Protestmarsch getarnt als Karnevalsumzug: Karnevalisten und Stadt beziehen Stellung
Was unter der Überschrift beworben wird, ist ein „Protestmarsch für unsere Selbstbestimmung, für unsere Kinder, für Freiheit und Demokratie“, heißt es auf dem digital verbreiteten Hinweis. „Querdenker nutzen unser Kulturgut, um einen Karnevalsumzug durch Limburgs Straßen ziehen zu lassen, der mit dem Brauchtum Fastnacht jedoch nichts zu tun hat“, macht dazu Uli Vogelrieder deutlich. Es wird in diesem Jahr keinen Karnevalsumzug des Dreierbundes in Limburg geben, betont er.
„Der Ring Limburger Carneval sowie alle Vereine des Dreierbunds distanzieren sich auf das Schärfste von einem Umzug im Namen eines Dreierbunds, dem es nicht um das Brauchtum Karneval geht“, macht Vogelrieder deutlich. Unterstützung findet er dabei beim Limburger Bürgermeister Dr. Marius Hahn: „Als Stadt haben wir die närrischen Umzüge des Dreierbunds immer unterstützt. Es ist überaus bedenklich, wenn die erneute Absage des Umzugs durch den Ring Limburger Carneval dazu genutzt wird, nun zu einem fake Umzug einzuladen, dessen Botschaft jedoch nichts mit Fastnacht zu tun hat, sondern vom Protest gegen Coronamaßnahmen getragen wird.“
„Seit zwei Jahren muss ich als Präsident des RLC den Umzug in Limburg auf Grund der Pandemie absagen, Hunderte von Akteuren bedauern dies sehr und hoffen auf 2023, wenn der große Karnevalsumzug wieder mit all seinen Prunkwagen, Kapellen und den vielen Gardemädchen und Jungs durch die Straßen Limburgs zieht“, erklärt Vogelrieder. Nach seiner Einschätzung ist der nun geplante Umzug ein Protestmarsch, aber kein Fastnachtsumzug. Vogelrieder berichtet von vielen Anrufen, die bei ihm wegen des nun angekündigten Umzugs eingehen. „Viele sind verärgert, weil sie nun glauben, dass der abgesagte Umzug des Dreierbunds nun doch stattfindet“, so Vogelrieder.
Der Umzug am Samstag ist bei der Stadt angemeldet, Start ist auf dem Marktplatz in der Ste.-Foy-Straße. Die Veranstaltung ist durch die Versammlungsfreiheit gedeckt. Das Ordnungsamt der Stadt wird in Zusammenarbeit mit der Polizei Auflagen zur Durchführung machen.