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Datum: 17.09.2019

Neuer Pächter für den Campingplatz

Der Limburger Campingplatz bekommt einen neuen Pächter. Laut Bürgermeister Dr. Marius Hahn hat der Magistrat beschlossen, die Bewirtschaftung an Familie Weiß aus Gückingen zu vergeben. Aktuell wird von der Stadtverwaltung ein Erbbaurechtsvertrag mit einer Laufzeit von 40 Jahren vorbereitet.

„Wir freuen uns, einen neuen Pächter mit einem ansprechenden Konzept gefunden zu haben. Der Campingplatz ist eine wichtige Säule des Tourismus in Limburg“, sagte Dr. Hahn.

Im Juni hatte die Stadt den Betrieb des Campingplatzes zum zweiten Mal ausgeschrieben. Das erste Vergabeverfahren war gescheitert, weil die Stadt mit dem einzigen fachlich geeigneten Bewerber nicht zu einem Vertragsabschluss kam.

Insgesamt reichten sieben Bieter Konzepte ein, zwei davon entsprachen nicht den formalen Kriterien. Die Bieter mit den höchsten Bewertungs-Punktzahlen stellten im August ihre Konzepte öffentlich im Haupt- und Finanzausschuss vor, bevor die Stadtverordnetenversammlung sich am 3. September für das Konzept der Familie Weiß entschied.

Familie Weiß strebt mit ihrem Konzept einen modernen 4-Sterne-Campingplatz an, der sich fließend in das Landschaftsbild integriert. Bestehende Gebäude werden dabei sukzessive durch moderne Neubauten ersetzt, die aus natürlichen Materialien wie Holz, Stein und Bepflanzungen bestehen. Barrierefreiheit steht dabei im Fokus.

Die sanitären Anlagen werden laut Konzept nach dem neuesten Standard modernisiert und sind mit Duschen, Waschkabinen, Wickel- und Waschraum für Kleinkindern, sowie Waschmaschine, Trockner und Geschirrspülbecken ausgestattet. Gastronomie im maritimen Stil und eine Außenalge mit Outdoorküche ergänzen das Angebot. Auch die Elektrik, die Wasserversorgung und Entsorgung werden in den kommenden Jahren erneuert.

Das Konzept sieht eine moderne Entsorgungsstation für die Entsorgung von Grauwasser und die Leerung der Chemietoilette vor. Gut ausgeschilderte Abfallentsorgung, tägliche Mülleimerleerungen, eine Hundestation und eine Hundedusche sorgen für Sauberkeit auf dem Platz.

Den Gästen stehen Stellplätze in verschiedenen Größen und Ausstattungen zur Auswahl. Begrüßt werden sie an einem großzügigen Empfang mit einladender Lounge. Reservierungen sind telefonisch und online möglich, Direktbuchungen erfolgen über eine spezielle Software. Nach der Anmeldung erhält der Gast eine Karte für die Schrankenanlage mit der er auch bargeldlos die sanitären Anlagen nutzen kann. Elektroautos und Fahrräder stehen den Gästen ebenso zur Verfügung wie WLAN.

Der Pachtvertrag beginnt ab 1.1.2020.

Hintergrund:

Nach der langjährigen Nutzung des Campingplatzes muss die Infrastruktur auf dem Platz saniert oder erneuert werden. 2018 schrieb die Stadt Limburg den Betrieb des Campingplatzes im Rahmen einer Konzessionsvergabe europaweit aus.

Die Politik hatte zuvor Kernforderungen wie zum Beispiel die künftige Qualität formuliert und auch die Pachtzeit vorgegeben. Für die komplette Erneuerung der Gebäude sowie der Versorgung des Platzes sollten dem neuen Pächter verschiedene Fristen gesetzt werden: Das große Sanitärgebäude sowie der Verwaltungstrakt und der Bereich das Gastronomie sollten innerhalb von vier Jahren nach Abschluss des Vertrags erneuert werden. Innerhalb von sechs Jahren sollten Stromversorgung sowie die Wasser- und Abwasserversorgung erneuert werden, auch der Eingangsbereich soll im gleichen Zeitraum neugestaltet werden. Die Ausschreibung sah vor, das kleine Sanitärgebäude innerhalb von zehn Jahren zu sanieren oder zu erneuern. Das dazu abgegebene Konzept ging zu 80 Prozent in die Wertung ein, die Höhe der Pacht zu 20 Prozent.

In der zweiten Ausschreibung setze die Stadt die Schwerpunkte anders. Es wurden keine Vorgaben zu den Erneuerungs- und Sanierungszeiträumen gemacht, sondern die Bieter wurden aufgefordert, selbst einen Zeitrahmen abzugeben. Dieser floss neben der beabsichtigten Qualität des Campingplatzes (Anzahl der Sterne) und der Höhe der Pacht in die Wertung ein.

Mit insgesamt 70 Prozent gingen das Qualitätsniveau und die zeitliche Umsetzung in die Bewertung ein, die angebotene Jahrespacht mit 30 Prozent.

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