche Genehmigung liegt vor und die archäologische Begleitung ist beauftragt. Und auch die baubegleitende Kampfmittelräumung im Rahmen der vorgesehenen Aushubarbeiten ist sichergestellt.
In einem ersten Schritt nach Abschluss aller vorbereitenden Arbeiten sollen die vorhandenen Wurzelstöcke auf dem Gelände entfernt und das Gelände modelliert werden. Dazu gehört auch das Anlegen der Trockenmauern oder die Herstellung von Wegen. Ist das erledigt, werden die Versickerungsgruben hergestellt und die Rebzeilen anlegt. Die Rebzeilen werden anschließend noch mit Spalieren ausgestattet, Zaunbau und Einsaat runden diese Arbeiten ab.
Zisterne im Schlosskeller
Für die Rebstöcke ist auf dem steilen und felsigen Hang möglicherweise auch eine Wasserzufuhr notwendig, zumindest während der Anwachsphase. Auch für die Bepflanzung des öffentlich zugänglichen Teils des ehemaligen Schlossgartens, dort sind die Planungen noch nicht so weit, ist es notwendig, einen Wasservorrat zur Verfügung zu haben, der möglichst nicht aus dem Leitungsnetz gespeist wird. Die Wasserversorgung des Bürgerweinbergs soll über eine Zisterne vorgenommen werden, die sich im Kellerraum des Schlosses befindet. Die Zisterne erhält ihr Wasser von zwei größeren Dachflächen des Schlosses. Hierzu gab es nach Angaben von Eva Struhalla bereits zwei Ortstermine mit der ausführenden Firma statt.
Der Bürgerweinberg wird teilweise über das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ finanziert. Allerdings gibt es aktuell auch einen Wermutstropfen, denn auf die Ausschreibung der notwendigen Bauarbeiten hat sich bisher noch kein Unternehmen gemeldet. Die Ausschreibung wurde auf der hessischen Ausschreibungsdatenbank veröffentlicht. Von der Vergabe und Ausführung dieser Arbeiten hängt der weitere Zeitplan ab.
Beispiel für weitere Projekte?
Ziel ist es, den hergerichteten Bürgerweinberg im kommenden Jahr an den Verein Limburger Schlosswingert zu übergeben. Der Verein wird dann die Reben pflanzen und die Pflege des Weinbergs übernehmen. Der Bereich des Weinbergs soll in dem Steilhang Richtung Huttig angelegt werden. Der obere Bereich des ehemaligen Schlossgartens soll so hergerichtet werden, dass er für die Öffentlichkeit zur Verfügung steht.
„Ich bin dem Verein ,Schlosswingert‘ dankbar, dass er sich dieser Aufgabe annimmt und für das Projekt Bürgerweinberg zur Verfügung steht“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich. Natürlich ist er erfreut darüber, dass seine Idee mit einem Verein als Paten und tatkräftigen und zupackenden Mitgliedern auf fruchtbaren Boden gefallen ist. „Vielleicht ist diese Art des bürgerschaftlichen Engagements auch noch bei anderen Projekten möglich“, zeigt sich der Limburger Bürgermeister zuversichtlich.