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Datum: 24.10.2019

Hochwassergefahr und -schäden verringern

„Auch wenn Hochwasser letztlich nicht verhindert werden kann, ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, um die Hochwassergefahr und die durch Hochwasser möglichen Schäden zu verringern“, sagt der 1. Stadtrat Michael Stanke. Daher hat die Stadt Limburg von einem Planungsbüro einen Alarm- und Einsatzplan Hochwasser erarbeiten lassen.

7,19 Meter zeigte der Hochwasserpegel im Jahr 1984 in Limburg. Obwohl es sich dabei formell nicht im ein Jahrhunderthochwasser handelt, weil der Pegel unter acht Metern lag, waren die Schäden groß – Kellerräume und Erdgeschosswohnungen wurden überflutet, Autos überschwemmt, die Kläranlage wurde außer Betrieb gesetzt und 300 Haushalte waren ohne Strom. Hochwasser kann ganze Gebiete und Existenzen zerstören und zu großen Schäden führen. Durch seine Lage an der Lahn, den Elbbach und den Emsbach gibt es in Limburg ein hohes Risiko für Hochwasser.

„Auch wenn Hochwasser letztlich nicht verhindert werden kann, ist es wichtig, Strategien zu entwickeln, um die Hochwassergefahr und die durch Hochwasser möglichen Schäden zu verringern“, sagt der 1. Stadtrat Michael Stanke.

Daher hat die Stadt Limburg von einem Planungsbüro einen Alarm- und Einsatzplan Hochwasser erarbeiten lassen.

29 Einzelmaßnahmen und 12 investive Maßnahmen

Der Plan beschreibt 29 Einzelmaßnahmen, die je nach Pegelstand ausgeführt werden müssen. Zusätzlich gibt es zwölf ergänzende Maßnahmen - bauliche Maßnahmen, Material für den Katastrophenschutz und Lagerräume - mit Kosten von aktuell 660.000 Euro. Sie sollen den Schutz effektiver und effizienter machen. „Wenn diese zwölf Maßnahmen alle umgesetzt sind, haben wir eine gute Strategie und sind bestmöglich geschützt“, sagt der Leiter des städtischen Ordnungsamtes Michael Wolf. Allerdings werden nicht alle Maßnahmen auf einmal umgesetzt, sondern auf die kommenden drei Jahre verteilt. Was wann umgesetzt wird, entscheiden die Stadtverordneten jedes Jahr über den Haushalt.

Für 2020 sind 100.000 Euro an Mitteln angemeldet. Damit soll eine Alu-Dammbalkensperre in der Dietkirchener Lahnstraße errichtet werden, eine Alu-Dammsperre am Limburger Wasserwerk und eine komplette Ausrüstung an Material für den Katastrophenschutzbedarf gekauft werden.

Die Alu-Dammbalkensperre in Dietkirchen ersetzt dann künftig die Errichtung eines Fußgängerstegs beim Gasthaus „Altes Fährhaus“, der aktuell ab einem Pegelstand von fünf Metern errichtet werden muss. „Das spart langfristig Zeit und Personal ein, etwa für den Stegbau selbst, aber auch für die Kontrollen und die Schlammbeseitigung“, erklärt Wolf.

Mobile Hochwasserschutzsysteme statt Sandsäcke

Die Alu-Dammbalkensperre am Wasserwerk ersetzt die Dammbalkensperre am Löhrtor und ermöglicht eine bessere Verkehrsführung. „Durch die Verlagerung der Sperre bleibt die Verkehrsführung durch das Löhrtor und die Anbindung an die Kurzboldstraße bis zu einem Pegel von 6,80 Metern offen“, sagt Wolf.

Später werden noch mobile Hochwasserschutzsysteme angeschafft, die Sandsäcke ersetzen werden. Der Fußgängerbereich „Am Philippsdamm“ wird erhöht, sodass ein Schutz bis zum Pegel 5,60 Metern erreicht wird. Entlang der Schleusenmauer soll ein Hochwasserschutz für Pegel mit mindestens sieben Metern durch eine Erhöhung der Mauer erreicht werden. Auch Lagerkapazitäten für die erforderlichen Materialien sollen geschaffen werden.

Grundsätzlich fördert das Land Hessen Maßnahmen für den Hochwasserschutz mit einer Summe von bis zu 85 Prozent der Kosten. Der Förderantrag für 2020 ist aktuell mit den zuständigen Stellen in der Endabstimmung.

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Präsentation Alarm- und Einsatzplan Hochwasser

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