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Datum: 24.01.2020

Hadamar-Gespräche: Eugenische Programmatik und Praxis

Eugenik ist das Thema des Vortrags von Prof. Dr. Volker Roelcke am Donnerstag, 13. Februar, um 19 Uhr, im Sitzungsaal des Limburger Rathauses (Werner-Senger-Straße).

Prof. Dr. Volker Roelcke spricht über „Eugenische Programmatik und Praxis im Wandel: Von den Anfängen bis zur pränatalen Diagnostik“. Eugenik wird üblicherweise als Teil der NS-Ideologie betrachtet und sollte Zwangssterilisation und „Euthanasie“ legitimieren. Tatsächlich stammt die Idee der Eugenik jedoch aus den Wissenschaften des späten 19. Jahrhunderts und umfasst die Versuche, den Genpool einer Gesellschaft zu „verbessern“. Seit dem frühen 20. Jahrhundert begann die staatliche Umsetzung eugenischer Programmatik in Form von Gesetzen zur Sterilisation von Menschen, die von Ärzten als erbkrank diagnostiziert wurden. Die nationalsozialistische „Erbgesundheitspolitik“ stellt eine besonders extreme Ausformung der eugenischen Programmatik dar. Auch nach 1945 ist eugenisches Denken in der Medizin und Gesundheitspolitik keineswegs verschwunden, sondern in neuen Formen zum Beispiel im Bereich der Pränataldiagnostik identifizierbar.

Prof. Dr.Volker Roelcke ist Medizinhistoriker und arbeitet als Professor für Geschichte der Medizin und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin an der Justus‐Liebig‐Universität in Gießen.

Der Vortrag findet in der Reihe „Hadamar-Gespräche – zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen“ statt, die gemeinsam von der Gedenkstätte Hadamar und dem Stadtarchiv der Stadt Limburg veranstaltet wird. Der Eintritt ist frei.

Weitere Auskünfte erteilt Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker unter der Telefonnummer (06431)203-368 oder per E-Mail unter christoph.waldecker@stadt.limburg.de.

 

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