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Datum: 14.01.2022

Guter LahnStar-Auftakt und wichtige Verbesserungen

Seit 13. November 2021 können die vier vollelektrischen LahnStar-Kleinbusse „on-Demand“ von den Limburger Bürgern per App oder Telefon gebucht werden. Das neue Angebot der Stadtlinie wird gut angenommen und erste „Kinderkrankheiten“ des LahnStars, der eingebettet ist in ein Pilotprojekt des RMV mit insgesamt zehn Städten beziehungsweise Landkreisen und ihren Verkehrsgesellschaften, sind behoben. Zeit für ein erstes Zwischenfazit.

Über 3000 Personen haben das Angebot der Mobilität auf Abruf und des Nachfolgers des Anrufsammeltaxis (AST) inzwischen genutzt. Der LahnStar hat seine Fahrgäste innerhalb Limburgs und der Stadtteile abgeholt und sie an die angegebene Zieladresse gefahren, über 200 Haltestellen stehen dabei im Bediengebiet der Stadtlinie zum Ein- und Ausstieg zur Verfügung. Im Dezember nahmen über 1700 Passagiere das Angebot an und waren in der Stadt mit dem LahnStar unterwegs.

„Trotz Corona und des erhobenen Komfortzuschlags pro Fahrt haben wir bereits einen guten Stand an Buchungen erreicht und die Entwicklung zeigt in die richtige Richtung, denn die Anzahl der Fahrten weist eine steigende Tendenz auf. Zwar haben wir das Niveau des Anrufsammeltaxis aus der Zeit vor der Corona-Pandemie noch nicht erreicht, dennoch können wir sehr zufrieden sein, das neue Angebot im ÖPNV wird gut angenommen“, sagt Limburgs 1. Stadtrat Michael Stanke in seiner Funktion als Betriebsleiter des Stadtlinie. Das angestrebte und augenscheinlich hochgesteckte Ziel ist es, nach der Pandemie etwa 5000 Fahrten pro Monat durchzuführen.

Wochenende Hauptbuchungszeit

Die derzeit am häufigsten ausgewählte Ziel- und Abfahrtsadresse ist der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) mit 158 Ziel- und 410 Abfahrten, danach folgt die Haltestelle „Offheim Kirche“ mit 98 Fahrten als Abfahrtsadresse und als Zieladresse in Linter die Haltestelle „Großer Ring“ mit 85 Fahrten. Auch die am meisten gebuchten Routen zeigen, dass der Bedarf in einigen Stadtteilen groß ist und das Angebot gern genutzt wird. Stark nachgefragt sind die Wegebeziehungen von der Offheimer Kirche zum ICE-Bahnhof Limburg Süd, vom „Großen Ring“ in Linter zum Bahnhof in Lindenholzhausen, vom ZOB in die Straße „Am Schlag“ oder von der Offheimer Kirche in die Zeppelinstraße nach Blumenrod. Am häufigsten wird der LahnStar am Wochenende gebucht, wobei die größte Nachfrage in der Zeit zwischen 19 und 23 Uhr besteht.

„Anfänglich standen wir vor der Herausforderung, dass einige Fahrten von der Software, die die Fahrten des LahnStars steuert und die Haltestellen von ,Mitfahrenden‘ miteinander verbindet, abgelehnt wurden, obwohl sie machbar gewesen wären. Das konnten wir glücklicherweise abstellen“, erklärt Hicham Azzou, Abteilungsleiter für den ÖPNV in der Stadtverwaltung und somit zuständig für die Stadtlinie. „Das sind ,Anlaufschwierigkeiten‘, mit denen wir gerechnet haben“, so Azzou weiter, schließlich geht es hier um ein Pilotprojekt.

Verbesserungen umgesetzt

Großen Wert legen das Team der Stadtlinie sowie weitere Beteiligte auf den direkten Draht zur Kundschaft und deren Rückmeldung zu dem neuen Angebot. So wurde der Wunsch nach einer direkten Anbindung der zentralen Innenstadt tagsüber am Wochenende beispielsweise nach einer Prüfung der bestehenden ÖPNV-Verbindungen umgesetzt. „Die Rückmeldungen der Nutzer des LahnStars sind uns sehr wichtig, da wir so auf Verbesserungsvorschläge reagieren und das Angebot stetig optimieren können,“ betont der 1. Stadtrat.

Aufgrund der bestehenden guten ÖPNV-Verbindungen in der zentralen Innenstadt kann jedoch dem Wunsch, den LahnStar auch Wochentags in der Zeit zwischen 6 und 19 Uhr in die Innenstadt fahren zu lassen, nicht erfüllt werden. Die Chancen, für diesen Zeitraum eine Konzession zu erhalten, sind eher gering. Das neue Angebot darf einem bereits bestehenden Angebot keine Konkurrenz machen. Jedoch besteht  für die Bürgerinnen und Bürger aus den Stadtteilen die Möglichkeit, mit dem LahnStar in die Randbereiche der Innenstadt zu fahren und für den weiteren Weg anschließend die bestehenden Verbindungen der Stadtlinie zu nutzen. 

Bezahlen über Guthaben

Seit Beginn des Jahres steht dem LahnStar ein fünftes Fahrzeug zur Verfügung, mit dem das neue ÖPNV-Angebot auch barrierefrei unterwegs ist. Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die nun über die App oder telefonisch einen LahnStar für ihre Wunschfahrt buchen, bestellen ihre Fahrt mit der Bestätigung des Rollstuhlsymbols auf der App oder telefonisch dem Hinweis auf das barrierefreie Fahrzeug. Das Fahrzeug, ebenfalls ein Kleinbus von Mercedes, musste vorher von einer Fachfirma entsprechend behindertengerecht umgebaut werden.

Ergänzt wurde auch noch eine Bezahlmöglichkeit, denn eine Barzahlung der Fahrt geht nicht mehr. Damit tatsächlich jeder den LahnStar buchen kann, wurde eine zusätzliche Bezahlfunktion eingeführt, so dass Bürger und Bürgerinnen ohne ein Girokonto die Möglichkeit erhalten, bis zu 20 Euro als Guthaben in der Mobilitätszentrale aufzuladen und dieses dann abzufahren.

Bediengebiet bald größer?

„Auf verschiedenen Ebenen barrierefrei in Limburg auf Abruf oder on Demand unterwegs zu sein, ist keine leere Floskel, sondern gelebte Realität. Die Nutzer sind bisher sehr zufrieden, dass zeigen uns die Bewertungen“, macht Stanke deutlich. Und er freut sich natürlich auch darüber, dass das neue Angebot in Limburg auch auf Interesse in benachbarten Kommunen stößt. „Sollte es dazu kommen, dass noch andere Kommunen mitmachen, erhöht dies den Anteil des emissionsfreien Verkehrs. Davon haben alle etwas“, so Stanke.

Nach jeder Fahrt können die Nutzer in der App die Fahrt, den Fahrer und alles was positiv oder auch negativ aufgefallen ist bewerten. Derzeit wird die Fahrt mit dem LahnStar mit 4,8 von 5 möglichen Sternen bewertet. Dass ernst gemeinte Anregungen auch wirklich aufgenommen werden, zeigt sich auch an der vorgesehenen Erweiterung des Haltestellennetzes über das Stadtgebiet hinaus ins Diezer Randgebiet. Dort ist der RMV-Tarif noch gültig. Bisher sind es 200 Haltestellen im gesamten Bediengebiet der Innenstadt und der Stadtteile. Fußläufig soll eine Haltestelle innerhalb von fünf Minuten von allen Bürgerinnen und Bürgern erreicht werden können.

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