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Datum: 03.09.2020

Viel Wasser für Bäume und Pflanzen

Bäume im Klimawandel haben es schwer. Das trifft vor allem auf Bäume zu, die vom Standort her benachteiligt sind. Bäume in der Stadt zum Beispiel, die ohnehin mit vielen anderen Einschränkungen zu kämpfen haben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtgärtnerei sind vielfach unterwegs, um die Bedingungen für die Bäume in der Stadt zu verbessern.

An zahlreichen jungen Bäumen in der Stadt befinden sich Säcke. Sie sind mit Wasser gefüllt und versorgen die jungen Bäume mit dem notwendigen Nass. Auf das sind die Bäume angewiesen, ohne Wasser keine Chance. Die Wurzeln der jungen Bäume haben sich noch nicht richtig ausgebildet und wenn zu wenig Regen fällt, vertrocknen sie – oder werden zusätzlich mit Wasser versorgt. Die Stadtgärtnerei ist täglich mit zwei Teams unterwegs, um Blumen, Sträucher und Bäume zu versorgen.

Das Wasser wird aus der Lahn entnommen und dann durch Nicole Lehner und Ronny Reetz verteilt. Bei den Jungbäumen wird das Wasser nicht direkt ausgebracht, sondern in die Wassersäcke gefüllt. Die Säcke garantieren einen kontinuierlichen Wassernachschub, wird stattdessen das Wasser mit Schlauch oder Gießkanne verteilt, fließt auch einiges über die Oberfläche ab. „Der Wassersack hat den großen Vorteil, dass das Wasser nicht abfließt, sondern an Ort und Stelle versickert und somit auf jeden Fall dem jungen Baum zu Gute kommt“, sagt Matthias Beul, Leiter der Limburger Stadtgärtnerei.

Täglich zum Wässsern unterwegs

Täglich sind die Teams der Stadtgärtnerei auf Wasserversorgungstour durch die Stadt. Die Standortbedingungen für Sträucher, Blumen und vor allem für Bäume sind in einem bebauten Areal noch nie gut gewesen. Wenig Platz durch Verkehrswege und Bebauung, oft steht nur eine dünne Erdschicht zur Verfügung, durch den Boden ziehen sich auch noch Versorgungsleitungen, der wenige Platz wird von Hunden auch noch als Klo genutzt und vieles mehr. Und der Klimawandel mit den heißen Temperaturen und den langen Trockenphasen, nun schon den dritten Sommer in Folge, macht der Vegetation noch einmal besonders zu schaffen. Steigen die Temperaturen, dann gibt es in den eng oder dicht bebauten Arealen noch einmal ein Temperaturplus durch sich aufheizende Asphaltschichten auf den Straßen oder verbauten Beton und Steine.

Das Wasserfass auf dem Fahrzeug von Nicole Lehner fasst 2000 Liter, vier Mal pro Tagestour füllt sie es auf, an fünf Tagen in der Woche ist sie unterwegs. „Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir nur an zwei Tagen in der Woche die Pflanzen und Bäume mit Wasser versorgt haben“, erzählt sie. Der Bedarf an Wasser ist deutlich gestiegen. Vor allem auf das Klima mit hohen Temperaturen und geringen Niederschlägen führt sie dies zurück. Allerdings ist auch die Zahl der Pflanzen in der Stadt, die mit Wasser versorgt werden müssen, gestiegen.

Große Bäume werden nicht bewässert

Das Bewässern hat natürlich auch seine Grenzen. „Wir können nicht alle Bäume in der Stadt mit zusätzlichem Wasser versorgen“, macht Beul deutlich. Die großen, gestandenen Bäume in den bebauten Bereichen bleiben sich selbst überlassen, das trifft natürlich erst Recht auf die zahlreichen Obstbäume der Stadt zu, die sich auf Standorte in der gesamten Stadt verteilen.

Allerdings ist nicht auszuschließen, dass das trockene und heiße Wetter auch bei den großen Bäumen Spuren hinterlässt. Zum Beispiel können die Bäume aufgrund von Trockenheit dazu neigen, dass Äste früher absterben oder bei Wind leichter brechen. Jeder städtische Baum ist in einem Kataster geführt und verfügt über sein eigenes Datenblatt. Die Bäume werden regelmäßig kontrolliert. Gegebenenfalls daraus erfolgende Maßnahmen orientieren sich dabei an der Gesunderhaltung und der Verkehrssicherheit der Bäume.

Immer wieder kommt es dabei auch vor, dass Bäume ihre ersten Schäden durch Fahrzeuge erhalten, die zum Beispiel durch ihr Gewicht eigentlich geschützte Wurzelbereich zu sehr verdichten oder durch Rangieren die Rinde im unteren Stammbereich beschädigen. Diesen Erstschäden folgen später durch eindringende Pilze weitere Schäden, die dann die Standsicherheit des Baumes gefährden können.  

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