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Datum: 13.01.2023

Offheim: Planung für Erweiterung des Gewerbegebietes startet

Der Magistrat hat die Planungsleistungen für den Bebauungsplan „Nördlich der Kapellenstraße, II. Bauabschnitt“ in Offheim vergeben. Damit startet die vorgesehene Erweiterung des Gewerbegebietes in die Planungsphase. Bestandteil der Planungen ist auch ein Grünordnungsplan. Beauftragt wurde mit den Planungsarbeiten ein Büro aus Frankfurt. Für die Bearbeitung des Bebauungsplanverfahrens wird von einem Zeitraum von etwa zwei Jahren ausgegangen, sofern im Aufstellungsverfahren keine unvorhersehbaren Schwierigkeiten auftreten.

„Die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes ist ein wichtiger Baustein in der Daseinsvorsorge der Stadt, denn dort schaffen wir zum einen Möglichkeiten für wohnortnahe Arbeitsplätze, zum anderen sichern wir damit auf Dauer eine wichtige Einnahmequelle der Stadt, denn die dort siedelnden Betriebe werde Gewerbesteuer zahlen“, verdeutlicht Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Im vergangenen Jahr erreichten die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt mit rund 46 Millionen einen neuen Rekordstand. Auch wenn das hohe Niveau nicht gehalten werden kann, so „ermöglichen uns die Einnahmen aus der Gewerbesteuer Investitionen und freiwillige Leistungen, die sonst nicht möglich wären“, so Hahn.

Natürlich ist ihm bewusst, dass die Versiegelung von Flächen, die Bebauung selbst, die mit den Ansiedlungen verbundenen Verkehre eine Belastung darstellen, vor allem für die Bewohnerinnen und Bewohner der angrenzenden Wohngebiete. Deshalb sollen die hohen Standards aus dem ersten Bauabschnitt in Bezug auf Begrünung und Ausgleich beibehalten oder sogar noch verbessert werden.

Fläche von 40 Hektar

Die Erweiterung des Gewerbegebiets „Nördlich der Kapellenstraße“ sieht im zweiten Bauschnitt eine Fläche von rund 40 Hektar vor. Im Anschluss an das bereits bestehende Gebiet soll es bis zum Dehrner Weg führen und durch die B49 und den Siedlungsrand von Offheim mit Sportplatz und Wohnbebauung begrenzt werden. Von der vorgesehenen Erweiterungsfläche entfallen etwa 6,5 Hektar auf das Naherholungsgebiet, das zwischen der Wohnbebauung und den ersten Gewerbebauten entstehen soll.

Zusätzlich hinzu kommt noch eine Fläche von 1,4 Hektar, in die ein Regenrückhaltebecken eingebettet wird. „Das Beispiel aus dem bereits bebauten Abschnitt zeigt deutlich, dass diese Fläche zur Naherholung genutzt wird“, so der Bürgermeister. Das ganze Areal wird mit einem 20 Meter breiten Grünstreifen umfasst, in dem Gebiet selbst sollen wie im bereits bestehenden Gewerbegebiet Baumalleen gepflanzt und Grünstreifen angelegt werden. Die Grünflächen auf dem Areal mit dem umlaufenden Grünstreifen addieren sich auf drei Hektar.

Drei Hektar sind auch als Flächen für den Verkehr, Straßen und Gehwege, vorgesehen. Eine Fläche von 26 Hektar bleibt somit für die gewerbliche Entwicklung, wobei die Flächen natürlich nur zum Teil bebaut werden. Gegenüber den alten Plänen zur Erschließung gibt es eine Änderung, dass auf Stichstraßen bei der Erschließung verzichtet wird und stattdessen Querverbindungen durch das Areal verlaufen.

Große Nachfrage

In dem Areal sollen nach aktuellem Stand Grundstücke für über 20 Bewerber entstehen, wobei die Grundstücke eine unterschiedliche Größe aufweisen und sich auch von ihrer Nutzung unterscheiden. Angrenzend an den Offheimer Siedlungsrand soll es auf den Flächen ein eingeschränktes Gewerbegebiet geben, dort ist nicht störendes Gewerbe vorgesehen. Der nächste Abschnitt wird als normales Gewerbegebiet deklariert und schließlich wird es in Richtung B49 ein Areal geben, das als Industriegebiet ausgewiesen werden soll. Die Haupterschließung soll über eine Straße laufen, die aus dem bereits bestehenden Gewerbegebiet bis zum Dehrner Weg verlängert wird.

„Die Nachfrage nach Gewerbeflächen in Limburg ist nach wie vor hoch, auch für das nun vorgesehene Gebiet liegen schon Anfragen vor“, verdeutlicht Hahn. Das Areal des ersten Bauabschnitts „Nördlich der Kapellenstraße“ war in einer Rekordzeit besiedelt, vor allem durch bereits in Limburg ansässigen Betrieben, die erweitern mussten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Hinzu kamen einige Neuansiedlungen. „Wir vergeben Grundstücke im ICE-Gebiet, auf der Dietkircher Höhe oder auch im neuen Gewerbe- und Mischgebiet ,Im Mergel‘ in Ahlbach, all diese Flächen verfügen über eine hervorragende Verkehrsanbindung“, macht der Bürgermeister deutlich. Für ihn macht es keinen Sinn, Gewerbeflächen dort anzubieten, wo sich die Betriebe nicht niederlassen wollen.

Seit 1983 im Fokus

Die Ausweitung des Gewerbegebietes mit einem zweiten Bauabschnitt ist für Hahn eine logische Fortsetzung des bereits bestehenden Areals und die Limburger Stadtpolitik habe schon vor vielen Jahren die entsprechenden Weichen gestellt. 1983 wurde die Fläche als gewerbliche Baufläche im Gesamtflächennutzungsplan der Stadt ausgewiesen, seit 2001 befindet sich die Gewerbeparkfläche im Ortsteil Offheim im Regionalplan Mittelhessen. In dem Strukturkonzept von 2008 ist die Entwicklung des zweiten Bauabschnitts konzipiert. Im Dezember 2021 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Aufstellung des Bebauungsplans. In dem Limburger Stadtteil Offheim gibt es eine Bürgerinitiative, die gegen die Erweiterung ist, auch der Ortsbeirat hat sich dagegen ausgesprochen. 

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